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payback: thriller (German Edition)

payback: thriller (German Edition)

Titel: payback: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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steckte ihn in die linke Tasche seiner Lederjacke. Die Pistole verstaute er in der rechten. Er sah sich in der Wohnung um und zögerte einen Moment lang, als er den Laptop sah. Die Regel lautete: alles so zurücklassen, wie man es vorgefunden hat. Blödsinn, dachte er. Warum denn nicht? Schlimmstenfalls konnte er ihn immer noch verkaufen. Und je nachdem, in welcher Branche Mo Siq gearbeitet hatte, war Sheemina February vielleicht sogar bereit, weitere zwei Riesen als Extrabonus springen zu lassen.

2
    Der Keller war vorbereitet. Eine Holztreppe führte hinunter, wo man durch eine Tür in einen Raum gelangte, der sechs mal vier Meter groß war – genauso groß wie das Wohnzimmer ein Stockwerk darüber. Erleuchtet wurde er von einem surrenden Neonlicht über der Tür.
    Die Wände bestanden aus handgeschlagenem Tafelbergsandstein, inzwischen von dem Schmutz und der Feuchtigkeit der letzten zwei Jahrhunderte befreit und weiß gestrichen. Der Boden aus einer nassen Schicht aus Dung und Schlamm war festgetreten und mit Steinplatten belegt. Die verschalte Decke wurde von grob gehauenen Holzbalken getragen.
    Das einzige Möbelstück ein Metallbett und eine neue, feste Schaumstoffmatratze. Kein Kissen, keine Wolldecke.
    Am anderen Ende des Kellers gab es zehn Zentimeter über dem Boden einen dicken Eisenstift mit einer Öse. Daran hing eine Eisenkette mit einem Schloss, die in einer Fußschelle endete. Die Kette war lang genug, damit derjenige, der daran festgemacht war, bequem auf dem Bett liegen konnte, allerdings nicht lang genug, dass der Gefangene auch bis zur Tür kam. Und der Gefangene musste sich strecken, um die Schüssel mit Essen zu erreichen, die vom Geiselnehmer auf dem Boden abgestellt werden würde.
    Wenn die Tür geschlossen war, konnte man so laut schreien, wie man wollte. Wer hier gefangen war, würde von niemandem gehört werden – nicht einmal von den Leuten im Haus über dem Keller. Da gab es allerdings niemanden. Denn das Haus stand inzwischen leer, und City Bowl Properties hatte draußen auf der Straße ein Schild mit dem Hinweis »Zum Verkauf« aufgestellt.

3
    Mace Bishop war nicht begeistert, als er Ducky Donald Hartnells Stimme am anderen Ende der Leitung seines Handys hörte, auch wenn ihn der Anruf nicht überraschte. Er blickte aus dem Fenster auf einen feucht tropfenden Dunkley Square hinaus. Über Devil’s Peak hing eine dichte Wolkendecke. Keine Regenpause weit und breit. Mace dachte: Warum habe ich fast erwartet, dass er sich melden würde?
    Er hatte in der Zeitung gelesen, dass die Toten für Ducky Donald zu einem echten Problem geworden waren. Aber diesmal schien er die Situation mit einer für ihn ungewöhnlichen Sensibilität anzugehen.
    »Ich brauche Schutz«, erklärte Ducky Donald. »Man will mich umbringen.«
    In deinem Leben, hätte Mace am liebsten geantwortet, hat es bestimmt immer jemanden gegeben, der dich umbringen wollte. Stattdessen sagte er: »In der Branche sind wir nicht tätig, Ducky.«
    »Was soll das heißen, Boykie ? Nur weil ich kein steinreicher New Yorker bin, der eine Gesichts- OP will, interessierst du dich nicht für mich? Ich bitte dich hier um keinen Gefallen. Ich habe vor, dich anzuheuern. Deinen Service als Profi. Ich wende mich an die Besten der Stadt.«
    »Schmeichelhaft.«
    »Soll es nicht sein. Ich bekomme unzählige Anrufe von Leuten, die mir die Eingeweide rausreißen wollen. Ist alles auf Band festgehalten. Willst du’s hören?«
    »Wende dich an die Bullen.«
    »Ach, komm schon. Lass das. Natürlich hab ich die Polizei informiert. Das war das Erste, was ich getan hab, aber die wird mich garantiert nicht beschützen. Sie wird mich nicht rund um die Uhr bewachen. Und das brauche ich, Mace: Schutz. Wenn ich unterwegs bin, muss jemand da sein, dem meine Interessen am Herzen liegen, weil ich ihn dafür bezahle. Jemand wie du.«
    Mace seufzte. Wahrscheinlich lauter, als er das hätte tun sollen.
    »Vielleicht klingt das in deinen Ohren öde«, fuhr Ducky Donald fort, »aber für mich ist das Ganze verdammt beängstigend. Ich sag’s noch mal: Ich bezahle gut dafür.«
    »Vergiss es.«
    »Es geht um mein Leben. Ich werf mich vor dir auf die Knie, Mace – was willst du noch? Ich biete dir an, das ganz ohne Hintergedanken zu machen.«
    »Soll heißen?«
    »Dass wir sonst auch wieder von vorne anfangen könnten: bei Cayman und Techipa.«
    Mace stöhnte. »Oh nein.«
    »Das geht nicht weg.«
    »Was hast du schon in der Hand?«
    »Interessante Hinweise für

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