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payback: thriller (German Edition)

payback: thriller (German Edition)

Titel: payback: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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Schütze durchaus in der Lage war, genau zu treffen und bewusst danebengezielt hatte. Das nächste Mal – falls ein nächstes Mal nötig war – würde das Ganze anders ablaufen.
    »Lucky Ducky«, sagte Mace bei der ersten Gelegenheit, die sich bot.
    »Sehr witzig«, erwiderte Ducky, der mit einem Kissen im Rücken in einem Krankenhausbett in der Privatabteilung lag. Vor der Tür stationiert ein Muskelprotz von Complete Security. »Ich beauftrage euch, und zwei Tage später schießt man auf mich. Ich hab’s euch ja gesagt: Man will mich umbringen. Aber ihr habt mir nicht geglaubt. Ihr habt mich so angeschaut, als würde ich mal wieder wahnsinnig übertreiben. Und was denkst du jetzt? Dass ich vielleicht doch recht hatte? Ha!«
    Mace nickte. »Sieht ganz danach aus.«
    »Da hast du verdammt recht. Es sieht verdammt danach aus. Donald Hartnell sollte jetzt eigentlich im Leichenschauhaus liegen. Das ist echt krass. Radikal krass. Da erhöht jemand gewaltig den Druck. Und jemand, der so handelt, erklärt mir im Grunde den Krieg. Weißt du, was ich meine? Man hat mir damit allerdings auch eine ganze Reihe von Möglichkeiten eröffnet. Ich werde die Kriegserklärung annehmen. Wir bauen hier eine Demokratie auf. Hier läuft man nicht durch die Gegend und schießt auf Leute.«
    Mace hielt ihm die Zeitung entgegen. »Hast du schon das von Mo Siq gelesen?«
    »Was?«
    »Ins Herz geschossen. In seiner Wohnung. Eine dieser schicken vorne an der Waterfront. Es gibt also auch hier durchaus Leute, die durch die Gegend rennen und Leute erschießen.«
    Ducky winkte mit seiner unverletzten Hand ab. »Mo Siq, morbid und dick.«
    »Er hat dir mal geholfen.«
    »Ja, ein Mal. Weil er mir noch was schuldete. Was ich sagen wollte, Mace: Du musst mich beschützen. Das ist alles, worum ich dich bitte. Ich zieh in den Kampf, aber du musst sicherstellen, dass ich dabei nicht in Gefahr bin. Dass ich nicht so ende wie Mo.«
    »Leichter gesagt als getan.«
    Ducky Donald bemerkte den kritischen Unterton.
    »Ich hab mich damals danebenbenommen. Das stimmt. So etwas wird nicht wieder passieren.«
    »Besser nicht«, erwiderte Mace, »oder du bist Geschichte.« Damit verließ er das Krankenzimmer und ließ Ducky Donald mit einem verlegenen Grinsen auf der Visage zurück.
    Folgendes war passiert: Sie warteten auf Ducky, ein Schütze und ein Fahrer. Hatten ihm sogar etwas zugerufen. Und Ducky Donald – cooler Hund, gerissener Kerl, Dealer in allen möglichen legalen und illegalen Bereichen, Clubbesitzer, Vater eines stadtbekannten Drogenhändlers –, dieser Mann von Welt also fiel auf den ältesten aller Tricks herein: Wenn man einen Typen dazu bringen will, sich dämlich zu verhalten, steuert man ihn am besten über seinen Schwanz.
    Um neun Uhr sechsundvierzig ruft Ducky Donald Hartnells neueste schwarze Tussi-Eroberung ihn auf dem Handy an: Komm und rette mich, Ducky, die Bullen haben mich wegen einer Party hopsgenommen. Bin schon unterwegs, sagt Ducky und steckt gleich sein Scheckheft ein, um die Strafe zu bezahlen. Keine Sekunde lang hält er inne, um zu überlegen: He, ich kenne die Kleine erst seit zwei Wochen. Lohnt sich der Ärger überhaupt? Noch weniger denkt er: Einen Moment mal, Ruhestörung ist keine große Sache, meistens bleibt es bei einer Verwarnung. Was hat sie also getan, dass es zu einem Schuldeingeständnis samt Geldstrafe kommen kann? Rufen wir doch erst mal die Polizei an. Schon zu diesem Zeitpunkt hätte er Verdacht schöpfen sollen: Stellt mir da vielleicht jemand eine Falle? Wäre doch möglich, vor allem wenn man bedenkt, dass mir ein Teil der Gesellschaft bereits klargemacht hat, dass sie mir am liebsten die Eingeweide rausreißen würden. Eine Drohung, die ich ernst genommen und wegen der ich extra Leute angeheuert habe, um das zu verhindern. Aber nein – Ducky geht nicht vorsichtig vor. Nein, unser Ritter ohne Furcht und Tadel springt in seinen BMW , drückt auf die Fernbedienung, um das Garagentor zu öffnen, rast rückwärts die Einfahrt hinunter und drückt erneut auf die Fernbedienung, um das Tor zu öffnen, das auf die Straße hinausführt. Verlässt langsam sein Grundstück. Am Bordstein parkt in falscher Richtung, also in Richtung des herankommenden Verkehrs, ein weißes Auto. Unbekannte Marke. Die zwei Leute, die darin sitzen, schauen ihn direkt an. Einer dieser Leute hält eine Waffe in der Hand. Peng. Peng.
    Maces Vereinbarung mit Ducky Donald war einfach genug gewesen: Er sollte das Haus nicht verlassen,

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