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payback: thriller (German Edition)

payback: thriller (German Edition)

Titel: payback: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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John’s und die Plein hinunter bis zur Ampel. Im Auto war nur die Silhouette des Fahrers zu erkennen. Es ließ sich nicht sagen, ob es sich um eine Frau oder einen Mann handelte. Nicht dass er sich zu diesem Zeitpunkt groß Gedanken darüber gemacht hätte.
    Die Ampel schaltete auf Grün, und der Camry folgte ihm links in die Spin, die Adderley, die Wale, dann die Buitengracht hinauf und zur Strand hinunter. Eine weitere rote Ampel, wo der Camry zwei Wagen hinter dem von Mace wartete. Mace begann sich nun allmählich doch für ihn zu interessieren, auch wenn die Situation noch nicht kritisch wirkte.
    Bei Grün fuhr er die Strand entlang bis zur Ampel an der Chiappini und bog plötzlich rechts ein – einen Hügel hinunter, der nur einen oder zwei Blocks von Ducky Donalds Haus entfernt war. Der Camry folgte. Das konnte kein Zufall mehr sein. Mace bremste abrupt mitten auf der Straße, sprang aus dem Auto und brüllte dem Wagen entgegen. Der Camry wich ihm aus, beschleunigte und fuhr mit quietschenden Reifen über die rote Ampel in die Somerset. Andere Autos begannen wütend zu hupen, bremsten schlitternd an der Kreuzung ab. Nicht ungefährlich. Mace notierte sich das Kennzeichen des Camry und rief Pylon an, damit dieser bei seinem Kontaktmann im Straßenverkehrsamt nachfragen konnte. Auf dem restlichen Weg zu Ducky überlegte Mace, welchen Vorteil sich der Fahrer davon versprochen hatte, ihn zu belästigen, auch wenn er etwas Ähnliches schon einmal erlebt hatte.
    »Der Besuch auf einer Baustelle ist kein Geheimnis«, erklärte Ducky. »Architekt, Ingenieur, Bauherr, Projektmanager, Bauinspektor, zwei Sekretärinnen – es müssen insgesamt sieben Personen sein, die an diesem Besuch teilnehmen, und zwar ohne uns. Falls mich jemand im Visier hat, wissen die alle von unserem Treffen, logisch. Sie werden auch wissen, dass ich dich engagiert habe. Also kommen sie auf die glorreiche Idee, dich schon im Voraus zu verunsichern, bevor du auch nur in meiner Nähe bist.« Er grinste. »Scheint funktioniert zu haben, so wie es aussieht.«
    Pylon konnte Mace auch nicht weiterhelfen. Das Kennzeichen gehörte zu einem fünfundzwanzig Jahre alten Datsun, der auf eine Frau in den Flats registriert war.
    »Lohnt sich eigentlich nicht mehr, dem nachzugehen«, meinte Pylon.
    »Einen Anruf wäre es trotzdem wert«, widersprach Mace.
    Pylon seufzte. »Entspann dich, Bru. Die Spur führt nirgendwohin.«
    Trotzdem rief er Mace drei Minuten später noch einmal an. Teilte ihm mit, dass der fragliche Datsun tatsächlich auf Ziegelsteinen aufgebockt im Hinterhof jener Frau stand, wie er das schon die letzten zehn Jahre getan hatte. Und nein – Kennzeichen hatte das Auto keine mehr. »Zufrieden?«
    Mace erklärte, dass er eine echte Riesenhilfe gewesen sei.
    Auf der Fahrt von Ducky Donalds Haus zur Baustelle registrierte Mace erleichtert, dass diesmal weit und breit kein Camry zu sehen war. Auch kein anderes Auto schien ihnen zu folgen.
    Vor der Baustelle waren trotz des Regens zwanzig oder dreißig Leute versammelt. Sie wedelten mit Transparenten und sangen Lieder, die sie zuletzt während der Barrikaden in den achtziger Jahren gesungen hatten. Ein paar Priester und Imame heizten die Emotionen noch weiter an. Doch soweit Mace sehen konnte, war kein Politiker gekommen. Man hatte die Polizei gerufen. Sie hielt die Menge davon ab, das Gittertor zu stürmen. Falls jemand unter den Leuten eine Pistole zücken würde, käme Ducky Donald ihm gefährlich nahe, wenn er an den Demonstranten vorbeiging.
    Mace hielt den Wagen etwa einen Block von der Baustelle entfernt an, ehe sie von jemandem bemerkt wurden.
    »Das funktioniert nicht, Ducky.«
    Sie überlegten, während sie durch die Windschutzscheibe auf die Demonstration starrten. Man musste kein Psychologe sein, um zu erkennen, dass die Leute wütend waren. Nicht einmal die nassfeuchte Kälte hielt sie ab.
    »Vielleicht wäre es eine bessere Idee, sich im Büro eines der Teilnehmer zu treffen.«
    Ducky Donald trommelte ungeduldig mit den Fingern seiner unverletzten Hand auf die Armlehne. »Kommt überhaupt nicht in Frage. Die müssen kapieren, dass ich keine Scheißangst vor ihnen habe.«
    Für Mace sah es allerdings ganz so aus, als ob er sehr wohl eine Scheißangst hatte. Er fuhr sich immer wieder mit der Zunge über die trockenen Lippen, und seine Stimme klang heiser und belegt.
    »Das Letzte, was die wagen, ist ein Angriff hier in aller Öffentlichkeit vor der Baustelle. Vor den Augen der

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