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payback: thriller (German Edition)

payback: thriller (German Edition)

Titel: payback: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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Treppe und schaltete dort ein Licht an.
    »Sie sind aber trotzdem wieder ausgezogen.«
    »Ich ziehe immer wieder um, Mikey. In unterschiedliche Viertel der Stadt, je nach Stimmung.«
    »Was ist da unten?« Er kam wieder in den Flur und warf einen Blick die Stufen hinunter, an deren Ende er eine Holztür sah.
    »Der Keller. Von dem wollte ich dir erzählen. Komm mit, ich zeige ihn dir.«
    Sie ging als Erste hinab, den Kopf eingezogen, um durch die niedrige Tür zu gelangen. Vorsichtig nahm sie eine Stufe nach der anderen, wobei sie sich mit einer behandschuhten Hand an der Wand abstützte. Sie sperrte die Tür aus grobem, unbehandeltem Holz auf und schaltete ein Neonlicht an, das zu surren und zu flackern begann, während es das Innere des Kellers erleuchtete. Die Kälte war fast greifbar, als ob man einen Kühlschrank betreten würde.
    Mikey schob die Hände in die Jackentaschen. »Das ist heftig. Und es riecht.«
    »Ich habe erfahren«, sagte Sheemina February, »dass das hier der erste Keller des ersten Hauses war, das man hier baute. Wahrscheinlich ein Farmhaus, das nur aus einem Zimmer bestand.«
    »Soll ich jetzt beeindruckt sein?«, fragte Mikey.
    Sie zuckte mit den Achseln. »Manche Leute sind es. Das atmet schließlich Geschichte. Ich habe auch herausgefunden, dass das erste Haus im Jahr 1781 niedergebrannt ist. Angezündet von einer aufgebrachten Meute. Im Haus befand sich der Besitzer, ein englischer Arzt. Die Leute brannten das Haus nieder, weil sie ihn für einen Kinderschänder hielten. Seinen Leichnam hat man nie gefunden.«
    »Die Geschichte erzählen Sie mal lieber dem Typen, der die Geistertour macht.«
    Sheemina February setzte sich auf das Bett und die neue Schaumstoffmatratze. Sie strich ihren Rock glatt und hob dann die Kette hoch, die an einem Ende in einem Eisenstift in der Wand befestigt war. »Ich erzähle es aber dir, Mikey.«
    »Was ist das?«, wollte dieser wissen. »He, was soll der Scheiß?«
    »Lass mich ausreden. Ich erzähle dir das, weil unter diesen Steinplatten, auf denen wir stehen, bloße Erde liegt. Kein Betonfundament, nichts außer Erdreich.«
    »Und?« Mikey neigte den Kopf zur Seite.
    »Du hast noch ein unerledigtes Geschäft, und ich habe auch noch ein unerledigtes Geschäft, beide mit demselben Mann.«
    Mikey runzelte die Stirn. »Wer soll das sein?«
    Sheemina February seufzte. »Mace Bishop?«
    »Ah«, sagte Mikey. »Das stimmt. Ja …« Er nahm die Hände aus den Taschen. Seine linke Hand verbog sich ungelenk und verwandelte seine rechte in eine Pistole. Er machte »Peng, peng!« und grinste.
    »Was ich damit sagen will«, fuhr Sheemina February fort und lächelte, als sie merkte, dass Mikey langsam zu begreifen schien, »ist Folgendes: Bevor ich verkaufe, wäre es vielleicht besser, hier noch ein Betonfundament gießen zu lassen.« Sie hielt die Hausschlüssel hoch, und er nahm sie. »Das Haus steht bereits zum Verkauf. Aber momentan ist nicht viel los. Außerdem fährt der Immobilienhändler erst einmal eine Weile in Urlaub. Ins Ausland. Zehn Tage lang wird hier niemand vorbeischauen, vielleicht auch zwei Wochen lang nicht. Die Nachbarn sehen also nur ein paar Bauarbeiter, die Beton mischen, und werden annehmen, dass ich noch einige Reparaturen machen lasse, um das Haus besser verkaufen zu können. Nichts Ungewöhnliches.«
    »Okay«, sagte Mikey und spielte mit dem Schlüsselbund. »Verstehe. Ich könnte also diese Kette benutzen.«
    »Genau«, erwiderte Sheemina February. »Damit wären alle Probleme gelöst.« Sie stand auf und ging zur Kellertür. »Lass uns wieder ins Warme kommen.« Sie hielt inne. »Erledige das morgen. Nichts Dramatisches, Mikey. Du verstehst, was ich meine. Alles sollte unauffällig über die Bühne gehen.«
    Mikey schaltete das Licht aus, verriegelte die Tür und folgte ihr die Stufen hinauf ins Erdgeschoss. Die Augen hatte er auf ihre teuren Stiefel gerichtet, die unter dem langen Mantel fast verschwanden. »Die gleiche Vereinbarung wie beim letzten Mal?«
    »In Ordnung.« Sie wartete auf der Stoep auf ihn. Draußen im Freien war es wärmer als im Inneren des Hauses, was auch stets einer der Nachteile dieses Hauses gewesen war: Im Winter fror man dort wie in einem Eisschrank.
    Mikey trat ins Freie. »Glauben Sie, der englische Doktor ist noch da unten?«
    »Denkst du nicht?«
    Er lachte. »Dann wird’s dort bald ziemlich eng werden.«
    Als Sheemina February mit dem Auto davonfuhr, dachte sie: Im Grunde ist es egal, wie Mikey Rheeder das

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