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payback: thriller (German Edition)

payback: thriller (German Edition)

Titel: payback: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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haben.
    Inzwischen tobte ein wilder, düsterer Sturm. Der Wind peitschte das Meer auf. Auf der Straße lagen Gischt und nasses Treibgut. Der Wind drückte gegen die Reifen. Mace ließ den Camry die Spur wechseln, damit er überholen konnte, trat dann aber aufs Gaspedal und schaltete hoch.
    »Bist du wahnsinnig geworden?«, brüllte Ducky, als sie so in die erste Kurve gingen. Die Autos schlitterten Seite an Seite über die nasse Fahrbahn. Falls ihnen jetzt ein Wagen entgegenkam, würde sich der Camry ohne Ausweichmöglichkeiten auf dessen Spur befinden – neben ihm fiel steil die Küste ab. Mace drängte näher an ihn heran. Doch der Fahrer wirkte keineswegs verängstigt, sondern behielt seine Geschwindigkeit bei, bis die beiden Tür an Tür dahinrasten. Sie nahmen eine Linkskurve, eine Rechtskurve, und dann ging es wieder scharf nach links. Der Camry folgte jeder von Maces Bewegungen.
    »Verdammter Irrer!«, brüllte Mace.
    Ducky rief: »Mist, Mann! Der hat eine Waffe!«
    Mace sah aus dem Augenwinkel das Grinsen des Fahrers, die Pistole und die erhobene kaputte Hand. Es war ein Gesicht, das er gleich erkannte. Er blickte wieder nach vorne, wo die Straße jetzt breiter und weniger kurvig verlief.
    Der BMW hatte genügend Power, um den Camry innerhalb weniger hundert Meter problemlos hinter sich zu lassen. Doch Mace trat ruckartig auf die Bremse. Das ABS schaltete sich ein, so dass der Wagen trotz der nassen Fahrbahn nicht ins Schleudern kam. Dadurch gewann Mace ein paar Sekunden Vorsprung. Auch der Camry bremste ab, kam jedoch heftig ins Schlingern. Mace zog die Handbremse und wendete mit einem scharfen Linksdrift. Er schaltete in den ersten Gang und beobachtete dann, wie der Tacho nach oben schoss.
    An dieses Gesicht erinnerte er sich nur allzu gut. Und an die Hand. Mikey Rheeder.
    Im Rückspiegel sah er, wie der Camry quer über der Fahrbahn schlitternd zum Stehen kam. Sah das Mündungsfeuer, als Mikey zweimal schoss. Doch er und Ducky Donald lachten so heftig, dass sie kaum den Widerhall hörten. Dann wendete der Camry umständlich und kam wieder hinter ihnen her.
    »Mann«, sagte Ducky und drehte sich in seinem Sitz um. »Weiß dieser Typ denn nicht, wann es genug ist?«
    »Offenbar nicht.«
    Mace raste zu Camps Bay hinunter, die Geneva zum Nek hinauf und dann in die Stadt zurück, wo er den Camry irgendwann abhängte.
    »Und jetzt?«, fragte Ducky, als sie auf den Dunkley Square einbogen.
    »Und jetzt«, sagte Mace, »organisieren wir ein Treffen mit deinem Priester, dem Imam und wer sonst noch Schaum vor dem Mund hat. Und zwar hier. Auf der Stelle.«
    »Ich hab denen nichts mehr zu sagen.«
    Mace parkte den BMW auf dem Platz. »Unsinn. Die könnten zum Beispiel damit anfangen, ihre Schläger abzuziehen. Vielleicht kannst du ihnen ja auch noch ein wenig entgegenkommen.«
    »Ach, und wie?«
    »Verflucht, Ducky. Woher soll ich das wissen? Eine Gedenktafel im Eingangsbereich. Irgendwas!«
    Sie rannten durch den Regen zum Büro. Standen in der Eingangshalle und schüttelten sich wie nasse Hunde. Pylon kam die Treppe hinunter. In der Hand hielt er eine Schachtel mit einer Rose. Grinste Mace an.
    »Für dich«, sagte er.
    Eine dunkelviolette, langstielige Rosenknospe.
    Mace nahm sie und öffnete den Briefumschlag, der an der Schachtel befestigt war. Kein Name, keine Nachricht auf der Karte des Floristen. »Irgendwelche Hinweise?«
    Pylon schüttelte noch immer grinsend den Kopf. »Wurde von einem Boten aus dem Blumenladen vorbeigebracht. Irgendein junger Typ auf einem Moped. Der Arme – an so einem Tag, wo es aus Kübeln schüttet. Aber hey, ist ja schließlich für den unwiderstehlichen Mace Bishop!«
    »Lange vor Valentine«, meinte Ducky.
    »Außerdem sucht dich Gonsalves. Er will wissen, warum du ihn nie zurückrufst.«

8
    Das Treffen war für siebzehn Uhr anberaumt. Mace und Pylon als die Gastgeber. Der Reverend und der Imam wirkten nicht sonderlich erfreut über die Einladung. Ein ruhiges Gespräch, erklärte man ihnen, nur um ein paar Dinge zu klären.
    Am Telefon stellte sich Reverend Carney sofort auf die Hinterbeine. »Wir lassen uns nicht einschüchtern. Sie können uns nicht schrecken.«
    »Glaub ich auch nicht«, erwiderte Mace. »Wenn man Ihre Vorgehensweise bedenkt.«
    »Protest ist keine Einschüchterung.«
    »Aber zu versuchen, uns umzubringen, schon.«
    »Die Leute sind wütend. Sie werfen Steine, weil sie frustriert sind.«
    »Ich rede nicht von Steinen, Reverend.«
    Schweigen. Dann: »Ich weiß

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