payback: thriller (German Edition)
nicht, was Sie meinen.«
»Doch, das tun Sie. Und es war nicht sehr christlich von Ihnen.«
»Gott wird Sie schon noch kriegen!«, brüllte Ducky Donald im Hintergrund.
»Was sagt er? Was hat er gesagt?«, fragte der Reverend aufgebracht. »Wir lassen uns nicht beleidigen.«
»Bis um siebzehn Uhr also«, sagte Mace.
»Die werden nicht aufkreuzen«, meinte Ducky. »Darauf wette ich.«
Mace antwortete nicht.
Pylon sagte: »Doch, werden sie. Sie können es sich nicht leisten, es nicht zu tun.«
Sie brachten Ducky Donald nach Hause und hielten ihm auf dem Heimweg einen Vortrag darüber, wie wichtig ein Entgegenkommen seinerseits sei.
»Dafür habe ich ja euch«, erklärte er. »Damit ich das nicht selber tun muss. Was ihr wollt, ist offensichtlich ein PR-Job. Ihr scheint echte Experten auf dem Gebiet geworden zu sein.«
»Denk darüber nach«, meinte Pylon. »Könnte dir das Leben retten.«
Ducky Donald gefiel die Vorstellung gar nicht, nachdenken zu müssen. Aber Mace gefiel auch die Vorstellung des grauen Camry nicht, der ihm folgte. Und wenn jetzt zudem noch Gonsalves wütend war, brauchte Mace dringend etwas Raum zum Atmen. Die Mailboxnachricht des Captains lautete: »Rufen Sie mich so schnell wie möglich an, Mr. Bishop. Die Wellen schlagen hier stündlich höher, was diese Amerikaner betrifft.« Mace zweifelte nicht daran. Doch zuerst musste er sich um andere Dinge kümmern.
Der Blumenladen, der die Rose geliefert hatte, befand sich weit oben in der Kloof. Wenn man das Geschäft betrat, klingelte eine Glocke. Der junge Mann hinter der Ladentheke nagte an einem Bleistift. Sagte: »Hallo. Kann ich Ihnen behilflich sein?«
Mace hielt die Rosenknospe in der Schachtel hoch. »Das wurde von Ihnen geliefert, und ich hätte gerne gewusst, von wem die Blume stammt.«
»Oh«, erwiderte der junge Mann. »Und Sie sind Mr. …«
Mace nannte seinen Namen.
Der junge Mann leckte an seinem Daumen und blätterte ein paar Seiten in seinem Auftragsbuch zurück. »Eine Dame hat die Rose für Sie bestellt. Und zwar gestern.« Er knabberte lächelnd an seinem Bleistift weiter. »Eine ausgesprochen hübsche Dame.«
»Wenn Sie mir noch ein paar Hinweise geben könnten«, bat Mace. »Wie hat sie zum Beispiel geheißen?«
»Oh nein, Sir. Sie hat ihren Namen nicht genannt, und sie hat in bar bezahlt. Geheime Bewunderer bezahlen nie mit Kreditkarte.« Der Bleistift wanderte wieder zwischen seine Zähne.
»Hätten Sie vielleicht eine Beschreibung?«
»Hübsch, wie ich bereits sagte. Etwas kleiner als Sie, Sir. In einem eleganten Mantel mit Kapuze. Und schicken Stiefeln.«
»Welche Haarfarbe?«
»Ich würde auf dunkel tippen.«
»Sie haben die Haare also nicht gesehen?«
»Nein, sie behielt die Kapuze die ganze Zeit über auf, Sir. Wirklich cool. Schwarze Handschuhe. Ray-Ban. Sogar bei diesem Wetter. Ich weiß nicht. Irgendwie lässig.« Er klopfte mit dem Stift gegen seine Zähne. »Ist der Groschen gefallen, Sir?«
Im Auto fragte Pylon: »Was hast du rausgefunden?«
»Muss der Beschreibung nach ein weiblicher Mönch gewesen sein.«
»Was sage ich da immer?« Pylon fuhr die Kloof hinunter. »Nimm dich vor Klosterbrüdern in Acht.«
Wieder im Büro machte es sich Mace mit einem Becher Kaffee bequem. Er schaltete den Gasofen auf Stufe drei und rief Gonsalves an.
»Warum hören Sie Ihre Mailbox nicht öfter ab?«, wollte der Captain wissen.
Mace nippte an seinem Kaffee und sah zu, wie seine feuchten Socken zu dampfen begannen. »Viel zu tun. Sie wissen schon: Kunden, um die man sich kümmern muss.«
Gonsalves schnaubte. »Kommen Sie aufs Revier. Wir müssen reden.«
Mace erwiderte: »Sorry, Captain, das geht nicht. Ich kann vor Arbeit hier kaum raussehen.«
Gonsalves überlegte einen Moment. »Ein viel beschäftigter Mann, was?«
»Ja, so in der Richtung.«
»Hören Sie, Bishop, hier braut sich einiges zusammen. Man wird Sie morgen vorladen.«
»Ach?« Diese Neuigkeit ließ Maces Herz nun doch schneller schlagen. »Die können von mir aus auch den Präsidenten vorladen. Mein Wort steht gegen das ihre, dass ich überhaupt dort war.«
»Man kann Ihre Anwesenheit beweisen, Bishop. Ein Flug hin und zurück. Ein Mietwagen. Eine SMS vor Ort an Ihre Frau.«
»Na und? Ich war in der Gegend. Das heißt gar nichts. Ein reiner Zufall.«
»Ein unglaublicher Zufall, dass Sie gerade zu diesem Zeitpunkt zweitausend Kilometer von Ihrem Zuhause entfernt waren.«
»So etwas ist nichts Ungewöhnliches. Erstens: Es stimmt, dass
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