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payback: thriller (German Edition)

payback: thriller (German Edition)

Titel: payback: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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Schlug die Beine übereinander, so dass ein leises Reiben ihrer Seidenstrümpfe zu vernehmen war. Keine Aktentasche. Ein Tuch über den Schultern. Sie ließ Mace keinen Moment lang aus den Augen und ignorierte Matthew. Klopfte mit den Fingern ihrer behandschuhten Hand auf die Tischplatte und sagte zum Clubbesitzer: »Könnten Sie mit dem Rauchen aufhören?«
    Matthew zerdrückte das, was noch von seiner Zigarette übrig war.
    Sie lächelte in seine Richtung. »Danke.«
    Ihre nordischen Augen wandten sich gleich wieder Mace zu. Er hielt ihrem Blick stand. Das Lächeln blieb, ein Aufblitzen weißer Zähne hinter ihrem schimmernden pflaumenfarbenen Lippenstift.
    »Mr. Berater, es freut mich, dass Sie gekommen sind. Es freut mich, dass Matthews Vater an Ihre Vernunft appellieren konnte, obwohl Sie eigentlich nicht hier sein wollen. Obwohl Sie mich nie mehr wiedersehen möchten.«
    Mace gab ein tonloses Lachen von sich. »Ich wünschte, das wäre so leicht. Aber unsere Wege scheinen sich ständig zu kreuzen.«
    »Es ist eine kleine Stadt.« Sie strich die Falten ihres Rocks mit der rechten Hand glatt. »Deshalb leben wir auch hier, nicht wahr? Dieses vereinende Gefühl, Kapstädter zu sein.«
    »Was wollen Sie, Miss February?«
    Sie hielt ihre linke behandschuhte Hand hoch. »Ich könnte einen Ehering tragen, tue es aber nicht. Gut geraten, Mr. Berater. Früher war ich allerdings einmal verheiratet. Sie kennen meinen Ex sogar.«
    »Ach?«
    »Erkundigen Sie sich. Sie werden zweifelsohne amüsiert sein. Sie werden dabei erfahren, dass ich versucht haben soll, ihn umzubringen. Wahrscheinlich wird man Ihnen allerdings nicht erzählen, dass auch er versucht hat, mich umzubringen.«
    »Ich bin fasziniert.«
    »Das werden Sie sein.«
    Matthew spielte mit seiner Zigarettenschachtel, darauf brennend, sich eine neue anzustecken. Immer wieder ließ er sein Bic schnalzen. In einer Stimme, die eine Oktave zu hoch klang, sagte er: »Wie-wie er schon gefragt hat: Wa-was wo-wollen Sie?«
    »Lassen Sie das.« Sheemina February zeigte mit einem rotlackierten Fingernagel auf sein Feuerzeug. »Wie Ihr Berater bereits bemerkt hat, sollten Sie nicht vergessen, dass Sie jetzt bei den Großen spielen. Dementsprechend müssen Sie die Nerven bewahren. Und zwar sofort.« Wieder klopfte sie leicht auf die Tischplatte. »Sie wollen Ihren neuen Club eröffnen. Unsere Bedingungen lauten genauso wie zuvor. Wenn Sie kein Drogendealer sind, Matthew, werden Sie diese problemlos akzeptieren.«
    »O-Oder Sie ja-jagen uns wieder in die Lu-Luft?«
    »Darauf werde ich nicht antworten, Matthew.« Sie wandte sich an Mace. »Mr. Berater, Sie müssen ihm offenbar das physikalische Gesetz der Reibung und des Widerstands erklären.« Sie verschränkte die Finger in ihrem Schoß. »Darum geht es mir bei diesem Treffen. Um diese physikalischen Gesetze.«
    Mace erwiderte: »Sie haben es selbst gehört. Er will mit PAGAD nichts zu tun haben. Was steht als Nächstes auf der Agenda?«
    »Patt. Zurück zu den Gesetzen der Physik. Was passiert, wenn eine unaufhaltsame Kraft auf ein unbewegliches Objekt trifft?« Sie warf Matthew einen Blick zu. »Der Physikunterricht liegt bei Ihnen doch noch nicht so lange zurück.«
    Matthew antwortete nicht.
    Sheemina February seufzte. »Druck baut sich auf.«
    Sie saßen da und starrten einander an: sie Mace, Mace sie, Matthew seine Zigarettenschachtel. Mace konnte in ihren blauen Augen nicht erkennen, wohin das Ganze führen sollte. Ihre Miene änderte sich kaum merklich: Sie entspannte sich. Die kleinen Falten in ihren Augenwinkeln hatten sich geglättet. Er wartete. Eine Situation zu durchbrechen, die ins Stocken gekommen war, wäre unklug gewesen.
    Matthew wusste das nicht. »Wa-Was ist das mit I-Ihnen?«, fragte er. »Wa-Warum haben Sie es au-auf mich ab-ab-abgesehen?«
    Sheemina February gönnte ihm nicht einmal einen Blick. Lächelte Mace an. »Sie sind ein Drogendealer, Matthew. Das weiß jeder.«
    »Das ist doch Ka-Kacke«, erwiderte Matthew. »Was ist mit den a-a-anderen Clubs?«
    Sie wandte ihm den Kopf zu. »Da sind wir dran. Wir arbeiten uns alphabetisch vor.«
    Matthew spielte seine »Ve-ve-verdammt!«-Nummer ab. »Sie-Sie dro-dro-drohen mir.«
    »Ich gebe Ihnen einen Ratschlag, Matthew. Nur einen Ratschlag.«
    Mace stand auf. »Dann wissen wir jetzt, woran wir sind.«
    »Das hoffe ich«, sagte Sheemina February. Matthew tat es Mace nach und erhob sich ebenfalls. »Mr. Bishop«, fuhr sie fort, ohne sich von der Stelle zu

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