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payback: thriller (German Edition)

payback: thriller (German Edition)

Titel: payback: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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Weg zum Kühlschrank, um ein Mineralwasser herauszuholen, ihr Tuch über die Armlehne der Couch drapierte. Ihr Handy klingelte, aber sie ließ ihre Voicemail drangehen.
    Dann setzte sie sich auf die Couch, die auf den Horizont hinausblickte, schlüpfte aus ihren Schuhen und schlug ihre Beine ein, um es sich bequem zu machen. Auf der Glasplatte des Couchtisches vor ihr lag ihr Aktenkoffer. Darin mehr Fotos von Mace Bishop und eine Aufnahme seiner Stimme.
    Sie holte den Rekorder heraus und spulte bis zu dem Moment zurück, wo er sagte: »Miss February, was sollte das alles?«
    Dachte an seine gerunzelte Stirn, die Intensität seiner Augen, die sie herausfordernd angeblickt hatten. Dann wie ihr Zwinkern ihn dazu gebracht hatte, den Kopf zur Seite zu neigen. Er hatte seinen Arm nicht bewegt, als sie für einen kurzen Moment ganz leicht ihre Hand daraufgelegt und die Festigkeit der Muskeln unter der Jeansjacke gespürt hatte.
    Sie holte die Fotos heraus. Auf allen war er allein am Pool zu sehen. Auf den meisten trug er seine Speedo. Stand nass da, seine Muskeln vom Training angeschwollen, sein Bauch in Sixpack-Form.
    Vier Mal hatte er sie nicht bemerkt. Er hatte nicht auf die Gestalt in dem Bademantel geachtet, die gelesen und ein Handtuch neben sich auf der Liege zusammengeknüllt gehabt hatte. Hatte sich nicht vorstellen können, dass sie wegen ihm dort war.
    Einmal war sie sogar mit ihm geschwommen. Sie hatte unter Wasser sein leicht wirkendes Kraulen beobachtet, die stetige Bewegung seiner Beine, die kaum das Wasser aufwühlten. Eine halbe Poollänge hatte sie Zug um Zug mit ihm mitgehalten, ehe es für sie zu anstrengend wurde.
    Aber das war jetzt vorbei. Sie hatte die Fotos und seine Stimme.
    Sheemina February blickte zum Horizont hinaus. Lang und blau. Erhob sich von der Couch und betrat den Balkon. Auf den Felsen unter ihr konnte sie einige Glasscherben erkennen.

19
    Sheemina February musste eine Durchsuchung der Praxis seines Arztes in Auftrag gegeben haben. Musste so sein, entschied Mace. Keine große Sache. Diese Art von Service konnte man in den Gelben Seiten bestellen. Kerl geht rein, holt das Nötige, schleicht wieder raus, keiner merkt was. Die Frage war nur: Warum? Warum diese Psychospielchen? Mace wusste keine Antwort darauf. Seine und Sheemina Februarys Wege kreuzten sich in der kommenden Woche nicht mehr. Jedenfalls nicht so, dass er es bemerkt hätte.
    In der Zwischenzeit sammelte Pylon mehr Informationen über die Frau. Stellte sich heraus, dass sie mit ihrem alten Waffenkumpel, dem Aufsteiger Mo Siq, verheiratet gewesen war. Und zwar Anfang der neunziger Jahre, für insgesamt sechs Monate.
    »Im ersten Rausch des neuen Staates«, so sah Pylon das. »Alte Kriegsgefährten, die zur Feier der Stunde in den Hafen der Ehe einlaufen. Irgendwie rührend.«
    »Nur dass es nicht lange gehalten hat.«
    »Stimmt. Aber Mo hat sich schon immer gern nach Neuem umgeschaut.«
    Sie standen neben dem großen Mercedes am Eingang der Ankunftshalle von Cape Town International. Über Lautsprecher verkündete die Airport Company, dass der Flug aus Atlanta gelandet sei. In der Maschine saßen ihre neuen Klienten. Er wollte Thunfische fangen. Sie hatte einen Termin für eine Busen- OP . Sie wollten keine offensichtlichen Muskelprotze, aber sie wollten Personenschutz.
    »Keine unangenehmen Zwischenfälle, Mr. Bishop«, sagte der Mann am Telefon. »Wir werden einige Tage in Ihrer schönen Stadt verbringen und wollen nur gute Erinnerungen mitnehmen. Ein bisschen Shopping, ein paar Sehenswürdigkeiten, vielleicht etwas Zeit am Strand. Wir wollen Ihr bestes Essen probieren, einige Abendshows besuchen, ein paar Clubs. Sie bieten doch diese Art von Service, nicht wahr?«
    Mace erklärte ihm, dass sie das taten. Erklärte ihm auch, dass Herbst war und sie den Strand vielleicht besser ausließen. Der Mann lachte.
    Pylon zog den Reißverschluss seiner Jacke zu. Jeder, der die beiden so sah, hätte sie für Sicherheitspersonal gehalten. Die schwarzen Schuhe, die schwarzen Baumwollhosen, die weißen Golfhemden, die kurzen Jacken, die Sonnenbrillen. Genau darum ging es. Eine Möglichkeit, zu signalisieren: keine unangenehmen Zwischenfälle.
    »Mo lässt kein gutes Haar an ihr. Nennt sie ein Miststück. Ein Miststück erster Güte, um genau zu sein.«
    »Wie geht’s Mo?«
    »Immer wichtig-wichtig.«
    »War er nett?«
    »Du kennst Mo. Hi, Pylon, was gibt’s, du hast drei Minuten, ich warte auf den Minister. Ich erklär ihm, dass wir

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