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payback: thriller (German Edition)

payback: thriller (German Edition)

Titel: payback: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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rühren. »Wollen Sie denn nicht wissen, wie es dem Kollegen meines Klienten geht? Dem Mann, den Sie angeschossen haben?«
    »Nein.« Er schritt zur Tür, um diese aufzuhalten. »Genauso wenig wie Sie sich um die Kids Gedanken machen, die Sie umgebracht haben. Oder um diejenigen, denen jetzt Arme und Beine fehlen.«
    Sheemina February ging auf seine Bemerkung nicht ein. »Ob Sie es wissen wollen oder nicht«, erwiderte sie, »er ist schon wieder täglich zum Training im Fitnessstudio. Unglaublich, wie schnell sich manche Leute fangen. Ein guter Mann, meint mein Klient. Auch ein netter Mensch, heißt es. Erstaunlich, dass Sie ihm bisher nicht irgendwo begegnet sind.« Sie erhob sich. »Soweit ich weiß, trainiert er im Point.«
    »Miss February«, sagte Mace, als sie zur Tür ging. »Was sollte das alles?«
    »Ich wollte nur die Grundregeln festhalten.« Sie zwinkerte ihm zu, strich sich über die Haare und legte für einen kurzen Moment eine Hand auf seinen Arm. Dann wandte sie sich zum Gehen. »So lernen wir uns allmählich immer besser kennen. Bis bald mal wieder, Mr. Bishop.« Im Korridor blieb sie stehen. »Ach, ehe ich es vergesse: Abdul lässt Sie herzlich grüßen.«
    Und was soll das alles, dachte Mace. Ein Zwinkern. Eine Berührung. Wie für einen Flirt. Wozu, verdammt? Als wäre sie mit ihren doppeldeutigen Anspielungen auf Beutefang.
    Mace wartete fünf Minuten, in denen er Matthew beobachtete. Dieser rauchte eine Zigarette und zündete sich dann eine zweite an. »Denk dran, dass du mir jetzt was schuldest«, sagte er, als er das Büro verließ. Matthew rief ihm hinterher: »Wa-Warum hat sie es auf mi-mich ab-ab-abgesehen?«
    Er hielt inne und drehte sich um. »Kapier’s endlich, Matthew. Du bist ein widerlicher Drogendealer, ganz gleich, wie du es auch drehst und wendest. Und das gefällt ihr eben nicht.«
    »Es geht nicht u-um mich«, erwiderte Matthew. »Es geht u-um Sie.« Er lachte. »Sie ist scha-scharf auf Sie. Das spür ich.«
    Mace schüttelte den Kopf und ließ Matthew hinter seinem leeren Schreibtisch mit seinem leeren Aktenschrank und seinen Plastikstühlen zurück. »Wirf was ein, Mattie-Boy!«, rief er ihm zu. »Dann geht’s dir besser.«
    Draußen stand der Xhosa am Parkplatzeingang an der Harrington Street und lachte mit zwei anderen Männern, die orangefarbene Parkplatzwächter-Lätze trugen. Mace gab ihm seine Karte zurück, als er an ihm vorüberging, wohl wissend, dass er ihm zum Spider folgen würde, da er ein Trinkgeld erwartete. Cupcake saß angeschnallt auf dem Beifahrersitz und wartete.
    Ehe er die Fahrertür öffnen konnte, klingelte sein Handy. Keine Nummer im Display. Normalerweise beantwortete er solche Anrufe nicht. Diesmal schon. Sheemina February – was nicht überraschend war.
    Sie sagte: »Ich habe ganz vergessen zu erwähnen, wie sehr es mich freut, dass Sie Ihr Prostataproblem in den Griff bekommen haben, Mr. Bishop.« Schon hatte sie aufgelegt.
    Der Parkplatzwächter stand direkt vor der hinteren Stoßstange des Spider und beobachtete ihn.
    »Lass mir hier etwas Raum zum Atmen. Kapiert, Kumpel?«
    Der Mann trat drei Schritte zurück, seine Miene unverändert. Sagte: »Ich heiße Oupa K, Boss.«
    Mace nickte ihm zu und rief dann auf dem Handy seinen Arzt an. Er wusste, dass dieser abheben würde, wenn er sah, wer ihn zu erreichen versuchte.
    »Ich habe gerade einen Patienten bei mir«, sagte er. »Was gibt’s?«
    »Und wie geht’s Ihnen?«, entgegnete Mace.
    Er hörte, wie der Arzt seufzte. »Mace, sagen Sie mir, was Sie wollen.«
    »Nur schnell: Ist bei Ihnen in letzter Zeit eingebrochen worden? In Ihre Praxis, meine ich?«
    »Nein.«
    »Haben Sie eine Patientin namens Sheemina February?«
    »Nein, auch nicht. Das sind seltsame Fragen, die Sie mir da stellen, Mace.«
    »Vergessen Sie’s. Bitte richten Sie Ihrem Patienten aus, dass es mir leidtut, gestört zu haben.« Er legte auf.
    Der Xhosa trat näher, als Mace in seinen Wagen stieg.
    »Wie heißen Sie noch mal?«
    »Oupa K«, antwortete er.
    Mace drückte ihm eine Zwei-Rand-Münze in die Hand. Hatte nicht die geringste Lust, ihm fünf zu überlassen.

18
    Sheemina February öffnete die Türen zum Balkon, um den Ozean besser riechen zu können. Sie hielt inne, holte tief Luft und lauschte dem heiseren Krächzen der Möwen und dem Klatschen der kleinen Wellen, die gegen die Felsen schlugen. Dieser Ort war tagsüber herrlich. Und doch sah sie ihn nur selten.
    Sie kehrte in ihre Wohnung zurück, wobei sie auf dem

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