payback: thriller (German Edition)
Mann, das sich vierundzwanzig Stunden lang ans Telefon klemmte oder sich die Füße plattlief, vermutlich nicht in der Lage sein, innerhalb von zwei Wochen eine Verbindung zu Sheemina February oder PAGAD herzustellen. Trotzdem … Was sollte er anderes tun, als auf gut Glück einige der aufgelisteten Nummern anzurufen? Er begann mit dem ersten Namen.
Standen Sie jemals in Kontakt mit der Anwältin Sheemina February?
Nein.
Die fünf, mit denen er sprach, erkannten jedoch sofort ihren Namen. Erklärten ihm, dass sie PAGAD sei.
Zehn Uhr zwanzig. Ihre neuen New Yorker Klienten riefen an. Wie es mit einem Shopping-Ausflug an die Waterfront wäre? Mace erklärte ihnen, dass sie ein Kollege abholen würde.
Mr. New York gefiel das ganz und gar nicht. »Nennen Sie so etwas einen guten Service?«
»Es hat leider einen unvorhersehbaren Notfall gegeben«, erklärte Mace.
Der New Yorker Klient erklärte, dass er keine weiteren unvorhersehbaren Notfälle wünsche, wenn seine Frau unter dem Messer lag.
Mace versicherte ihm, es werde keine geben. Widmete sich wieder der Liste.
Zwölf Uhr. Mit dem Ertönen der Mittagskanone rief Pylon an.
»Jetzt hör dir das an«, sagte er. »Business-Class-Passagierin Sheemina February saß gestern Abend tatsächlich im Flug nach London. Übermorgen soll sie zurück sein. Wie praktisch, oder?«
»Das kann kein Zufall sein.«
»Und jetzt?«
»Keine Ahnung.« Mace dachte an Christa. Quälend und schmerzhaft. Seine Tochter allein und verängstigt. Umgeben von fremden Männern. Eine unerträgliche Vorstellung. Er stöhnte laut auf.
»Was ist los?«, wollte Pylon wissen. »Alles in Ordnung?«
»Ja«, erwiderte Mace und dachte: nein. Dieser riesige furchtbare Schmerz in meiner Brust zerreißt mich.
»Geh schwimmen«, schlug Pylon vor. »Ich komme zurück und mach mit der Liste weiter.«
»Würde nichts helfen.«
Pylon wollte gerade auflegen, als Mace meinte: »Verdammt! Dieser Muskelprotz! Sie sagte, er würde im Point trainieren. Mitch. Mick. Mikey. Irgend so was.«
»Wovon redest du?«
»Fahr sofort ins Sportstudio. Wir treffen uns dort. Jetzt.«
Viertel vor eins. Der Manager im Point erklärte: »Da kann ich nichts machen. Die Namensliste ist vertraulich. Ich kann Sie nicht hineinschauen lassen.«
Mace und Pylon saßen in seinem Büro und sahen dem jungen Mann dabei zu, wie er mit einem Federgriff seinen Unterarm aufpumpte. Seine Brustmuskeln zeichneten sich deutlich unter dem eng anliegenden T-Shirt ab. Er kam ihnen vor wie eine lebende Werbetafel für Gesundheit und Vitalität.
»Okay«, sagte Pylon. »Es gibt noch eine andere Möglichkeit. Wir liefern Ihnen eine Beschreibung, einen Vornamen, und Sie sagen: ›Oh ja, klar, ich kenne diesen Bla de Bla. Der trainiert hier ständig und wohnt in Bla.‹«
Der Manager sah sie zweifelnd an. »Mann, was machen Sie denn so beruflich?«
»Sie wissen schon«, sagte Mace. »Sie kennen mich. Ich schwimme hier dreimal die Woche. Wenn ich aus Ihrem Büro trete, begrüßen mich mindestens zehn Leute.«
»Klar hab ich Sie schon gesehen. Ich meine, in welcher Branche arbeiten Sie?«
»Personenschutz«, erwiderte Pylon. »Celebrities. Filmstars. Geschäftsleute. Persönlichkeiten, die im Rampenlicht stehen und so.«
»Und was hat es mit dem Typen auf sich, den Sie suchen?«
Pylon lehnte sich vor und legte beide Hände auf den Schreibtisch des Mannes. »Tony«, sagte er. Kannte den Namen von dem Mitarbeiterplan, der an einer Pinnwand im Sportclub befestigt war. »Tony, das wollen Sie gar nicht wissen. Ich kann Ihnen nur so viel verraten: Unser Klient, ein wichtiger Mann in der Geschäftswelt, hat vor, diesen Kerl zu verklagen. Weil er seine Tochter verfolgt. Hier in Ihrem Sportstudio. Woanders auch. In einer solchen Situation versuchen wir es erst mal auf die sanfte Tour, indem wir mit beiden Parteien reden und uns darum bemühen, sie davon abzuhalten, gegeneinander zu prozessieren.«
»Indem Sie ihn zum Beispiel zusammenschlagen, oder wie soll ich das verstehen?«
»Ich habe von Reden gesprochen, Tony. Reden.« Pylon lehnte sich zurück. Er und Mace beobachteten, wie der Manager wieder begann, den Federgriff zusammenzudrücken.
»Sie sollten vielleicht noch etwas in Betracht ziehen«, meinte Mace. »Und zwar die Publicity. Vor allem wenn herauskommt, dass man rechtzeitig hätte einschreiten können. Dass dieser Kerl – Mikey – das Mädchen hier belästigt hat, wo sie eigentlich hätte in Sicherheit sein müssen.«
»Mikey?«, sagte
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