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payback: thriller (German Edition)

payback: thriller (German Edition)

Titel: payback: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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ziemlich durcheinander. Es tut mir wirklich leid, was mit Ihrer Tochter passiert ist.«
    »Ich habe eine Beschreibung«, schwindelte Mace. »Von einem Mann namens Mikey Rheeder. Ein Mann, den ich in Ihrer Gesellschaft gesehen habe. Ein Mann, von dem Sie mir erzählt haben. Wie gut er sich von einer Schussverletzung erholt hat. Einer Ihrer Handlanger.«
    »Ich weiß, wen Sie meinen.«
    »Natürlich wissen Sie das. Ich will meine Tochter wiederhaben.«
    »Mr. Bishop, ich bin in London. Sie müssen sich mit der Polizei in Verbindung setzen.«
    »Ich will, dass Sie einen Anruf machen und diesem Abdul Abdul und diesem Mikey Rheeder sagen, sie sollen meine Tochter zurückbringen.«
    »Sie denken wirklich, dass ich das kann? Mr. Bishop, Sie überschätzen meinen Einfluss. Ich bin bloß eine Anwältin, sonst nichts.«
    Mace hielt noch immer den Blick auf den Eingang gerichtet. Ein älteres Paar kam aus der Tür. Die beiden knöpften ihre Regenmäntel zu, um sich gegen das Nieseln zu schützen. Die Frau hatte ein Tuch über den Haaren.
    »Ich weiß, was Sie tun können«, erwiderte Mace. »Sie wissen, wo meine Tochter ist. Sagen Sie es mir.«
    Pause. Er konnte im Hintergrund Geräusche hören. Dann sagte sie: »Manche Dinge sind nicht so, wie sie scheinen, Mr. Bishop.«
    Die Verbindung wurde abgebrochen. Mace brüllte: »Du Schlampe! Du widerwärtige, verdammte Schlampe!« Er schlug auf das Armaturenbrett ein, immer und immer wieder. Das ältere Paar drückte sich an dem Mercedes vorbei und starrte auf die beiden Männer im Inneren des Wagens. Einer von ihnen brüllend und auf das Armaturenbrett einschlagend.
    Viertel nach sieben. Oumou rief Mace an, ihre Stimme ein Flüstern. Soweit Mace verstand, hatte ein Mann vorne an der Straße geklingelt und über die Gegensprechanlage erklärt, er sei Kurier für Ajax Deliveries und hätte für Mr. und Mrs. Bishop ein Päckchen abzugeben. Absender ein gewisser François Barber. Oumou hatte erklärt, dass sie kein Päckchen erwarte. Dass sie auch niemanden mit dem Namen Barber kenne. Der Kurier sagte, bitte, Lady, hier ist die Auftragsnummer, schlagen Sie Ajax im Telefonbuch nach, ich kann hier nicht die ganze Nacht herumstehen. Oumou tat es ihm zuliebe. Alles koscher. Sie ließ den Mann herein, und er übergab ihr das Päckchen.
    Dann versagte ihr die Stimme.
    »Was, Oumou? Was?«, brüllte Mace.
    »Es sind Christas Haare«, hörte er sie flüstern.
    Er erklärte, er würde in fünf Minuten bei ihr sein.
    Ließ Pylon im Mercedes zurück, nahm den Spider, raste über rote Ampeln nach Glengariff, entlang High Level, nach dem Steinbruch durch die Seitenstraßen von Bokaap, die Wale hinunter in die Buitengracht bis zur Orange und dann steil hinauf zum Haus in Glen Steps. Raste durchs Tor, stürmte ins Haus und rief Oumous Namen, von der Haustür bis zur Küche, wo er sie schließlich entdeckte. Auf dem Tisch lag ein Umschlag – ein luftgepolsterter Standardumschlag, wie man ihn überall kaufen konnte. Daneben ein großer Haufen von Christas Haaren, dunkel und weich. Mace hob eine Handvoll hoch und hielt sie unter die Nase. Er konnte seine Tochter deutlich riechen.
    Wieder wollte er sich nicht vorstellen, wo sie gewesen war, als man ihr den Kopf scherte, wie man sie gehalten hatte. Doch er sah es trotzdem vor sich: einen kahlen Raum, seine Tochter auf einem Hocker in der Mitte, zitternd. Mikey Rheeder mit einer Hand an ihrem Nacken, den anderen auf ihrer Schulter. Abdul Abdul hielt den elektrischen Haarschneider, dessen Kabel zu einer Steckdose in der Wand führte. Er grinste – ein spitzzahniges Grinsen. Hinter ihm eine Frau in einem langen Mantel. Die Arme verschränkt. Sheemina February. Es war egal, wo sie sich gerade aufhalten mochte: Sie war da. Das einzige Geräusch das Surren der Schermaschine.
    Ein Zettel war den Haaren beigelegt: »Bringen Sie Ihren Freund dazu, den Club zu schließen.«
    Mace rief bei Ajax an, um herauszufinden, wer das Päckchen eingeliefert hatte. Der Angestellte erinnerte sich an den Absender, einen sympathischen Mann in einem Anzug, der bar bezahlt hatte. Ein Schwarzer. Seine einzige Bedingung war gewesen, dass die Lieferung sofort überbracht werden sollte. Sie schafften es innerhalb von fünfundvierzig Minuten. Nicht schlecht, wie der Angestellte fand, vor allem wenn man bedachte, dass das Päckchen in ihrer nördlichen Niederlassung aufgegeben worden war, mindestens zwanzig Kilometer außerhalb der Stadt.
    Mace vermutete, dass sie Christa dort

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