payback: thriller (German Edition)
Kontakte.«
»Echt bildhübsch«, sagte Mikey, als Abdul auf den Auslöser drückte und die Kamera zu surren begann. »Mit den Lippen wird die mal so richtig saugen können. Ich kenn da einen Surfer, der mag es mit Kindern. Hat mir mal Bilder gezeigt, auf denen Kinder Sachen gemacht haben – das würdest du nicht glauben. Mein Freund meint, wenn dir ein Kind einen bläst – egal ob Junge oder Mädchen –, dann sind’s die Zähne, die’s voll bringen.«
Abdul zog die Folie von dem Polaroidfoto und wedelte damit hin und her, damit die Entwicklerflüssigkeit ihre Arbeit tat. »Mikey, der kranke Weiße. Steht auf Kinderpornos. Voll krank. Widerlich. Hast du das gewusst, Val? Unser pädophiler Freund. Vielleicht sollten wir ihm den Schwanz abschneiden.«
Val breitete eine Decke über das Mädchen.
»Verdirbst ihm den ganzen Spaß.« Abdul Abdul lachte und streckte Mikey die langsam sichtbar werdende Aufnahme entgegen. »Für dich. Damit du dir einen runterholen kannst.«
Val fand eine weitere Decke, die er ebenfalls über das Mädchen breitete.
Abdul warf das Bild in Mikeys Richtung. »Ernsthaft. Nimm es. Gibt unseren Freunden noch mehr Antrieb. Los, hol’s dir, Mikey.«
Mikey hob das Foto vom Boden auf und hielt es ins Licht. Das kleine Mädchen schien tief zu schlafen, friedlich, mit zerzausten Haaren. Er blickte auf die Kleine herab. Niedlich. Wirklich niedlich.
»Was passiert mit ihr?«, fragte Val.
Abdul zuckte mit den Achseln. »Keine Ahnung. Hängt davon ab, was sich so tut.« Er warf Mikey einen anzüglichen Blick zu. »Was, Mikey?«
24
Halb neun Uhr morgens. Christa befand sich seit zwölf Stunden in den Händen der Kidnapper.
Mace und Oumou standen im Vorraum der Kanzlei Fortune, Dadoo & Moosa. Mace bemerkte die alten Möbel, die seit langem hier zu stehen schienen, und die gerahmten Urkunden an den Wänden. Ein Teppichboden, der dringend ersetzt werden musste. Die Anwälte wollten wahrscheinlich andeuten, dass sie einen nicht über den Tisch zu ziehen gedachten. Die Dame am Empfang lächelte ihnen entgegen. Eine Freundlichkeit, die keiner von ihnen erwiderte.
Mace erklärte, dass sie Sheemina February sprechen wollten.
»Haben Sie einen Termin?« Noch immer lächelnd und mit den Wimpern klimpernd. Die Lider blassgrün geschminkt.
»Hören Sie«, sagte Mace und beugte sich über die Theke. »Holen Sie sie einfach.«
»Bitte«, fügte Oumou hinzu. »Es ist wirklich sehr dringend.«
Die Rezeptionistin drückte auf einen Knopf ihrer Sprechanlage, und eine Männerstimme meldete sich. »Hier sind zwei Besucher. Für Sheemina«, sagte sie. Der Mann erklärte ihr, dass er kommen würde.
»Bitte setzen Sie sich«, sagte sie zu den beiden. Ein winziger Kristall in ihrem linken Nasenflügel funkelte im Licht der Schreibtischlampe.
»So lange wird es nicht dauern«, erwiderte Mace.
Oumou setzte sich dennoch. Der Schmerz um Christa nahm sie mehr in Mitleidenschaft als alle bisherigen furchtbaren Erlebnisse ihres Lebens. Sie warteten. Mace gab ihnen fünf Minuten und stürmte dann auf die Tür zu, von der er annahm, dass sie zu den Kanzleiräumen führte.
»Entschuldigen Sie mal!«, rief die Empfangsdame hinter ihm her.
Er achtete nicht darauf, sondern riss die Tür auf. Ein Mann mit einer Fliege fragte: »Was suchen Sie hier?«
»Sie haben sie gehört«, erwiderte Mace. »Ich will Sheemina February sprechen.«
»Und Sie sind?«
»Verdammt, Mann, holen Sie Miss February!«
»Ich bin Reginald Fortune«, sagte Mr. Fliege. »Vielleicht könnten Sie mir Ihren Namen verraten.«
Mace tat es.
Der Mann nickte. Führte ihn in den Vorraum zurück. »Es tut mir leid, aber Ms. February ist augenblicklich nicht in der Stadt.«
»Wo ist sie? Seit wann?«
»Das geht Sie nicht das Geringste an.«
»Verdammt, das tut es sehr wohl.« Mace hieb seine Faust gegen die Wand. Der Trockenbau kam durch den Schlag ins Wanken. »Dann holen Sie sie ans Telefon.«
Oumou trat nun ebenfalls zu Fortune. »Bitte. Helfen Sie uns, mit ihr zu sprechen.«
»Es tut mir leid, das ist unmöglich. Ms. February ist augenblicklich in London. Wenn Sie einen Termin vereinbaren, bin ich mir sicher, dass sie Zeit für Sie finden wird, sobald sie in zwei Tagen wieder hier ist.«
» Non . Das ist zu spät.« Oumou setzte sich. Tränen liefen ihr über die Wangen.
»Es tut mir leid«, erwiderte Fortune. »Ich kann Ihnen nicht weiterhelfen.« Er nickte den beiden kurz zu und wandte sich zum Gehen.
»Einen Moment, Kumpel«, erklärte
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