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payback: thriller (German Edition)

payback: thriller (German Edition)

Titel: payback: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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drängten sich an ihr vorbei. Das Haus glänzte. Die Frau musste es die ganze Nacht über geputzt haben.
    »Makellos«, sagte Ludo. »Hier kann man ja vom Boden essen.«
    »Wir haben Teller für Sie«, erklärte die Frau.
    Paulo stieß einen Pfiff aus. »Nicht schlecht.«
    Riesige Panoramafenster direkt auf den Bilderbuchanblick. Swimmingpool hinter der Terrasse. Vielleicht sogar besser als Kalifornien. Inneneinrichtung: weiche weiße Teppichböden. Ledergarnitur. Offenes Wohn- und Esszimmer. Tisch mit zehn Stühlen. Er betrat die Küche durch eine Tür. Drinnen stand ein riesiger schwarzer Kerl, ganz in Weiß gekleidet. Sogar die Schuhe waren weiß. Er strahlte ihn an.
    Der Kerl sagte: »Ich bin Sibusiso. Alles so weit gut gelaufen?«
    »Ausgezeichnet«, erwiderte Paulo und streckte ihm eine Hand entgegen. Sie begrüßten sich. »Und wie buchstabieren Sie Ihren Namen?«
    Sibusiso buchstabierte: »S-i-b-u-s-i-s-o.«
    »Ist das italienisch?«
    »Zulu«, antwortete der Kerl. »Ich bin der Koch.«
    Paulo rief: »He, Ludo, haben wir etwa auch einen Koch bestellt?«
    »Anscheinend«, meinte Ludo. Er hatte in der Zwischenzeit mit der Frau gesprochen und herausgefunden, dass sie Mrs. September hieß und die Haushälterin war. Sie hatte ihm erklärt, dass sie und der Koch nach hinten hinaus wohnten. Hatte während des Gesprächs kein einziges Mal gelächelt.
    »Gut, Mrs. September«, sagte er. »Hier ist der Plan. Erstes Frühstück um sieben, ein zweites um elf. Sie putzen zwischen elf und zwölf. Wir essen um drei zu Mittag. Alles, was Sie sonst noch sauberhalten müssen, machen Sie dann, wenn Sie können – meistens, wenn wir weg sind. Um fünf gehen Sie. Dasselbe gilt für Mr. Koch. Wenn wir wollen, dass Sie das Abendessen machen, dann geben wir Ihnen vorher Bescheid.« Er schenkte ihr ein Lächeln, das sie nicht erwiderte. »Wie klingt das?«
    »Angemessen«, erwiderte sie.
    Ludo fragte sich, warum sie noch nichts von den Päckchen gesagt hatte, die inzwischen eingetroffen sein mussten. Er vermied es zu fragen, denn sie sollte nicht erfahren, dass er bereits davon wusste. Er wollte, dass es wie eine Überraschung aussah. Vielleicht besser, noch etwas Zeit zu geben, dachte er. Diese Mrs. September war zu wie eine Auster. Eine Art von Zurückhaltung, die er schätzte. Zwanzig Minuten später kam sie mit zwei eingewickelten Weinflaschen wieder, von denen sie jeweils eine den Männern reichte. Außerdem eine Schachtel für Ludo.
    Wie Francisco das mal wieder organisiert hatte. Unglaublich. Er hatte die Grußkarten per Fedex geschickt und eine örtliche Weinhandlung beauftragt, den Rest zu erledigen. Die Botschaft an Paulo war klarer, als wenn er sie schriftlich festgehalten hätte: Ich hab überall alles im Griff – vergiss das nie.
    »Prächtig«, meinte Paulo. Dachte: Mann, der Kerl kann echt nicht lockerlassen.
    Ludo gefiel der Swimmingpool. Ihm gefiel, wie er sich im Wasser treiben lassen und auf den Ozean blicken konnte. Er mochte auch Sibusiso und Mrs. September – vor allem, dass Sibusiso ihm sofort Kaffee brachte, Illy-Espresso aus einem Wunderwerk von Saeco, nachdem er sich hingesetzt hatte. Alles in allem ein besserer Deal, als er erhofft hatte, und er hatte bereits einiges von dieser Reise erwartet.
    La bella casa. Er warf vom Pool aus einen Blick darauf. Hübsches Haus. Sein Zimmer lag im ersten Stock und hatte den besten Ausblick. Hinter der Terrasse ein Fernsehzimmer mit einem derart riesigen Flachbildschirm, wie er ihn sogar in New York noch nie gesehen hatte. Mit einem DVD-Spieler. Am besten war das ausgezeichnete Soundsystem für seine blauen CD s. Einziges Manko: keine sommerliche Ballettsaison. Was für eine Stadt war das, verdammt noch mal? Er schwamm an den Beckenrand und zündete sich eine Zigarette an. Rauchte sie, während er sich auf den Fliesen abstützte, den Körper im Wasser. Wie er sich so entspannte, sah er Paulo herauskommen – bereit zum Ausgehen. Mit Rundumsonnenbrille.
    »Kommst du?«, wollte er wissen.
    »Entspann dich«, sagte Ludo und stieg aus dem Pool. Zehn Minuten später erschien er wieder auf der Terrasse, ein Jackett über dem Arm. Paulo sah so aus, als ob er sich beschweren wollte, sagte aber nichts.
    Sie nahmen den Quattro. Paulo fuhr. Der Linksverkehr schien ihn nicht zu stören. Beide rauchten. Als sie an einer roten Ampel hielten, stieg blauer Rauch aus den Autofenstern auf.
    »Weißt du, wohin wir müssen?«, fragte Ludo.
    »Ja, alles kein Problem«, sagte Paulo, »bis

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