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payback: thriller (German Edition)

payback: thriller (German Edition)

Titel: payback: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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müsste ich«, erwiderte Mace. »Mir darüber den Kopf zerbrechen, meine ich.« Er öffnete die Wagentür und machte es sich hinter dem Lenkrad bequem. »Ich melde mich bald wieder.«
    »Kann es kaum erwarten«, sagte sie, und Mace hörte noch das Lachen in ihrer Stimme, ehe sie auflegte. Das Lachen, das ihn so aufbrachte. Und erregte.

12
    Francisco sah Ludo an. Dieser erwiderte dessen Augenrollen und sah dann – als Angestellter – als Erster weg.
    »Paulo gehört zur Familie«, sagte Francisco und zog an seinem rechten Ohrläppchen, ohne den Blick abzuwenden. »Aber er ist auch ein Arschloch. Weiß ich doch. Schon seit Jahren.«
    Ludo behielt seine Meinung für sich. Zündete sich eine Zigarette an.
    »Isabella behandelt ihn wie ein Stück Dreck. Dann gibt sie ihm plötzlich diese Chance, sich zu beweisen. Glaubst du, ich hab da irgendwas übersehen?«
    Ludo sog den Rauch ein.
    Francisco stand auf und ging um den Tisch herum zu dem Teleskop.
    »Worin er gut ist, sind Clubs. Klar. Er kann die Clubs bedienen. Zehn Mille die Nacht soll er angeblich schaffen. Das ist tatsächlich weit mehr als die volle Punktzahl. Das funktioniert also. Hält den Idioten aber nicht davon ab, ein Arsch zu sein.«
    Francisco presste sein Auge gegen das Teleskop. Beobachtete, wie ein Laster aus Ground Zero herausfuhr.
    »Wird das Ganze ein Flop oder was?«, fragte Ludo und blies eine Rauchwolke in die Luft.
    »Glaub ich nicht.« Francisco bewegte das Teleskop, um dem Laster zu folgen. »Scheint so, als wäre Isabellas früherer Lover mit von der Partie. Ein Mann namens Mace Bishop. Die Art von Name, die einen stutzen lässt. Aber egal – er hat jedenfalls auf seiner Seite wahre Wunder vollbracht. Die Frage ist jetzt nur, ob er auch an der Front Wunder vollbringen kann. Isabella scheint ziemlich davon überzeugt zu sein.«
    »Wenn Isabella das meint«, sagte Ludo, »dann wird es auch so sein.«
    Francisco grinste. Er trat hinter Ludo, legte ihm die Hände auf die Schultern und drückte. Ludo war so hart wie Holz.
    »Hast du ihre Nummer?«
    Ludos Schultern hoben und senkten sich, als er mit ihnen zuckte.
    »Keine Sorge. Ich versteh schon. Wenn sie nicht meine Schwester wäre, hätte ich auch ihre Nummer.« Er kehrte zu seinem Stuhl zurück. »Glaubst du, Paulo wird es tatsächlich schaffen, eine solche Menge zu verkaufen?«
    »Klar. Im Rough Guide steht, dass es dort Unmengen von Clubs gibt. Außerdem sind gerade Ferien. Kein Grund also, warum nicht.«
    »Du behältst ihn im Auge. Falls er eine Möglichkeit findet, für sich etwas abzuzweigen, wird er sie nutzen. Ich schick dir wieder ein Geschenk.«
    »Verstanden«, erwiderte Ludo und drückte die Kippe in Franciscos sauberem Aschenbecher aus.
    Francisco rief die Empfangsdame an, um den schmutzigen Aschenbecher entfernen zu lassen. Während die Frau beschäftigt war, nahm er eine Dokumentenmappe von seinem Schreibtisch und schob sie Ludo hin. Dieser war wieder mal verblüfft, dass Francisco ihm erlaubte, in seinem Büro zu rauchen, wo er doch Zigarettenkippen derart verabscheute.
    »Das sind die Papiere«, sagte Francisco. »Du fährst zum Hafen und gehst dort zum Zoll. Finde einen Vusi Irgendwas. Gib ihm zehn Mille der örtlichen Währung. Tausend pro Kilo, so wollen die das da. Dann gibt er dir die Ware. Alles, was du brauchst, sind diese Papiere.« Er klopfte mit dem Finger auf die Mappe.
    Ludo nahm sie und stand auf.
    »Guten Flug«, sagte Francisco.
    »Okay«, erwiderte Ludo. Dachte: New York nach London, fünf Stunden. Umsteigen in London, zwei Stunden Wartezeit. Flug nach Kapstadt, elf Stunden. Sechzehn Stunden reine Flugzeit in der Economy, ohne Chance auf eine Zigarette. Toller Flug.
    »Ludovico«, sagte er zu der Frau, die an die Tür kam. Schwarz, um die fünfzig, in einem blauen Hausmantel. Stahlgraue Haare. Starrte ihn über eine randlose Brille hinweg an. »Wir haben dieses Haus gemietet.« Keine Frage – eine Ansage. Paulo stieg aus dem Grand Cherokee, streckte sich und seufzte laut. Die Frau starrte sie beide an. Sie wirkte verwirrt.
    »Sprechen Sie Englisch?«, fragte Ludo.
    Sie nickte.
    »Gut. Wie gesagt, ich heiße Ludovico. L-u-d-o-v-i-c-o.« Er fischte den Ausdruck einer Mail aus seiner Jackentasche. »Es heißt hier, dass wir dieses Haus gemietet haben.« Er betrachtete die Aussicht: unten der Strand, Surfer, die auf den Wellen ritten, Hunderte von Meilen nur Meer, der Himmel endlos.
    Die Schwarze trat einen Schritt zur Seite, um ihn hereinzulassen. Er und Paulo

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