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payback: thriller (German Edition)

payback: thriller (German Edition)

Titel: payback: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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war er Familienvater und Ehemann.
    Am Ende des Songs beugte sich Oumou zu ihm herab und fragte: »Was ist das für ein Festival?«
    »Ich hab keine Ahnung«, erwiderte Mace. »Nicht die geringste.«
    Über den Applaus hinweg meinte Treasure: »Von all den Zeiten, die sie hätten auswählen können, wählen sie die, wenn es ein Festival gibt.«
    »War nicht unsere Entscheidung«, sagte Pylon. »Das ist der Zeitpunkt, wo unser Klient sein Meeting hat. Was kann man machen?«
    »Eifersüchtig, Treasure?«, fragte Mace. »Auf zwei Jungs, die Spaß haben könnten?«
    Oumou lächelte über seine Spöttelei.
    Treasure sagte: »Er könnte zu Hause sein und mir im Garten helfen.«
    Mace war sich nicht sicher, ob sie das tatsächlich ernst meinte. Pylons Miene nach zu urteilen wusste er es ebenso wenig.
    Die Band spielte mehrere Songs hintereinander, was das Publikum dazu brachte, aufzuspringen und zur Musik zu tanzen, als würden sie an irgendeinem sommerlichen Ritus teilnehmen. Mace hob seine Tochter hoch, und Christa schlang ihre Arme um seinen Hals und den von Oumou. Sie balancierten ihre Tochter mit baumelnden Beinen zwischen ihnen, während ihr Körper rhythmisch zuckte.
    Als die Band zu Ende gespielt hatte, machte sich Mace auf die Suche nach einer Cola für die Mädchen. Er ließ Oumou und Treasure ausgestreckt auf der Wolldecke zurück, Pylon daneben mit geschlossenen Augen. Wahrscheinlich träumt er von Geld, dachte Mace. Er wanderte den Rasenhügel hinunter zu dem Café, hinter dem die Gärten inzwischen im Schatten lagen. Der Berg war ebenfalls dunkel. Überall genossen die Leute die abendliche Dämmerung und die warme Luft.
    Auf einer Brücke, die über einen Bach führte, berührte ihn jemand von hinten am Arm. Er drehte sich um und sah in die kalten Augen Sheemina Februarys, die ihn anfunkelte.
    »Gefällt Ihnen das Konzert?«, fragte sie.
    Mace nickte. »Was wollen Sie?« Seine Stimme klang gepresst, während er das weiße Top bemerkte, das einen klaren Blick auf die Rundung ihrer Brüste freigab. Die linke Hand hatte sie in die Jackentasche gesteckt.
    »Ich wollte Ihnen nur sagen, wie sehr ich Ihr altes Haus genieße. Ihr früheres Zuhause«, korrigierte sie sich. »Es strahlt so etwas Friedliches aus – trotz allem, was dort passiert ist.«
    »Dann können Sie sich ja glücklich schätzen«, erwiderte Mace und wandte sich zum Gehen, ehe er innehielt. »Eines noch … Eines versteh ich nicht.«
    Sie zog fragend und leicht amüsiert die Augenbrauen hoch. »Und das wäre?«
    »Welchen Kick gibt Ihnen das eigentlich?«
    »Kick?« Sie lachte. »Es geht nicht um einen Kick. Es geht um richtig und falsch. Um Gerechtigkeit. Deshalb bin ich Anwältin geworden.«
    »Ich würde es eher Stalking nennen«, entgegnete Mace. »Pervers. Und ich hab gehört, dass das eine Ihrer Spezialitäten ist.«
    Sie erstarrte. Durchbohrte ihn mit ihren eisigen Augen. »Sie sollten sich fragen, wer hier pervers ist. Und wer der Schuldige.« Gleich darauf erschien wieder ein kaltes Lächeln auf ihrem Gesicht. »Unser Familienmann, der gute Mace Bishop. Der liebende Vater. Der liebende Ehemann. Machen Sie sich doch nichts vor.«
    Sie hob die rechte Hand, winkte ihm zu und ließ ihn dann stehen. Er sah ihr hinterher, die Augen auf ihren Hintern in den engen Jeans gerichtet, soweit dieser unter der Jacke zu sehen war.
    Fick dich, dachte er. Fick dich dafür, dass du mir meinen Tag ruiniert hast.

16
    Am Montagmorgen saßen Mace und Pylon auf dem Dunkley Square bei einem frühen Cappuccino. Entspannten sich im Schatten eines Sonnenschirms. Die Hitze bereits drückend. Über dem Berggipfel deutete ein Wolkenfetzen auf eine Brise über False Bay hin, aber in der Stadt stand die Luft und roch nach Benzin und Abgasen.
    Mace fragte: »Die Mädels haben’s also tatsächlich geschluckt?«
    Pylon faltete seine Zeitung zusammen und legte sie beiseite. »Treasure wollte mehr Informationen. Zum Beispiel, wer dieser Typ ist, der gleich zwei Bodyguards bräuchte. Ich habe ihr erklärt, das sei vertraulich. Könne ihr den Namen nicht nennen. Auch den seiner Firma nicht. Sie sieht mich an, als wär ich bescheuert. Also beteuere ich, dass wirklich alles in Ordnung ist. Er würde gutes Geld für bloßes Rumstehen zahlen. Sie meint, der Kerl müsse paranoid sein, wenn er uns gleich beide will. Ich sage: Stimmt, Neurotiker, sieht einem nie direkt in die Augen, wirft immer wieder einen panischen Blick über die Schulter. Jetzt müsse er nach Angola. Daraufhin

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