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payback: thriller (German Edition)

payback: thriller (German Edition)

Titel: payback: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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oder den Carabinieri erfahren oder wie auch immer sie in Italien genannt wurden: Medardo hatte die Gans dafür bezahlt – Mace musste über die Bezeichnung »Gans« lächeln, die er seit seiner Schulzeit nicht mehr gehört hatte –, ein Kind für ihn auszutragen. Dieses kleine, interessante Detail stammte von der Mailänder Haushälterin der beiden Männer.
    »Unglaublich«, sagte Gonsalves, »dass eine alte Schwuchtel auf traditionelle Weise ein Kind haben will. Aber so ist das nun mal: Sobald man Geld hat, kann man alles kaufen. Es ist also eher unwahrscheinlich, dass sie ihn erschossen hat, oder? Diese Art von Verträgen sind sicher nur bei erfolgreichem Abschluss gültig.«
    Das stimmte wohl, nahm Mace an.
    Zwischendurch musste er Mo Siq besänftigen, der allmählich ungehalten wurde, ob der Deal nun über die Bühne ging oder nicht.
    »Ich brauche ja etwas Anlaufzeit«, erklärte er Mace, der das Gespräch laut stellte, damit Pylon auch mithören konnte.
    »Das Ganze ist immer noch für in drei, vier Wochen geplant.«
    »Genau das meine ich«, erwiderte Mo. »Drei Wochen? Oder vier? Wann genau? An welchem Tag? Verstehst du? Es muss ein Tag festgelegt werden. Die Ware muss sortiert und eingeladen werden, dann gibt es die Transportstunden auf der Straße und die Verfrachtung aufs Schiff. Wir spielen hier nicht Kaufmannsladen, Jungs. Das ist die echte Welt. Es geht um echte Zeit. Feste Termine. Genauigkeit. Wie ein in sich geschlossener Kreislauf, alles greift ineinander. Was ich von euch wissen muss, ist, wann und wo. Und zwar möglichst schnell. Am besten gestern. Aber spätestens heute Abend.«
    »Wir kümmern uns um die Logistik«, erklärte Pylon.
    »Dann kümmert euch schneller.« Er überlegte. »Und wie steht’s mit der Bezahlung? Gibt es da schon Klarheit?«
    »So wie wir das ausgemacht haben.«
    »Das ist doch Bockmist, Mace. Wo ist das Geld, mein Freund? Wir reden hier nicht von Vertrauen und warmen Gefühlen. Wir reden von Geld. Kapiert?«
    »In dieser Hinsicht hat sich nichts geändert«, entgegnete Mace. »Der Deal steht immer noch genauso, wie er das auch vorher getan hat.«
    »Mann«, fauchte Mo. »Ihr!« Legte auf.
    Mace und Pylon zuckten einen Moment lang mit den Schultern.
    »Er hat recht«, sagte Pylon. »Ein paar konkrete Termine wären nicht schlecht.«
    Doch als Mace Isabella anrief, wollte diese sich nicht festlegen. »Wie heißt es so schön? Mach dich locker, Macey. Entspann dich. Die Dinge entwickeln sich schon.«
    »Wann? Verdammt, Bella, ich muss den Frachtraum buchen, und ich hab einen Mann hier, der ziemlich unruhig wird.«
    »Bis bald in New York«, erwiderte sie und warf ihm ein transatlantisches Kusshändchen zu.
    Pylon war nicht beeindruckt. »Die Frau spielt Katz und Maus mit dir«, sagte er. »Nach all den Jahren hat sie dich offenbar noch immer voll im Griff.«
    »Lass das«, meinte Mace.
    »Schläfst du wieder mit ihr?«
    »Kurze Antwort: nein.«
    Pylon schnaubte ungeduldig. »Ich glaub dir, Bru . Wenn ich diese Geschichte irgendjemand anderem erzählt hätte, würde der das wahrscheinlich nicht tun.«
    An dem Tag nach Weihnachten, als Mace nach New York fliegen sollte, um wieder eine Schönheitssafari zu arrangieren, verkündete Pylon, er hätte nun endlich das Diamantenproblem gelöst.
    »Einfach so?«, fragte Mace. »Ich wusste gar nicht, dass du da dran warst.«
    »War ich auch nicht. Jedenfalls nicht wirklich. Und gelöst ist eigentlich übertrieben.«
    »Drück dich klarer aus«, sagte Mace.
    »Vor einer halben Stunde«, erklärte Pylon, »bekomm ich einen Anruf von meinem Cousin. Wichtiger Geschäftsmann, hat früher für De Beers gearbeitet. Sein Sohn ist überfallen worden. Musste an der Ampel an der Claremont seinen Audi TT irgendwelchen Gangstern übergeben.«
    » Eina!«
    Folgendes sei passiert, erzählte Pylon: Die Räuber hätten dem Jungen eine Knarre ins Gesicht gehalten und ihn gewaltsam aus dem Wagen gerissen. Der Junge sei unverletzt geblieben, wenn er auch ziemlich durch den Wind sei. Lange Rede, kurzer Sinn: Der Cousin rief einen Freund an, der wiederum seinerseits einen Freund anrief. Der nannte die Adresse von einer Autowerkstatt in einem Township, wo der Audi TT umgespritzt und neu zusammengesetzt werden sollte. Großer Fehler, tut uns echt leid, nichts für ungut, blablabla … Der Cousin wollte, dass Pylon den Jungen begleitete, um den Wagen wieder abzuholen. Der Junge hatte noch nie einen Fuß in ein Township gesetzt und eine Heidenangst

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