Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Peace Food

Peace Food

Titel: Peace Food Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruediger Dahlke
Vom Netzwerk:
ist natürlich wichtig bei
     Übergewicht, aber wir müssten den Preis bedenken, den wir dafür zahlen. Tatsächlich
     macht auch Rauchen schlank, weil es den Organismus so in Stress versetzt, dass dieser um
     etwa 10 Prozent mehr Energie verbraucht. Noch effizienter wären diesbezüglich
     Chemotherapien. Offensichtlich können das aber nicht unsere Strategien gegen Übergewicht
     sein …
    Auch die Effekte der Low-Fat-Produkte
     sind keineswegs inspirierend. Tatsächlich haben sie es nicht einmal geschafft, den
     Fettanteil der Nahrung wirksam zu reduzieren. Außerdem schmecken die entsprechenden
     Produkte zu vielen zu wenig, und so bleibt dieser Ansatz unbefriedigend. Im Übrigen ist
     er auch vom Gedanken her nicht überzeugend – Schweine werden auch nicht mit Fett
     gemästet, sondern mit Kohlenhydraten und durch Bewegungsmangel.
    In der 2009 erstellten europaweiten
     sogenannten EPIC-Studie konnte an fast 30 000 Deutschen gezeigt werden, wie vor allem
     v ier Risikofaktoren das moderne Leben
     bestimmen: Übergewicht, ungesunde Ernährung, mangelnde körperliche Aktivität und
     Rauchen. Nur noch 9 Prozent der Deutschen weisen keinen dieser vier Hauptrisikofaktoren
     auf, die meisten aber bereits mehrere. Die medizinischen Konsequenzen sind enorm und
     bestätigen das bisher Gesagte: Wer keinen der vier Faktoren aufweist, reduziert sein
     Risiko, an Diabetes Typ 2 zu erkranken, um 90 Prozent, das eines Herzinfarktes um 81
     Prozent und die Gefahr einer anderen chronischen Erkrankung um 78 Prozent. 60
    Und auch folgendes Argument darf nicht
     vergessen werden: Mit Reduktionsdiäten geht ja im Allgemeinen ein Verzichts- und
     Leidensgefühl einher, wodurch in der Regel der Rückfall in alte Gewohnheiten
     vorprogrammiert ist.
    Fazit: Formel-Diäten
     funktionieren auf Dauer nicht, aber Bewegung und pflanzliche Ernährung helfen aus der
     Fettsuchtfalle. Würden wir die heiligen Kühe der Ernährung im übertragenen Sinn
     schlachten, als da wären 1. Fleisch- und 2. Milchprodukte und 3. Raffinierung der
     Kohlenhydrate, bräuchten wir gar keine echten Kühe mehr zu schlachten und entzögen
     stattdessen unseren Zivilisationskrankheiten eine wesentliche Grundlage.

OSTEOPOROSE –
     EIN PROBLEM DER MILCHKONSUMENTEN
    Wären die Hinweise der Wissenschaftler
     im Dienste der Milchwirtschaft richtig und Milch könnte unsere Knochen fest und stark
     machen, müssten wir unglaublich gute Knochen haben, denn wir folgen diesen Ratschlägen
     mehrheitlich seit Jahrzehnten. Das genaue Gegenteil ist aber wahr, die Bevölkerungen des
     deutschsprachigen Raumes gehören in die Spitzengruppe der Milchkonsumenten und haben
     trotzdem erhebliche Osteoporoseprobleme – wie wir noch sehen werden gerade deswegen!
Hohe Knochendichte und
     Osteoporose
    Oberschenkelhalsbrüche gelten als ein
     verlässliches Maß für mangelnde Knochenstabilität, keinesfalls aber für die
     Knochendichte, die zu messen lukrative Mode in entsprechenden Praxen wurde. Die Zahlen
     dieser Frakturen 61 weisen unsere Länder als höchst
     Osteoporosegefährdet aus, genau wie die USA, Neuseeland und Australien, drei andere
     Länder mit Weltspitzenniveau beim Konsum von Milchprodukten und der Entwicklung von
     Osteoporose.
    Die Knochendichte ist auf alle Fälle
     kein guter Indikator für Osteoporosegefahr und ihre Messung sinnlos, jedenfalls für
     Patientinnen. Der beste Anzeiger für Osteoporose-Gefahr ist das Verhältnis von
     tierischem zu pflanzlichem Eiweiß in der Nahrung. Je höher der Anteil von Ersterem ist,
     desto größer die Gefahr.
Übersäuerung – ein
     unterschätzter Faktor
    Wenn nun über Jahrzehnte Länder mit
     höchstem Milchkonsum zugleich die mit den höchsten Oberschenkelfraktur- und folglich den
     höchsten Osteoporose-Raten sind, sollte Umdenken eigentlich das Natürlichste der Welt
     sein. Aber schon 1992 hatte eine Studie der renommierten Yale-Universität – 34 andere
     Studien zusammenfassend – ergeben: 70 Prozent der Knochenbrüche sind dem hohen Konsum
     von tierischem Eiweiß zuzuschreiben. 62 Dieses erhöht den
     Säuregrad des Gewebes wie wenig anderes, und der Organismus muss diese Säure wieder
     neutralisieren, wozu er Kalzium aus den Knochen verwendet, was in der Konsequenz die
     Kalziumausscheidung im Urin erhöht.
    Bereits 1920, also vor mehr als 90
     Jahren, beschrieb Sherman diesen Effekt. Bis heute aber wurden daraus keine Konsequenzen
     gezogen. Der Grund dürfte in der Interessenpolitik liegen. Denn

Weitere Kostenlose Bücher