Peace Food
ist natürlich wichtig bei
Übergewicht, aber wir müssten den Preis bedenken, den wir dafür zahlen. Tatsächlich
macht auch Rauchen schlank, weil es den Organismus so in Stress versetzt, dass dieser um
etwa 10 Prozent mehr Energie verbraucht. Noch effizienter wären diesbezüglich
Chemotherapien. Offensichtlich können das aber nicht unsere Strategien gegen Übergewicht
sein …
Auch die Effekte der Low-Fat-Produkte
sind keineswegs inspirierend. Tatsächlich haben sie es nicht einmal geschafft, den
Fettanteil der Nahrung wirksam zu reduzieren. Außerdem schmecken die entsprechenden
Produkte zu vielen zu wenig, und so bleibt dieser Ansatz unbefriedigend. Im Übrigen ist
er auch vom Gedanken her nicht überzeugend – Schweine werden auch nicht mit Fett
gemästet, sondern mit Kohlenhydraten und durch Bewegungsmangel.
In der 2009 erstellten europaweiten
sogenannten EPIC-Studie konnte an fast 30 000 Deutschen gezeigt werden, wie vor allem
v ier Risikofaktoren das moderne Leben
bestimmen: Übergewicht, ungesunde Ernährung, mangelnde körperliche Aktivität und
Rauchen. Nur noch 9 Prozent der Deutschen weisen keinen dieser vier Hauptrisikofaktoren
auf, die meisten aber bereits mehrere. Die medizinischen Konsequenzen sind enorm und
bestätigen das bisher Gesagte: Wer keinen der vier Faktoren aufweist, reduziert sein
Risiko, an Diabetes Typ 2 zu erkranken, um 90 Prozent, das eines Herzinfarktes um 81
Prozent und die Gefahr einer anderen chronischen Erkrankung um 78 Prozent. 60
Und auch folgendes Argument darf nicht
vergessen werden: Mit Reduktionsdiäten geht ja im Allgemeinen ein Verzichts- und
Leidensgefühl einher, wodurch in der Regel der Rückfall in alte Gewohnheiten
vorprogrammiert ist.
Fazit: Formel-Diäten
funktionieren auf Dauer nicht, aber Bewegung und pflanzliche Ernährung helfen aus der
Fettsuchtfalle. Würden wir die heiligen Kühe der Ernährung im übertragenen Sinn
schlachten, als da wären 1. Fleisch- und 2. Milchprodukte und 3. Raffinierung der
Kohlenhydrate, bräuchten wir gar keine echten Kühe mehr zu schlachten und entzögen
stattdessen unseren Zivilisationskrankheiten eine wesentliche Grundlage.
OSTEOPOROSE –
EIN PROBLEM DER MILCHKONSUMENTEN
Wären die Hinweise der Wissenschaftler
im Dienste der Milchwirtschaft richtig und Milch könnte unsere Knochen fest und stark
machen, müssten wir unglaublich gute Knochen haben, denn wir folgen diesen Ratschlägen
mehrheitlich seit Jahrzehnten. Das genaue Gegenteil ist aber wahr, die Bevölkerungen des
deutschsprachigen Raumes gehören in die Spitzengruppe der Milchkonsumenten und haben
trotzdem erhebliche Osteoporoseprobleme – wie wir noch sehen werden gerade deswegen!
Hohe Knochendichte und
Osteoporose
Oberschenkelhalsbrüche gelten als ein
verlässliches Maß für mangelnde Knochenstabilität, keinesfalls aber für die
Knochendichte, die zu messen lukrative Mode in entsprechenden Praxen wurde. Die Zahlen
dieser Frakturen 61 weisen unsere Länder als höchst
Osteoporosegefährdet aus, genau wie die USA, Neuseeland und Australien, drei andere
Länder mit Weltspitzenniveau beim Konsum von Milchprodukten und der Entwicklung von
Osteoporose.
Die Knochendichte ist auf alle Fälle
kein guter Indikator für Osteoporosegefahr und ihre Messung sinnlos, jedenfalls für
Patientinnen. Der beste Anzeiger für Osteoporose-Gefahr ist das Verhältnis von
tierischem zu pflanzlichem Eiweiß in der Nahrung. Je höher der Anteil von Ersterem ist,
desto größer die Gefahr.
Übersäuerung – ein
unterschätzter Faktor
Wenn nun über Jahrzehnte Länder mit
höchstem Milchkonsum zugleich die mit den höchsten Oberschenkelfraktur- und folglich den
höchsten Osteoporose-Raten sind, sollte Umdenken eigentlich das Natürlichste der Welt
sein. Aber schon 1992 hatte eine Studie der renommierten Yale-Universität – 34 andere
Studien zusammenfassend – ergeben: 70 Prozent der Knochenbrüche sind dem hohen Konsum
von tierischem Eiweiß zuzuschreiben. 62 Dieses erhöht den
Säuregrad des Gewebes wie wenig anderes, und der Organismus muss diese Säure wieder
neutralisieren, wozu er Kalzium aus den Knochen verwendet, was in der Konsequenz die
Kalziumausscheidung im Urin erhöht.
Bereits 1920, also vor mehr als 90
Jahren, beschrieb Sherman diesen Effekt. Bis heute aber wurden daraus keine Konsequenzen
gezogen. Der Grund dürfte in der Interessenpolitik liegen. Denn
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