Peace Food
renommierter als Yale
kann eine Universität kaum sein, und 90 Jahre müssten auch zum Umdenken reichen.
Insofern ist der Rat, zur Osteoporose-Verhinderung Milchprodukte zu nehmen, gefährlich
und wenn er von Medizinern kommt sogar böswillig, denn schon vor Jahren konnte man in
einer renommierten Medizin-Zeitschrift lesen: Käse gibt den Knochen Saures. Genau das
aber vertragen sie nicht.
Das über die Milch zugeführte Kalzium
kann den Effekt der Kalziummobilisierung aus den Knochen aufgrund von Übersäuerung
offensichtlich nicht ausgleichen. Milch ist demnach zwar ein guter Kalziumlieferant,
aber ein noch besserer Kalziumräuber. Unter dem Strich ist die Bilanz jedenfalls
negativ: Milch richtet deutlich mehr Schaden an, als sie Nutzen bringt.
Einiges spricht dafür, dass
Übersäuerung der entscheidende Faktor nicht nur, aber auch bei der
Osteoporose-Entstehung ist. Die Grundlagen der Übersäuerung sind wieder eiweißreiche
Ernährung im Allgemeinen, die vor allem durch tierisches Eiweiß zustande kommt, und
künstliche Dinge wie Süßigkeiten, die praktisch immer aus raffinierten Kohlenhydraten
wie vor allem Zucker bestehen. Als weiterer und nach meinen Erfahrungen wesentlicher
Faktor kommt noch die Lebensstimmung hinzu. Menschen mit schlechter Stimmung neigen viel
schneller zum Übersäuern als solche mit aufgeräumter, offener Haltung gegenüber dem
Leben.
Schon 1931 hat der deutsche
Nobelpreisträger Otto Warbung letztlich zwei entscheidende Wahrheiten zum Thema Krebs
formuliert: Wo Krebs auftaucht, ist 1. Übersäuerung nicht weit und 2. fehlt es an
Sauerstoff. Übersäuerung ist ein noch weit unterschätztes Thema in der Schulmedizin, und
es ist gut, wenn sie jetzt wenigstens für die Osteoporose wissenschaftlich belegbar als
Problem erkannt wird.
Die Campbells präsentieren eine
Graphik der Universität von Kalifornien (San Francisco), die die Ergebnisse von 87
Studien aus 33 Ländern zusammenfasst. Sie zeigt, dass die Gefahr von Hüftfrakturen bei
steigender Versorgung mit pflanzlichem Protein sinkt.
Der Zusammenhang zwischen Hüftfrakturen und dem Verhältnis von pflanzlichem zu tierischem Eiweiß in der Ernährung in mehreren
Ländern 63
Danach liegt die Wahrscheinlichkeit,
eine Oberschenkelhalsfraktur zu erleiden, in Ländern, in denen das Verhältnis zwischen
pflanzlicher und tierischer Proteinaufnahme kleiner als 1 ist, wo also mehr tierisches
als pflanzliches Eiweiß konsumiert wird, zwischen 50 und 200 pro 100 000 Einwohnern. Ab
einem Verhältnis von 2, also sobald doppelt so viel pflanzliches wie tierisches Protein
aufgenommen wird, geht die Rate praktisch auf 0 zurück. Das aber heißt, vermehrter
Konsum von pflanzlichem Eiweiß bei Weglassen des tierischen bringt Osteoporose praktisch
zum Verschwinden.
Eine Studie derselben Universität von
2001 64 verglich sieben Jahre lang die Knochendichte,
die Oberschenkelhalsbrüchigkeit und den Konsum unterschiedlicher Proteine bei 1000
Frauen über 65. Dabei wurden nicht die Frauen verschiedener Länder miteinander
verglichen, sondern verschiedene Werte derselben US-Amerikanerinnen, was die
Verfälschung der Ergebnisse durch andere Faktoren verringert. Die Ergebnisse fielen
ähnlich deutlich aus: Frauen mit dem höchsten Anteil tierischen Proteins hatten eine
fast viermal so hohe Fraktur-Wahrscheinlichkeit wie die mit dem niedrigsten, ihre
Knochendichte nahm im Untersuchungszeitraum von sieben Jahren viermal so rasch ab wie
bei den Frauen mit dem niedrigsten Anteil an tierischem Eiweiß. Zu bedenken ist, dass
diese amerikanischen Frauen mit dem niedrigsten Proteinanteil immer noch die Hälfte
ihres Eiweißes aus tierischen Quellen bezogen. Würden sie diesen Anteil auf ein Viertel
reduzieren oder ganz vermeiden, wären ihre Ergebnisse noch viel besser, wie die davor
zitierte Länderstudie nahelegt.
Für deutsche Esser inspirierend mag
noch der Vergleich mit Nigerianern ausfallen. Deren Anteil an tierischem Protein in
d er Ernährung liegt bei nur 10 Prozent
verglichen mit unserem, ihre Fraktur-Wahrscheinlichkeit ist 99 Prozent niedriger. Das
belegt dieselbe Länderstudie 65 , mit der dieses Kapitel begann.
Nigerianerinnen nehmen wie die meisten Afrikaner kaum kalziumreiche Kuhmilch zu sich und
haben viele Kinder, die sie mehrere Jahre stillen. Gemäß Schulmedizin müssten sie also
massiv an Osteoporose leiden. Das Gegenteil ist aber
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