Peace Food
Raubtiere schon gar nicht – jedenfalls bei uns in der westlichen Welt. Wir haben also
schon eine gewisse positive Entwicklung geschafft. Das für den Körper Einfachste ist in
diesem Fall offensichtlich nicht das Naheliegendste und eben nicht das Beste.
Ein Schweinezüchter in Kanada hatte
eine ganze Reihe von Frauen ermordet und wie seine Schweine verarbeitet. Als herauskam,
dass er sie der »normalen« Fleischproduktion zugeführt und problemlos vermarktet hatte,
war die Empörung groß und die Betroffenheit immens. Aber natürlich hatte das
Menschenfleisch auch nicht mehr Schaden angerichtet als es Fleisch immer tut.
Wahrscheinlich war der Schweinefleisch-Konsum anschließend gesunken, weil man einen
gesunden Ekel entwickelt hatte. Rein physiologisch gesehen hatten die Kanadier der
Gegend es ihrem Organismus nur leicht gemacht und ihm sehr einfach verarbeitbares
Protein geliefert. An diesem Punkt würden aber – zum Glück – auch diejenigen Bedenken
bekommen, die streng materialistisch argumentieren.
Sobald sich der Mensch mit
pflanzlicher Ernährung versorgt, macht er es seinem Organismus schwerer, denn der muss
seinen Aminosäure-Stoffwechsel aufwendiger organisieren und die Nahrungsbestandteile neu
und insgesamt intensiver mischen. Kohlenhydratreiche Ernährung fordert unseren
Organismus also mehr als eiweiß- und fettreiche. Sie regt den Stoffwechsel an und damit
die Verbrennung. Was fordert, fördert aber zugleich.
Andererseits führt solch
kohlenhydratreiche vollwertige Ernährung auch – wie im Experiment mit den Ratten – zu
mehr Bewegungsdrang und damit zu einem weiteren Weg des Abnehmens. Sie ist also im
Hinblick auf die Gewichtsentwicklung moderner Menschen doppelt segensreich. Obendrein
ist sie, wie sich nun schon vielfach zeigte, auch in umfassender Weise
gesundheitsfördernd. Somit ist die Ernährung, die zur Gewichtsreduktion führt, auch
diejenige, die die Gesundheit erhält.
Eine
einfache Regel: Essen, was Seele und Körper guttut
Es ist für die Seele wichtig, nur das zu sich zu nehmen, was wir von
Anfang bis Ende problemlos und ohne Widerwillen selbst verarbeiten können. Da fallen
dann für die meisten schon alle Geschöpfe weg, die ein Gesicht haben und eine Mutter,
die sie geboren hat und ihr Gesicht erkennt. Für Körper und Seele einfacher wird es
auch, wenn man sich auf Pflanzen beschränkt, die gewachsen sind, Wurzeln geschlagen und
Blüten gebildet haben – etwas, das für Mars, Bounty und die meisten Süßigkeiten nicht
gilt. Sie werden auch weder dazu beitragen, uns zu verwurzeln, noch unser wahres Wesen
zur Blüte bringen.
Nach dem Fasten gebe ich meinen Seminarteilnehmern als Faustregel mit, nicht mehr zu essen, wofür im Fernsehen geworben wird. Diese Dinge haben das meist nötig, wir sie aber nicht.
Eiweißmast-,
Low-Carb- und Low-Fat-Diäten
Beim Gegenteil, den sogenannten
Low-Carb-Diäten – also solchen, bei denen die Kohlenhydrataufnahme reduziert wird – wie
der von Atkins oder auch der bei uns in den letzten Jahren populär gewordenen Metabolic
Balance, ist das leider nicht der Fall, denn sie erhöhen den Anteil von Eiweiß und Fett,
vermeiden weder Milchprodukte noch achten sie auf ausreichend vollwertige
Kohlenhydrate.
Die australischen Forscher Bilsborough
und Crowe kamen 2003 in einer Studie 58 zu dem Schluss,
Low-Carb-Diäten würden langfristig die körperliche Mobilität beeinträchtigen, aber es
kommt noch schlimmer: Sie würden Lipidanomalien, das heißt Fettstoffwechselprobleme,
fördern und zu Komplikationen führen wie Herzrhythmusstörungen, Herzmuskelschwäche,
erhöhtem Krebsrisiko, Nierenschäden und Osteoporose. Sogar für plötzliche Todesfälle
seien sie verantwortlich.
Weitere häufige Nebenwirkungen der
Eiweißmast im Sinne der Atkins-Diät reichen von Verstopfung bei über zwei Drittel der
Diät-Teilnehmer über verstärkten Mundgeruch bei knapp zwei Dritteln, Kopfschmerzen bei
der Hälfte bis zu Haarausfall. 59
Unbestritten ist die Gewichtsabnahme
bei Proteinmast, wie sie etwa auch die sogenannte Manager-Diät empfahl. Diese kommt
dadurch zustande, dass sie den Organismus überfordert, der solche Eiweißmassen nie
gelernt hat zu verarbeiten. Er scheidet sie – im besten Falle – aus oder lagert sie ab.
Arterienverkalkung beginnt mit der Einlagerung von Protein, und auch der Rheumafaktor
ist wie bereits erwähnt aus Eiweiß.
Abnehmen
Weitere Kostenlose Bücher