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Peace Food

Peace Food

Titel: Peace Food Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruediger Dahlke
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Wohlbefinden steigen. Auf alle Fälle
     hat der Verdauungs- und damit Bauchbereich ganz entscheidend mit unserer Lebensstimmung zu
     tun. Das lässt sich aufgrund der Serotonin-Thematik heute schon mit Sicherheit sagen, auch
     wenn wir das Funktionieren des sogenannten Bauchhirns noch nicht annähernd verstehen.
    Bedenken wir, dass nur 1 Prozent des im Organismus kreisenden Serotonins
     im Gehirn landet und also fast 99 Prozent im übrigen Körper und besonders im Darm, können
     wir auch ermessen, wie sehr unsere Verfassung vom Zustand des Verdauungstraktes
     abhängt.
    Der Hunger dämpfende Effekt des Serotonins ist mittlerweile ebenfalls
     wissenschaftlich nachgewiesen. Viele kennen ihn auch aus Erfahrung. Wenn wir glücklich und
     zufrieden sind, und das ist praktisch immer, wenn der Serotonin-Spiegel hoch ist, verspüren
     wir kaum Hunger. Liebende leben bekanntlich ganz gut von Luft und Liebe – möglicherweise
     auch von Luft, Liebe und Licht. Die Erfahrung depressiver Patienten, die nach der Einnahme
     von Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern an Appetit und Gewicht verloren, weist ebenfalls in
     diese Richtung.
    Auf dem Gegenpol treibt es uns vermehrt in Richtung Kühlschrank, wenn wir
     übel gelaunt und schlecht drauf sind. Ein niedriger Serotonin-Spiegel macht Hunger, weil
     der Organismus die Hoffnung hegt, so neues L-Tryptophan zu bekommen. Man könnte also diese
     Art des Frustessens durchaus nutzen, um die Stimmung noch viel gezielter zu heben, indem
     man L-Tryptophanreich essend dafür sorgt, den Körper wieder genug Serotonin nachproduzieren
     zu lassen.
Serotonin und Licht
    Licht kurbelt ebenfalls die Serotonin-Produktion an, wobei wir noch nicht
     genau wissen, wie das geschieht. Ist es die Stimmung, die durch Licht gehoben wird und mehr
     Serotonin im Hirn erfordert, oder hat Licht direkten Einfluss auf die Serotonin-Produktion?
     Lichtstärken ab 2500 Lux regen jedenfalls die Serotonin-Produktion merkbar an (1 Lux
     entspricht einer Kerzenflamme). An einem Sommertag herrschen circa 10 000 Lux, in einem
     normalen Büro etwa 1000. Das Ergebnis dieser Situation schlägt sich im Winter-Blues nieder,
     der in den nördlichen sonnenarmen Ländern immerhin 10 bis 25 Prozent der Menschen trifft.
     Typisch sind, wie bereits erwähnt, in diesen Breiten in dunklen Zeiten Heißhunger-Attacken
     auf Süßigkeiten, die die Stimmung über den Zuckeranteil anheben, aber auch über den
     Nachschub an L-Tryptophan, das etwa in Schokolade vorhanden ist. Insofern haben
     Schokoladen-Nikoläuse und -weihnachtsmänner eine verständliche Funktion.
    In diesen Zusammenhang gehören die bekannten Winterdepressionen im
     lichtarmen Norden und die dort weit höheren Selbstmordraten. Endokrinologen nennen
     Serotonin von daher auch zu Recht das Suizidkontrollhormon. Kein Mensch mit –
     serotoninbedingt – guter Lebensstimmung denkt daran, sich freiwillig von dieser Welt zu
     verabschieden.
Frauen-Heil-Kunde und
     Serotonin
    Ein Anstieg von Östrogen führt parallel zu einem von Serotonin, dem
     Wohlfühlhormon, und Dopamin, einem anderen Glückshormon. Woraus sich ersehen lässt, was für
     ein wundervoller Stoff Östrogen ist. Unter diesem Aspekt wird verständlich, warum sich
     viele Frauen mit den ersten Antibabypillen, die wahre Östrogenbomben waren, so wohl
     fühlten. Mit sinkendem Östrogenspiegel gehen Serotonin und Dopamin ebenfalls zurück. Das
     mag erklären, warum die Depressionsanfälligkeit mit der Menopause so wächst.
    Drei Viertel der Depressiven erfahren durch Erhöhung des
     Serotonin-Spiegels eine deutliche Besserung. Eine Rolle mag auch spielen, dass weibliche
     Gehirne nur etwa die Hälfte des Serotonins von männlichen produzieren. Diese Tatsache
     könnte die höhere Anfälligkeit von Frauen für Depressionen erklären. Und natürlich kommen
     seelische Aspekte hinzu wie das morgendliche »Fertigmachen« vor dem Spiegel.
    Die Verbindung mit Östrogen illustriert auch, wie der weibliche Zyklus die
     Stimmung über den Serotonin-Spiegel mitbestimmt. Das Wohlgefühl wächst in der ersten
     östrogenreichen Periodenphase kontinuierlich bis zum Eisprung und ist anschließend wieder
     rückläufig mit dem Rückgang von Östrogen und Serotonin. Der Tiefpunkt im Hinblick auf beide
     Hormone wird kurz vor der Monatsblutung erreicht, genau in der Zeit, wo viele Frauen
     besonders leiden. An den Tagen vor den Tagen macht sich zunehmend das sogenannte
     prämenstruelle Syndrom (PMS) breit, das bereits 30

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