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Peace Food

Peace Food

Titel: Peace Food Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruediger Dahlke
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Prozent der Frauen quälen soll und bei 5
     Prozent die Lebensqualität erheblich mindert. Auch das ließe sich durch ausreichend
     Serotonin bessern.
    Die Beschwerden dieses Syndroms reichen von Stimmungsschwankungen bis zu
     richtigen Missstimmungen, von Niedergeschlagenheit, Lust- und Antriebslosigkeit bis zu
     depressiven Beklemmungen. Eher harmlose Varianten wie Konzentrationsschwäche,
     Hungerattacken und Reizbarkeit kennen die meisten Frauen. Auf der körper­lichen Ebene
     finden sich an die 100 Symptome im Zusammenhang mit dem PMS. Sie reichen von Hitzewallungen
     und Unterleibsbeschwerden über Übelkeit, Kopfweh bis zu Wassereinlagerungen und
     Völlegefühl.
    85 Prozent aller von Frauen begangenen Gewalttaten – insgesamt sind das
     gemessen an den männlichen wenige – werden in der prämenstruellen Phase begangen. In den
     USA, dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten, gilt der Nachweis von PMS als strafmindernd.
    Auch der sogenannte Babyblues oder die Wochenbettdepression lassen sich
     über den Abfall des Hormons Östrogen erklären und den damit verbundenen Rückgang an
     Serotonin. Denn nach der Geburt erleidet die Mutter einen abrupten Absturz des
     Östrogenspiegels, was für ihre Lebensstimmung verheerende Folgen haben kann. Das mag der
     deutsche Philosoph Immanuel Kant geahnt haben, jedenfalls sprach er sich in seiner
     »Metaphysik der Sitten« gegen die strafrechtliche Verfolgung von Kindstötung aus, wenn die
     Mutter ihr uneheliches Kind nach der Geburt tötete. Bei der besonderen Launenhaftigkeit,
     die seit alters dem weiblichen Geschlecht unterstellt wird, wäre an die um 50 Prozent
     geringere Serotoninproduktion des weiblichen Gehirns einerseits und die
     Östrogenschwankungen andererseits zu denken.
    Möglich, dass eine Erhöhung des Serotonin-Spiegels auch Östrogen
     aktiviert. Das würde erklären, warum einige wenige Konsumentinnen der Serotoninerhöhenden
     Rohkost im entsprechenden Alter berichten, ihre Regel wieder bekommen zu haben und mit ihr
     eine fühlbare Stärkung der Libido.
Serotonin aus natürlicher
     Quelle
    Zum Glück gibt es eine viel bessere Möglichkeit als Medikamente, Drogen
     und Süßigkeiten, um genügend von Serotonin, diesem wunderbaren Stoff, ins Gehirn zu
     bringen. Obendrein ist sie noch gesund.
    Wenn wir unsere Vorfahren betrachten, können wir wieder einiges lernen,
     denn unser Organismus hat sich in ihrer Zeit entwickelt, nicht in unserer. Wir sind ihre
     Erben und haben den von ihnen in ganz anderen Zeiten entwickelten Körper lediglich völlig
     neuen Bedingungen ausgesetzt – nicht immer zu seinem und unserem Vorteil. Wie wir schon
     hörten, müssen unsere sehr frühen Vorfahren Rohköstler gewesen sein, denn sie hatten noch
     keine Macht über Feuer. Insofern sollte ein möglichst großer Rohkostanteil auch immer
     wesentlicher Bestandteil gesunder Ernährung sein. In dieser Frühzeit, wo Hunger das
     lebensbestimmende Empfinden war und alle folglich immer hungrig aufwachten, gab es wenig
     Alternativen. Unsere Ahnen müssen gleich morgens aus ihren Höhlen ausgerückt sein, um – im
     Wesentlichen – Pflanzen sammelnd den Hunger zu bekämpfen. Dabei dürften sie sich langsam
     trottend fortbewegt haben, da zum Sprinten die Energie fehlte und sie zusehen mussten, dass
     sie vo­rankamen, um Essbares zu finden. Sie haben sich folglich – aus der Sicht moderner
     Sportmedizin – im Sauerstoffgleichgewicht, unterhalb der Fettverbrennungszone bewegt und
     kleine Pausen zum Aufheben und Pflücken von Pflanzen gemacht. Heute wissen wir, wie
     bekömmlich solche Bewegung noch immer für uns wäre. Durch die Savannen und Tundren
     trottend, haben die Vorfahren wahrscheinlich alles Essbare gleich verspeist und intensiv
     gekaut. Solch ausgesprochen gutes Kauen war mit ihren stärkeren Gebissen problemlos
     möglich, aber auch notwendig, um an die spärlichen Kalorien heranzukommen. Es wäre noch
     heute für uns gesund, nur fehlen uns Zeit und Ruhe dafür. Auf jeden Fall bekamen sie
     dadurch neben anderen Aminosäuren auch L-Tryptophan in Magen und Blut. Während aber durch
     ihre Bewegung andere Aminosäuren in die Skelettmuskulatur aufgenommen und dort
     verstoffwechselt wurden, blieb das im Blut an Albumin gebundene L-Tryptophan dort allein
     übrig. Dieser kleine, aber immens wichtige Kunstgriff der Evolution machte es im Gehirn an
     der Blut-Hirn-Schranke konkurrenzlos, sodass es diese passieren konnte. Solange andere
     Aminosäuren mit

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