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Peacemaker

Peacemaker

Titel: Peacemaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard Gordon
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aufeinander und wandte den Blick ab, als Abu Nasir mit seiner makabren Einleitung fortfuhr.
    »Sie werden nach genauesten Toleranzen gefertigt und sind für Dutzende Einsatzmöglichkeiten die Lager schlechthin.«
    Timken erhöhte das Tempo, mit dem er die Socke kreisen ließ, die in der Luft ein leises sausendes Geräusch verursachte. »Aber ich muss sagen, am besten gefällt mir an ihnen, wie effektiv sie dem Feind einen entsetzlich langsamen und schmerzvollen Tod bereiten.« Plötzlich ließ Timken das beschwerte Ende der Socke auf Stearns’ Schulter herabsausen.
    Rums.
    Der Schrei des Diplomaten füllte die Kabine und hallte auf der ganzen Bohrinsel wider. Sein Arm wurde schlaff und hing von seiner gebrochenen Schulter herunter, während er seinen unversehrten Arm in dem erbärmlichen Versuch hob, sein Gesicht vor dem nächsten Schlag zu schützen. Doch die beschwerte Socke knickte seinen Arm am Ellbogen in einem unmöglichen Winkel nach hinten ab.
    Rums.
    Das scheußliche Krachen splitternder Knochen und Gelenke wurde von den gequälten Schreien des Botschafters untermalt. Ein dritter Hieb ließ Stearns’ Wangenknochen und Augenhöhle einbrechen. Sein Auge sprang dabei aus der Höhle und baumelte an einem Strang aus Blutgefäßen und Knorpelgewebe. Ein weiterer Hieb auf den Hinterkopf schickte Stearns endgültig zu Boden. Timken hämmerte weiter auf den Leichnam des Botschafters ein und hörte erst dann auf, als die blutgetränkte Socke schließlich explodierte und Kugellager in alle Richtungen flogen, von den Wänden abprallten und auf den Stahlboden prasselten.
    Timken atmete schwer, während er abwartete, bis die rollenden und hüpfenden Kugellager zum Liegen gekommen waren. Dann sagte er: »Haben Sie das alles mitbekommen, Ms Murphy?« Er seufzte theatralisch. »Sie haben mich dazu gezwungen. Es ist Ihre Schuld, dass ich die kurze und mittelmäßige diplomatische Karriere des Ehrenwerten Randall J. Stearns beenden musste. Aber ich musste meine Entschlossenheit demonstrieren. Ich habe noch jede Menge Kugellager, und wenn Sie nicht in Kabine B-14 kommen und sich meiner Wenigkeit ergeben, werde ich Alphonse Prejean eine Socke ausziehen und ihm dieselbe Behandlung verpassen wie dem Botschafter.«
    »Hör nicht auf ihn, Kate!«, rief Big Al.
    »Sie haben fünf Minuten, Ms Murphy. Ticktack.«
    Timken schaltete den Verstärker aus, dann wandte er sich an Chun, der den Blick von dem Gemetzel abwenden musste, um sich nicht zu übergeben.
    »Ich fühle mich jetzt viel besser, Chun. Was ist mit Ihnen?« Chun nickte. Timken warf einen Blick auf die Uhr, dann sah er nach unten auf den verdrehten und verstümmelten Leichnam des Botschafters. »Wischen Sie diese Sauerei weg.«
    Während der schrecklichen Übertragung des Mordes an Randy Stearns hielt Gideon Kate, deren Körper von einem tiefen erstickten Schluchzen geschüttelt wurde, fest an sich gepresst. Dann riss sie sich los und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. »Ich muss gehen«, sagte sie mit plötzlicher Entschlossenheit.
    »Nein, das müssen Sie nicht«, entgegnete Gideon.
    »Al Prejean ist wie ein Vater für mich. Ich kann nicht zulassen, dass dieses Monster ihn umbringt …«
    »Er wird Sie ebenfalls töten.«
    »Nein, das wird er nicht. Nicht solange dieses Unwetter herrscht. Er ist beunruhigt wegen des DämpfungssysteMs Das war es, worüber wir gesprochen haben, kurz bevor ich geflüchtet bin.«
    »Sie haben doch selbst gehört, was er getan hat.« Aus Gideons Stimme klang Verärgerung. »Kate, bitte gehen Sie nicht.«
    »Ich weiß Ihre Besorgnis zu schätzen, aber das ist meine Sache.«
    So gerne Gideon sie beschützt hätte, er wusste, sie hatte recht. Seine unvermittelte und starke Verbindung zu dieser Frau überraschte ihn, und er stellte fest, dass er nicht in der Lage war, den Griff von ihren Schultern zu lösen, bis sie ihre Hände beruhigend auf die seinen legte.
    »Sie müssen die Bombe entschärfen, und Sie müssen sie jetzt entschärfen«, sagte sie. »Da niemand weiß, dass Sie noch am Leben sind, haben Sie das Überraschungsmoment auf Ihrer Seite. Bitte.«
    Er fixierte sie mit seinem Blick. »Sobald ich fertig bin, komme ich und hole Sie da raus.«
    Sie nickte. »Ich muss los.«
    »Warten Sie«, sagte Gideon. Sie sah ihn erwartungsvoll an, aber er brauchte einen Moment, bis er die richtigen Worte fand. »Ich bin froh, dass wir uns begegnet sind«, sagte er schließlich.
    Irgendetwas verfing sich wie ein Angelhaken in ihrem Bauch. »Bitte

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