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Peacemaker

Peacemaker

Titel: Peacemaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard Gordon
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Schwachstelle der Bohrinsel befindet, habe ich nur den Teil über der Wasseroberfläche in Betracht gezogen. Aber die größten Schwachstellen liegen eigentlich unter der Wasseroberfläche. Die Aufnahmevorrichtung für das passive Dämpfungssystem befindet sich mehr als fünfzehn Meter unter dem Meeresspiegel. Die Stützpfeiler der Obelisk verfügen über Schwingungsknoten, die sich mit einer bestimmten Frequenz hin und her bewegen und …« Kate sah, dass ihr die anderen nicht mehr folgen konnten. »Entschuldigung. Fazit ist: Die Aufnahmevorrichtung ist an drei großen Stahlstreben befestigt, die in den Stützpfeilern verankert sind. Falls diese Streben beschädigt werden, ist das Dämpfungssystem wirkungslos. In der Aufnahmevorrichtung befindet sich ein knapp vierhundert Tonnen schweres Gewicht. Wenn es sich erst einmal in Bewegung gesetzt hat, kommt es nicht wieder zur Ruhe, bis die Stützpfeiler zerstört sind.«
    »Von den Komponenten, die ich gesehen habe, haben Kabel zur Kabine hinausgeführt«, sagte Gideon. »Könnte es sein, dass sie vom D-Deck ins Meer führen?«
    Kate nickte. »Außerhalb der Kabine verläuft eine Stromleitung zu einigen Arbeitslampen unter der Bohrinsel.« Kate klappte Ransoms Computer auf, drehte ihn um, drückte eine Taste und sagte: »Hier. Sieh dir das an.«
    Die Animation der Obelisk erschien und schwankte hin und her. Kate drückte eine Taste, um die Simulation anzuhalten. »Genau da. Siehst du die orangefarbenen Bereiche? Das sind die größten Schwachstellen, die Verbindung zwischen der Aufnahmevorrichtung für den Dämpfer und dem Stützpfeiler.«
    Gideon betrachtete die Abbildung, dann sagte er: »Eines verstehe ich allerdings nicht. Ich habe vierundzwanzig Kabel gezählt, die von der Detonationskontrollvorrichtung wegführen. Warum so viele? Ein paar zusätzliche Kabel würde ich verstehen – Monitorstromkreise, Attrappestromkreise, überzählige Stromkreise, was auch immer. Aber vierundzwanzig?«
    »Das klingt plausibel«, sagte Kate. »Wenn ein Gebäude gesprengt wird, werden mit mehreren aufeinanderfolgenden Explosionen die tragenden Bauteile zerstört. Das hat beinahe etwas Chirurgisches. Ein paar richtig platzierte kleine Sprengladungen können ein dramatisches Strukturversagen bewirken. Man braucht nur ein paar Schrauben und Träger wegzusprengen, dann erledigt das Gewicht des Bauwerks den Rest. Es implodiert regelrecht.«
    Kate zoomte die Bohrinsel immer weiter heran, bis der Bildausschnitt nur noch die Aufnahmevorrichtung zeigte. Kate deutete mit dem Finger auf die Nahtstelle zwischen der Aufnahmevorrichtung und dem Stützpfeiler. »Seht ihr? Zwölf Schrauben. Zwei Kabel für jede Schraube. Es wäre ziemlich einfach gewesen, die Sprengladungen anzubringen. Wahrscheinlich hätten zwei Taucher höchstens eine Stunde dafür gebraucht.«
    »Und es wäre ein Job für zwei Leute, sie zu entschärfen«, sagte Gideon.
    »Nur leider können wir nichts unternehmen, solange wir hier drin festsitzen«, fügte Prejean hinzu.
    Rums!
    Der Boden und die Wände bebten erneut. Gideon sah Kate fragend an. »Das ist das Dämpfungssystem, das ich erwähnt habe … das Ransom hätte reparieren sollen.«
    »Wie viel Zeit bleibt uns noch, bis es versagt?«
    »Big Al und ich haben uns gerade Ransoms Simulationen angesehen. Sieht so aus, als hätten wir Glück. Wenn Ransoms Zahlen stimmen, sollte die Bohrinsel das Unwetter überstehen.«
    Gideons Augen leuchteten auf, da ihm eine Idee kam. »Parker weiß das aber nicht.«
    »Nein, das weiß er nicht«, sagte Prejean und wechselte einen Blick mit Kate, der langsam dämmerte, worauf Gideon hinauswollte.
    »Für Parker ist das alles nur politisches Theater«, sagte Gideon und erklärte Parkers Absicht, einen Krieg zu provozieren. »Aber er braucht ein weltweites Publikum. Das Letzte, was er will, ist, dass die Bohrinsel einstürzt, bevor es irgendjemand sehen kann.«
    Kate tippte bereits wie wild auf der Tastatur. »Ich kann Ransoms Simulation so verändern, dass sie zeigt, wie die Bohrinsel auseinanderbricht. Wenn wir Parker dazu bringen, uns hinunterzuschicken, um das Problem zu beheben, können wir die Bomben entschärfen.«
    Das Licht des Laufwerks leuchtete mindestens eine Minute lang ununterbrochen, während der Computer arbeitete.
    »Seht euch das an«, sagte sie, fasziniert von dem immer heftigeren Schwanken des skelettartigen Bohrinsel-Modells. »Wenn man die Periodizität von W um fünfzig Prozent verringert, wird Theta null

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