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Pearl Harbor

Pearl Harbor

Titel: Pearl Harbor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Thürk
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anzuzweifeln.«
    »Wunderschön! Und was denken Sie über den Angriff, von dem hier zu lesen ist? «
    »Ich weiß von keinem Angriff.«
    »Au!« machte Burns. »Das ist ein harter Fall. Aber ein schönes Interview. Mal was ganz anderes.«
    »Ich gebe keine Interviews«, bemerkte Kita würdevoll. Er griff wieder nach dem Limonadenglas.
    »Aber Sie glauben nicht, daß wir über Pearl Harbor ein Feuerwerk abbrennen und eigene Schiffe vernichten?«
    »Es wäre mir lieb, wenn Sie mich zufrieden ließen«, sagte Kita freundlich. Nakatsuka erkundigte sich ebenso freundlich: »Das heißt sicher, daß Ihnen die Erörterung der Vorgänge in Pearl Harbor unangenehm ist, Sir? «
    »Ja«, sagte Kita.
    »Das ist ein Wort«, stellte Nakatsuka fest. »Wenn Sie mir jetzt noch sagen, daß Ihnen der ganze Angriff unangenehm ist und Sie es lieber gesehen hätten, wenn er nicht erfolgt wäre, garantiere ich Ihnen eine Schlagzeile, wie Sie sie noch nie im Leben hatten.« Kita erwiderte nur: »Ich kann darauf leider nicht antworten.« Burns meinte gelassen: »Das liest sich gedruckt auch ganz schön, Lawrence.« Er wandte sich an Kita:
    »Haben Sie etwas dagegen, wenn ich Ihr Telefon benutze?« Kita hatte nichts dagegen, und der Korrespondent gab seelenruhig seine Meldung an sein Büro durch. Dann hielt er Nakatsuka den Hörer hin. »Telefonier doch dein Interview zu Allen durch. Das geht schneller.«
    Aber Nakatsuka hatte etwas anderes entdeckt. Seit einigen Minuten kam es ihm vor, als wäre ein leichter Brandgeruch zu spüren. Mißtrauisch schlich er in die erste Etage. Er hatte sich nicht getäuscht. Aus der schlecht schließenden Tür des Badezimmers drang Rauch. Als Nakatsuka die Tür aufschob, sah er zwei Konsulatsbeamte, die Akten in der Badewanne verbrannten. Er rief Burns zu, den Leutnant zu holen. Er selbst aber sprang in das Badezimmer, stieß die beiden Japaner beiseite und trat auf

    die brennenden Papierbündel. Mit seinen Füßen stampfte er die Flammen aus. Als Hasegawa herbeigeeilt kam, blieb ihm nichts weiter zu tun übrig, als sämtliche Konsulatsbeamte in einen großen Raum zu bitten, wo sie unter Bewachung solange verbleiben würden, bis die Lage geklärt war.
    Nakatsuka aber lief zum Telefon. Was er zehn Sekunden später Miß McCombs diktierte, gehörte zu den aufregendsten Geschichten, die das »Star Bulletin« seit langem gedruckt hatte. Riley Allen stand schmunzelnd dabei und hörte mit. Sein Blatt war allen anderen zuvorgekommen! Das »Star Bulletin« würde jedem Bewohner der Insel genau sagen können, was vorgefallen war. Dieser Lawrence Nakatsuka war schon ein findiger Bursche!
    Miß McCombs hatte den Hörer kaum aufgelegt, als es bereits wieder klingelte. Diesmal war es ein aufgeregter Hafenpolizist, der Riley Allen aufforderte, sofort seine Zeitungsjungen zurückzurufen, die während des noch andauernden Angriffs im Hafen bereits Extrablätter des »Star Bulletins« verkauften. Wütend nahm Allen seiner Sekretärin den Hörer aus der Hand und rief in die Sprechmuschel: »Hör mal, du Plattfuß! Du hast wohl noch nicht gemerkt, daß wir Krieg haben, wie? In Pearl Harbor werden jetzt wohl schon tausend Mann tot sein. Und da willst du, daß ich meine Jungen zurückrufe, die den Leuten ein >Star Bulletin< verkaufen, aus dem sie endlich mal erfahren können, wer sie da eigentlich aus heiterem Himmel mit Bomben beschmeißt?«
    Der Polizist protestierte schwach: »Aber hier wird geschossen. Und es kann sein, daß die Zeitungsjungen was abkriegen...«
    »Dann kriegen sie eben was ab!« brüllte Allen zurück. »Dann wird das >Star Bulletin< ein paar Helden haben! Du weißt gar nicht, daß es ein Reporter von meiner Zeitung war, der eben mitgeholfen hat, den japanischen Konsul zu verhaften, wie? Er hat verhindert, daß der Japs geheime Dokumente verbrannte. Während die Polizei schläft!
    Oder ein paar Zeitungsjungen belästigt! In zwei Stunden kannst du das gedruckt lesen.
    Und jetzt nimm Deckung! Und laß meine Jungen in Ruhe. Sonst werde ich dich in meiner nächsten Ausgabe so unsterblich blamieren, daß sie dich nicht mal mehr als Nachtwächter im Tanzpalast von Mary Sellers anstellen! «
    Er warf den Hörer auf und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Dies war ein Tag, wie er ihn sich immer gewünscht hatte. Die Hölle war losgebrochen, und das »Star Bulletin« war dabei!
    Im Nebenzimmer trafen nach und nach die Reporter ein. Allen schickte sie quer über die ganze Insel zu allen wichtigen Objekten. In

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