Pearl Harbor
Karabiner mit. Die alten, schwerfälligen Maschinen fanden bei ihrer Suche keine japanischen Schiffe. Insofern war ihre Mission erfolglos. Aber immerhin konnten sie mit Sicherheit feststellen, daß der japanische Angriffsverband nicht unmittelbar vor Oahu auf der Lauer lag und eine Landung vorbereitete. Diese Nachricht hätte die Zivilbevölkerung beruhigen können, aber sie wurde nicht bekanntgegeben. Die Gerüchte florierten weiter.
Ein Küstenwachboot behauptete, die japanische Flotte stünde vor Barbers Point. Von den B-17, die aus San Franzisko eingetroffen waren und den Angriff überstanden hatten, wurden zwei einsatzbereit gemacht. Sie suchten die Gegend um Barbers Point ab, fanden aber nichts. Als nächste Gruppe wurde der Rest der Maschinen ausgeschickt, die von der »Enterprise« gekommen waren. In aller Eile wurden sie startklar gemacht, mit je einer Bombe beladen und mit Munition versehen. Auf das Drängen einiger B-17-Flieger, die beobachtet hatten, wie sich die japanischen Angreifer in nördlicher Richtung zurückgezogen hatten, flogen die »Enterprise«-
Maschinen nach Norden. Sie kamen auf ihrer Suche bis über die Stelle, von der aus der japanische Angriffsverband gestartet war, aber natürlich war von den Schiffen nichts mehr zu sehen.
Auch einige unbeschädigt gebliebene Zerstörer beteiligten sich an der Suche. Beinahe hätte es deswegen noch ein folgenschweres Gefecht gegeben, weil nämlich Beobachtungsflugzeuge der »Enterprise« die suchenden Zerstörer sichteten und für japanische Fahrzeuge hielten. Sie benachrichtigten sofort den Flugzeugträger, aber dieser wich schließlich doch einem Seegefecht aus, und bei einem späteren Flug wurden die Zerstörer als eigene Fahrzeuge identifiziert.
Die Brandstellen schwelten noch, als man auf Oahu begann, das Ausmaß des Schadens zu untersuchen, den der Überraschungsangriff der Japaner angerichtet hatte. Es würde Tage dauern, bis man alles übersehen konnte. Immerhin mußte man eine vorläufige Bilanz ziehen. Admiral Kimmel begriff bald, daß der Pazifikflotte ein lähmender Schlag versetzt worden war. Von den Schlachtschiffen war keines einsatzfähig. Die
»Arizona« war explodiert und ausgebrannt. Die »Oklahoma« war gekentert. Sie saß mit ihren von den Bomben zerschmetterten Aufbauten im Schlamm des Hafenbeckens fest.
Die »West Virginia« lag auf Grund. Die »California«
Auf dem noch immer stark geneigten Deck der »Oklahoma« stehen während der Bergungsarbeiten Mitglieder einer Untersuchungskommission aus den USA. Die Regierung schickte hohe Miliitärs nach Pearl Harbor, um das Ausmaß der Schäden festzustellen und die Bergung der Schiffe zu beschleunigen
Mit Hilfe eines Systems von Stahlkabeln und Elektromotoren wurden gekenterte, Schiffe wieder aufgerichtet
Die »Oklahoma «machte bei der Bergung die meisten Schwierigkeiten. Sie lag mit den Deck aufbauten im Hafenschlamm. Es dauerte lange, bis sie mit Hilfe von Stahltrossen und Zugmaschinen wieder aufgerichtet werden konnte So sah die »Oklahoma« aus, als sie wieder schwamm. Die Masten und ein Teil der Aufbauten fehlten. In der Bordwand waren neue Stahlplatten eingenietet, an den Stellen, wo die japanischen Torpedos die Flanken des Schiffes aufgerissen hatten
war ebenfalls nach einer Reihe schwerer Treffer gesunken. Die »Nevada« war bei ihrem verzweifelten Versuch, den Hafen zu verlassen, auf Grund geraten. Das alte Zielschiff »Utah« lag kieloben im Hafenwasser. Die Beschädigungen auf der
»Pennsylvania«, der »Maryland« und der »Tennessee« waren ebenfalls so schwer, daß sich längere Reparaturzeiten im Dock nötig machten.
Die Zerstörer »Downer« und »Cassin« waren von Bränden verwüstet, die »Shaw« war auseinandergebrochen. Die leichten Kreuzer »Helena«, »Honolulu« und »Raleigh«
wiesen ebenfalls umfangreiche Zerstörungen auf, die ihren Einsatz auf lange Zeit unmöglich machten. Die »Curtiss« und die »Vestal« lagen mit zerschlagenen Aufbauten und aufgerissenen Planken auf Grund. Mit wenigen Ausnahmen wurden diese Schiffe in den kommenden Monaten wieder repariert und seetüchtig gemacht, aber darüber verging kostbare Zeit, die Japan für seinen Eroberungszug im Südpazifik und in Südostasien nutzte. Und in dieser entscheidenden Phase konnte die amerikanische Pazifikflotte nichts gegen die vordringenden japanischen Streitkräfte unternehmen. Es gelang den amerika-Die »West Virginia«, schwer beschädigt, wird nach dem Angriff ins Dock
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