Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pech und Schwefel (German Edition)

Pech und Schwefel (German Edition)

Titel: Pech und Schwefel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madison Clark
Vom Netzwerk:
ihnen etwas Böses wollte. Und wann bekamen sie schon einmal ein Essen geschenkt. Somit waren sie sich einig und nickten.
    »Wunderbar. Heute Abend?«
    Die Zwillinge nickten abermals.
    »Kennt ihr das Gasthaus Zur silbernen Schwanenfeder ? Das liegt in der Nähe des Hafens.«
    »Da müssen wir immer vorbei, wenn wir nach Hause gehen«, sagte Ronor und lächelte glücklich von einem Ohr zum anderen.
    »Dann ist es ausgemacht. Wenn ihr mit der Arbeit hier fertig seid, kommt einfach vorbei. Ich werde dort warten. Zwei Freunde von mir werden auch dort sein. Aber keine Sorge, mit denen werden wir sehr viel Spaß haben. Wir sehen uns dann heute Abend.«
    Mit diesen Worten verabschiedete sich Cuphir und führte Jildar an den Zügeln zurück auf die Straße. Dort schwang er sich in den Sattel und ritt davon.
    »Wir werden da sein«, rief Ronor ihm noch nach.
    Angespannt und nervös verbrachten die Brüder den Tag und konnten kaum abwarten, bis Denril sie entließ. Von Glück beseelt marschierten sie nach Sonnenuntergang in Richtung des Treffpunkts. Schon bei Näherkommen entdeckten sie den rotbraunen Hengst, der zusammen mit anderen Pferden an einem Baumstamm angebunden war. Ein Trog mit Hafer und eine Wassertränke standen für die Pferde bereit. Aber bevor Ronor sich der Eingangstür des Wirtshauses näherte, musste er unbedingt Jildar begrüßen, der ihn sofort wiedererkannte und seinen Kopf an Ronors Gesicht schmiegte.
    »Bist du bereit?«, riss Nomarac seinen Bruder von dem Tier los.
    »Wenn du es bist«, war seine verträumte Antwort.
    »Ich habe Hunger für zehn Raukarii.« Nomarac lachte und griff trotzdem vorsichtig an seinen Hosenbund. Dort hatte, gut versteckt unter seinem abgetragenen Kapuzenumhang, sein Messer versteckt.
    »Das brauchst du doch nicht«, schimpfte Ronor.
    »Ich bin immer gern vorbereitet«, meinte Nomarac und zog seinen Bruder in Richtung Eingangstür. Lautes Gelächter drang an ihre Ohren und der Duft von gegrilltem Fleisch lag in der Luft. Auf den Fensterbänken zur Straße hin standen orangefarbenen Laternen, deren Licht alles in näherer Umgebung erhellte, drinnen wie draußen. So war es Brauch in Leven’rauka. Jeder besaß solche Laternen und jeder zündete sie nach Einbruch der Dunkelheit an.
    Schließlich betraten sie den vollen Schankraum. An der hölzernen Decke brannten mehrere Kerzenleuchter, die Tische standen dicht an dicht beieinander und es herrschte eine ausgelassene Stimmung unter den Gästen. Drei Bedienstete liefen von Tisch zu Tisch, während ein dicklicher Wirt hinter der Theke stand und einen Bierkrug nach dem anderen füllte. Der gesamte Raum war erfüllt von leckerem Bratenduft, der die Mägen der Zwillinge zum Knurren brachte.
    »Hier! Wir sind hier!«, hallte ein Ruf zu den Brüdern und als sie hinsahen, entdeckten sie Cuphir mit seinen bereits erwähnten Freunden an einem der hinteren Tische sitzen.
    Neugierig musterten sie die Raukarii, die sie noch nicht kannten, und näherten sich nur langsam dem Tisch. Ein Mann trug eine Uniform der Stadtwache, ein anderer saß ihm gegenüber und wirkte mit den kurz geschorenen Haaren ein wenig merkwürdig. Denn es war eher eine Seltenheit, wenn Raukarii ihre Haare nicht zumindest schulterlang hatten. Die beiden wirkten ernst, doch Cuphir lächelte und winkte sie zu ihrem Tisch.
    »Ihr seid wirklich gekommen«, begrüßte Cuphir die Zwillinge. »Das freut mich.«
    Die Brüder nickten und waren plötzlich ein wenig sprachlos. Dafür war Cuphir umso gesprächiger. Er lud sie ein Platz zunehmen und stellte dann der Reihe nach seine Freunde vor. »Das sind meine Freunde. Charan und Myrem. Wir feiern heute und ihr dürft gerne mitfeiern. Ich bezahle alles.« Um zu zeigen, dass er es ernst meinte, legte er eine prall gefüllte Lederbörse auf den Tisch und winkte eine Bedienung herbei. Er bestellte für alle gemeinsam und nur wenige Minuten später war der Tisch beladen mit Essen und Trinken.
    Es gab köstlichen Schweinebraten, Bratkartoffeln, frisches Brot mit Schinken und Käse. Dazu tranken sie Rotwein. Während die Zwillinge sich den Bauch füllten, lauschten sie neugierig den drei Männern, die etwas von einer Reise erzählten, die sie erst kürzlich gemeinsam unternommen hatten. Angeblich waren sie in der Stadt Caress bei einer Wette zu viel Geld gekommen, was auch der Grund für diese Feier war. Die Brüder erfuhren von Arenakämpfen, die einmal monatlich in Caress – der Stadt am Feuerspalt – stattfanden, und von den

Weitere Kostenlose Bücher