Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pech und Schwefel (German Edition)

Pech und Schwefel (German Edition)

Titel: Pech und Schwefel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madison Clark
Vom Netzwerk:
schleuderte den Holzscheit zur Seite, mit dem er Nomarac schließlich außer Gefecht gesetzt hatte. »Wir hätten es auch einfacher haben können. Aber nein, du wolltest ja …«
    »Schluss jetzt! Alle beide!« Myrem trat zwischen sie, über seinen Schultern trug er den bewusstlosen Ronor, dessen Hände und Füßen mit Lederriemen gefesselt waren. Über seinem Kopf hatte er ihm ebenfalls einen Sack gezogen. »Lasst uns lieber verschwinden, bevor jemand etwas merkt. Oder aber wir bleiben hier stehen und warten, bis der Wirt vorbeikommt und den da bemerkt.« Mit dem Kinn deutete er auf Nomarac.
    »Wir nehmen ihn mit und werfen ihn einfach in den See«, schlug Charan vor und beugte sich schon nach unten.
    »Spinnst du? Es reicht doch, wenn wir seinen Zwilling haben.« Cuphir wirkte plötzlich sehr nervös.
    »Oder wir verkaufen ihn später auf dem Sklavenmarkt«, schlug Myrem vor.
    »Damit Senon ihn vielleicht wiedererkennt?« Charan schüttelte den Kopf. »Ganz bestimmt nicht. Lasst ihn einfach liegen.«
    Damit schien ihre Diskussion beendet zu sein. Charan schritt mit einem teuflischen Grinsen im Gesicht voran, ihm folgte Myrem mit Ronor auf der Schulter. Cuphir kam als Letzter, nachdem er Nomaracs Handfesseln mit seinem Messer durchtrennt hatte. Als sie Charans Pferd erreichten, stieg dieser auf und ließ sich Ronor bäuchlings vor sich platzieren.. Die beiden Gauner stiegen danach auf ihre Pferde und gemeinsam ritten sie in Richtung Hafen davon, wobei sie sich immer wieder aufmerksam umsahen. Aber niemand interessierte sich für die drei Raukarii und ihr Opfer.
     
    Unmittelbar am nördlichsten Kai, an dem nachts die Fischerboote vor Anker lagen, und das Seewasser träge plätschernd gegen den Bug schwappte, stand ein altes Lagerhaus. Davor stapelten sich Holzkisten. Genau das richtige Versteck für Charan, um seine Idee in die Tat umzusetzen. Tagsüber herrschte hier ohrenbetäubender Lärm, wenn die Fischer und Hafenarbeiter herumbrüllten, dann würde niemand Ronors Hilfeschreie hören können.
    »Myrem, geh schon mal mit ihm vor«, befahl Charan, stieg ab und sah zu, wie der Gauner den bewusstlosen jungen Raukarii vom Sattel wieder auf seine Schulter nahm, und dann mit ihm in angegebene Richtung davon schlurfte.
    »Cuphir, du kommst mit. Ich brauche dich als Versicherung, falls mein Cousin wieder zu viel Fusel getrunken hat und Ärger machen will.«
    Der Raukarii nickte, stieg nun ebenfalls von seinem Pferd und lief mit Charan in die andere Richtung davon. Fünf Minuten später kamen sie mit einem fluchenden Mann in ihrer Mitte zurück. Er hielt eine brennende Fackel in der Hand, mit der anderen nestelte er umständlich an seinem Hosenbund herum, wo er die Schlüssel zu seinem Lagerhaus befestigt hatte. Schließlich platzt Charan der Geduldsfaden und er riss den Schlüsselbund einfach ab. Cuphir nahm ihm die Fackel ab und ging dann voraus.
    Unter lallenden Protesten beschwerte sich der Lagerhausbesitzer, doch keiner der Drei hatte auch nur ein Ohr und Auge für ihn übrig. Charan schloss die Tür zum Lagerhaus auf und trat ein. Cuphir folgte und dann auch Myrem mit Ronor.
    »Mir ist ja egal, was du hier anstellst, aber pass bloß auf, dass dich keiner der Arbeiter tagsüber hier sieht«, sagte Charans Cousin.
    »Schon gut, Tanal. Du kannst jetzt gehen, wir brauchen dich nicht mehr. Trink am besten noch eine Flasche.«
    Tanal schnaubte, drehte sich um und lief schwankend davon.
    »Dann kommt mal mit, ich zeige euch mein Versteck«, befahl Charan und vorbei an einem Labyrinth aus Holzkisten führte er sie hinein in die Dunkelheit und Abgeschiedenheit des Lagerhauses.

Kapitel Zehn
    Höllenqualen
     
     
    Nomaracs Kopf hämmerte dumpf. Träge wälzte er sich auf den Rücken und öffnete die Augen. Über ihm sah er nichts weiter als Dunkelheit. Er lag einige Momente einfach still da, bis er plötzlich von den Erinnerungen eingeholt wurde. Er setzte sich auf, riss sich den Sack vom Kopf, den er eben erst bemerkt hatte, fiel aber sofort wieder zurück auf den Boden. Dort blieb er mit rasendem Herzen liegen und wartete darauf, dass die Schmerzen in seinem Schädel abflauten und der Schwindel nachließ. Schließlich versuchte er erneut aufzustehen, ganz langsam.
    Dieses Mal hatte er mehr Erfolg. Er betastete vorsichtig die Beule an seinem Hinterkopf und dann seine Handgelenke. Die durchgeschnitten Fesseln lagen neben ihm und er erinnerte sich wieder an das, was geschehen war.
    »Ronor?«, rief er krächzend. »Ronor? Wo

Weitere Kostenlose Bücher