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Peeling und Poker (Aargauer Kriminalromane) (German Edition)

Peeling und Poker (Aargauer Kriminalromane) (German Edition)

Titel: Peeling und Poker (Aargauer Kriminalromane) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Reist
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blond und ihre grossen Augen blau.
    „Komm her, Selma. Das sind Herr Baumgarten und Frau Kaufmann von der Polizei, sag Guten Tag.“
    „Guten Tag, ich heisse Selma Truninger.“ Sie gab Nick und Angela die Hand, dann kuschelte sie sich an ihre Mutter und wiederholte die Frage. „Warum ist Papa tot?“
    „Das wissen wir nicht, Selma. Herr Baumgarten und Frau Kaufmann werden es hoffentlich bald herausfinden.“
    „Haben Sie ein Schiesseisen?“ Selma stellte sich direkt vor Angela hin und schaute sie neugierig an.
    „Ein was?“
    „Mein Mann brauchte diesen Ausdruck für Schusswaffen. Selma imitiert ihn wo sie kann, er ist ihr grosser Held.“ Maggie lächelte gequält.
    „Im Wilden Westen sagt man Schiesseisen“, erklärte die Kleine mit wichtiger Miene. „Haben Sie eins?“
    „Ja, Selma, ich habe eine Pistole, siehst du, hier unter dem Arm. Jetzt möchten wir aber gerne eine Weile mit deiner Mama allein sein. Gehst du bitte in dein Zimmer?“ Angela hatte bemerkt, wie wohlerzogen das Mädchen war. Und wirklich, sie widersprach nicht. Selma schaute zu ihrer Mutter, welche nickte, und die junge Dame verschwand in ihrem Zimmer.
    Nick und Angela gaben Maggie die wenigen Fakten bekannt, die sie über den Tod ihres Mannes bereits hatten: Tatwaffe, Tatzeit, Tatort. Was ihnen jedoch bisher fehle, sagte Baumgarten, sei ein Motiv, und sie möchten deshalb gerne möglichst viel über Tom Truninger in Erfahrung bringen.
    „Frau Truninger, erzählen Sie uns doch etwas über Ihren Mann. Wer war er? Was bewegte ihn? Wer waren seine Freunde? Seine Feinde?“
    „Er war wunderbar, einfach nur wunderbar.“ Sie konnte ihre Tränen kaum zurückhalten. „Er liebte seine Tochter, er liebte mich, er liebte seinen Beruf. Er arbeitete hart für seinen Erfolg, aber er nahm sich Zeit für uns, viel Zeit. Dass die Familie das Wichtigste im Leben ist, war für ihn nicht nur eine Floskel.“
    „Wie lange waren Sie verheiratet?“ Nick hoffte, dass er diese Frau im Verlauf seiner Nachforschungen nicht würde enttäuschen müssen.
    „Wir kennen uns seit zwölf Jahren. Geheiratet haben wir vor sieben Jahren in Las Vegas, als ich schwanger wurde. Eigentlich wollten wir keine Kinder, aber Selma ist das Allerbeste, was uns passieren konnte. Jetzt bleibt nur noch sie ...“ Maggie nahm ein Taschentuch aus der bereitstehenden Box.
    „Sollen wir morgen wiederkommen, Frau Truninger?“ Angela war nicht sicher, ob die Witwe ihnen heute irgendeine wichtige Information geben konnte.
    „Nein, fragen Sie ruhig. Ich brauche nur etwas Wasser. Sie auch?“
    Sie erhob sich und ging zur offenen Küchenkombination.
    „Gerne. Könnte Ihr Mann in seinem beruflichen Umfeld Feinde gehabt haben?“ In dieser Branche konnten Konkurrenten rasch zu Feinden werden, dachte Nick.
    „Sehen Sie, darüber weiss ich zu wenig. Wir haben selten über Details seines Geschäfts gesprochen. Er sagte immer, er wolle seine Sorgen nicht nach Hause tragen und uns nicht mit Negativem belasten. Das letzte Mal, als er über Probleme berichtete, war vor etwa fünf Jahren. Da gab es anscheinend eine kriminelle Organisation, welche die Casino-Holding unter Druck setzte und versuchte, Einfluss zu gewinnen. Ich glaube, er fürchtete damals um unser Leben, und deshalb sprach er mit mir darüber. Nach ein paar Monaten entspannte sich die Situation, und mein Mann konnte sich wieder auf seine Arbeit als Finanzchef der Holding konzentrieren. Seither ist nie mehr etwas Gravierendes vorgefallen.“
    „Kennen Sie seine Mitarbeitenden im Casino?“ Nick versuchte angestrengt, irgendeinen Hinweis zu finden.
    „Ich begleitete Tom natürlich immer zu offiziellen Anlässen, und die gab es mindestens zweimal im Monat. Die Mitglieder der Geschäftsleitung kenne ich alle, ebenso wie einzelne andere Mitarbeitende. Wir haben allerdings keinen privaten Kontakt mit diesen Leuten. Tom wollte wie gesagt Geschäftliches und Privates strikt trennen, und damit bin ich sehr einverstanden. Einladungen bei uns zuhause gibt es nur im Freundeskreis, wo wir uns wirklich entspannen können.“
    „Ein gutes Prinzip“, sagte Angela, „wenn man es wirklich durchziehen kann. Im Kopf muss Ihr Mann doch seine geschäftlichen Themen mit nach Hause genommen haben, nicht wahr?“
    „Das mag schon sein, aber er konnte gut abschalten, mit Musik und einem Whisky. Mit Selma zu spielen brachte ihn auch auf andere Gedanken. Manchmal gingen die beiden eine Stunde spazieren, wenn er nach Hause kam, und diskutierten über

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