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Peinlich peinlich Prinzessin

Titel: Peinlich peinlich Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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toten Fürstin zu lesen.
    Und deswegen hat auch niemand das Schriftstück, das Amelie noch retten konnte, je zu Gesicht bekommen. Im Tagebuch gibt es einen Hinweis, dass es sich um eine Abschrift des Erlasses handelt, den ihr Onkel verbrannt hat. Amelie schreibt, dass sie das Pergament in der Nähe ihres Herzens versteckt hat.
    Allerdings ist es natürlich keine besonders gute Idee, etwas in der Nähe seines Herzens zu verstecken, wenn man bald an der Pest stirbt und einen Onkel hat, der einen nach dem Tod auf dem Scheiterhaufen verbrennen lässt.

Mittwoch, 22. September, T&B
    Lana hat in der Cafeteria gerade quasi eine mittelgroße Massenvernichtungswaffe gezündet. Einfach so, mit einem gelangweilten Schulterzucken, als wäre das nichts Besonderes. Inzwischen weiß ich, dass das einfach ihre Art ist.
    »Seit wann läuft das eigentlich schon so?«, fragte sie nämlich und wedelte mit den Fingern in Richtung des Tisches, an dem Lilly mit Kenny Showalter und einigen anderen saß.
    Ich schaute in die Richtung, in die sie zeigte. »Was? Ach so, das. Lilly spricht aus diversen Gründen seit ein paar Wochen nicht mehr mit mir. Hauptsächlich wirft sie mir vor, JP hätte sie meinetwegen abgesägt …«
    »Hey«, protestierte JP. »Ich hab sie nicht abgesägt ! Ich hab ihr nur gesagt, dass ich es besser fände, wenn wir in Zukunft einfach nur gute Freunde wären.«
    »Ja. Das scheint ansteckend zu sein. Außerdem«, sagte ich zu Lana, »ist sie sauer, weil ich keine Lust hatte, noch mal als Schulsprecherin zu kandidieren. Obwohl ich sowieso nie Schulsprecherin sein wollte, sondern sie. Und dann bildet sie sich auch noch …«
    »Ich meine nicht, seit wann ihr euch streitet«, sagte Lana und verdrehte die Augen. »Ich meinte, seit wann sie mit El Lulatsch poppt?«
    Manchmal ist Lana echt schwer zu verstehen, weil sie Ausdrücke benutzt, die an unserem Tisch keiner versteht (außer Trisha Hayes und Shameeka, die wieder bei uns sitzt).

    »El Lulatsch?«, fragte ich.
    »Poppen?«, fragte Tina.
    Lana verdrehte wieder die Augen und sagte: »Seit wann hat Lilly Moscovitz Geschlechtsverkehr mit dem Raketenforscher?«
    Mir fiel mein Rindfleisch-Taquito aus der Hand.
    »Was?« , rief ich. »Lilly und Kenny ?«
    Lana klimperte nur mit ihren superlangen, volumenverstärkten Wimpern und sagte: »Na klar. Ich hab dir doch erzählt, dass ich gesehen hab, wie die beiden am Wochenende im ›Around the Clock‹ rumgezüngelt haben.«
    »Du hast gesagt, du hättest gesehen, wie Lilly mit einem Ninja rumgezüngelt hat«, korrigierte ich sie. »Nicht mit Kenny. Kenny Showalter ist kein Ninja.«
    »Tja.« Lana steckte sich eine ihrer Thunfisch-Avocado-California-Rolls in den Mund, die sie sich jeden Tag in die Schule liefern lässt, weil es bei uns in der Cafeteria kein Sushi gibt. »Jedenfalls war es eindeutig der Typ da drüben.«
    »Hundertpro«, bestätigte Trisha. »Ich erkenne ihn an seinem vorspringenden Adamsapfel wieder. Der ist ihm beim Knutschen auch die ganze Zeit auf- und abgehüpft.«
    Tina und ich sahen uns geschockt an. Dann warf Tina ihrem Freund einen vorwurfsvollen Blick zu.
    »Boris«, sagte sie streng. »War der Typ, mit dem Lilly in ihrer Küche geknutscht hat, etwa Kenny?«
    »Schwer zu sagen.« Boris guckte unbehaglich. »Er stand mit dem Rücken zu mir. »Und diese Thaiboxer sehen mit nacktem Oberkörper alle gleich aus.«
    »O Gott!«, rief Tina. »Es war Kenny! Boris! Mia hat sich ganz umsonst Sorgen gemacht, weil sie dachte, Lilly würde sich vor lauter Verzweiflung darüber, dass JP sie abgesägt hat, irgendeinem x-beliebigen Thaiboxer an den Hals werfen, dabei war es die ganze Zeit bloß Kenny!«
    »Ich hab sie nicht abgesägt «, murrte JP.

    Boris sah leicht genervt aus. »Wen interessiert das schon?«, fragte er. »Mich interessiert viel mehr, wann hier an unserem Tisch endlich wieder Normalität einkehrt.«
    Beim Wort »Normalität« schaute er Lana und Trisha an.
    Aber das merkte natürlich keiner. Außer JP, der mich anlächelte. JP hat wirklich ein süßes Lächeln.
    Nicht dass das im Moment irgendwen interessieren würde.
    Meine erste Reaktion war: »Aber warum Kenny? Lilly könnte ihm mit ihren Schenkeln so leicht das Genick brechen wie Daryl Hannah in ›Blade Runner‹.«
    Aber dann fiel mir ein, dass Kenny, seit er Thaiboxen macht, ganz schön kräftig geworden ist.
    Und deswegen freue ich mich für sie. Wirklich. Wenn sie glücklich ist, bin ich auch glücklich.
    Aber trotzdem. KENNY

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