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Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Titel: Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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Bolzenschleuder erst, als es zu spät war. Aber der Schwarm ging ziemlich weit daneben und traf nur vier Männer. Von der Mauer rief ein Gardist herunter: »Ging nach Westen. Nachladen! Auf mehr Wind einstellen.« Aber die Tantal waren bald außer Schußweite.
    Die Rohrwaffe mußte repariert werden. Wie Hardo jedoch vorausgesehen hatte, war der Experte, der ihm widersprochen hatte und den er zu den Gefangenen hatte stecken lassen, getötet worden. Als Vergel-tungsmaßnahme wurden die sechs Männer an seinem Ruder enthauptet. Sonst kannte sich niemand mit der Rohrwaffe aus, und die Reparaturen kamen nur langsam voran.
    Wieder brauste jedoch Jubel auf, als das Leitboot im Bach endlich eine Bresche in die Mauer der Stadt schlug. Sie waren eindeutig in einer Art Wohnquar-tier durchgekommen. Sie fingen an, das Loch mit wiederholten Schüssen zu erweitern, aber im dritten Tagesviertel ging ihnen der Sprengstaub aus.
    Hardo in seiner Kajüte war wütend und in wach-sendem Maße besorgt. Die Mauer war eindeutig in sich irgendwie verbunden. Sie stürzte nicht ein. Er fürchtete um seinen Vorrat an Explosivstaub. Er hatte viele Männer verloren und nur wenig erreicht. Er wußte, daß die anderen Anführer unruhig waren, und daß seine Härte noch dazu beigetragen hatte.
    Insgesamt betrugen seine Verluste an diesem Tag einhundertzwölf Mann, dazu noch neunzehn Verwundete. Solchen Blutzoll konnte die Expedition sicher nicht lange verkraften. Die Tantal mußten sich wegen der Katapulte, von denen es jetzt sechs gab, weit vom Westufer entfernt halten. Die Wälder waren nicht sicher. Die Rohrwaffe funktionierte nicht. Hardo hatte nur noch eine Idee, die sich als kostspielig erweisen mochte, aber diesmal würde es die Sklaven treffen. Es gab eine Tür, durch die der Pelbar herausgekommen war, um mit Jell zu sprechen. Die Tantal wußten genau, in welchem Abschnitt der Mauer sie sich befand. Es war ein kleines Ziel, aber er befahl, es zu beschießen.
    Den Schiffen im Bach neuen Sprengstaub zu bringen kostete ihn zwei weitere Männer, aber dann be-nützte er Sklaven als Schild und schaffte es. Die Rohrwaffen waren erfolgreich, und bald klaffte im Türbereich eine Bresche, und die Tür schwang auf.
    Hardo entschied sich für eine Angriffsstreitmacht von zweihundert Mann, die er hinter einem Schild von insgesamt vierzig Sklaven, die eine menschliche Mauer bilden sollten, über das Vorfeld schicken wollte. Weitere vierhundert Mann und ein zweiter Menschenschild warteten am Ufer des Flusses. Aber beide Schilde waren dünn. Er hatte nicht genug Sklaven. Versuchsweiser Beschuß am Fuß der Mauer hatte zu keinen weiteren Ergebnissen geführt. Er mußte sich auf eine Tür konzentrieren.
    Das vierte Viertel des Tages war angebrochen, als der Vormarsch im Schritt begann. Auf der Mauer stand Manti mit Rawn, dem Sentani, und sprach mit dem Horn zu den Gefangenen auf dem Schiff. Der Tantalkommandant hatte die Tür in der Mauer geöffnet, aber sie führte nirgendwohin, und der ganze Korridor war abgedichtet. Er war durch die Innengarde gut geschützt.
    »Schau, Manti«, sagte Tag. »Was sollen wir tun?
    Die Gefangenen sind mit Stricken zu einer Reihe zusammengebunden.«
    Eine Zeitlang schwieg Manti. Dann sagte er zu Rawn: »Ich glaube, sie wollen die Gefangenen bis direkt zur Mauer als Schild verwenden und sie dann vielleicht töten. Siehst du, wie sie die Schwerter gezogen haben? Wir müssen ihnen sagen, daß sie auf die Tür zulaufen sollen, wenn sie in die Nähe kommen.
    Wenn welche stürzen, müssen die anderen sie mit-schleppen. Um die Tantal hinter ihnen werden wir uns kümmern – wenn möglich. Tag, sag es den anderen. Alle Bogenschützen bereit für die Tantal. Keine Gefangenen erschießen!«
    Rawn begann, Hornstöße auszuschicken: Die Männer auf den Schiffen im Bach standen unwillkürlich auf und mußten mit Peitschenhieben an ihre Plätze zurückgetrieben werden. In der sich bewegenden Linie von Männern murmelten die Sentani den Shumai zu: »Es ist ein Signal. Folgt uns, wenn wir loslaufen!«
    »Schweigt, ihr da«, sagten die Tantal dahinter und stießen mit den Schwertern nach ihnen. Bald hatten die Tantal sie zum Trab angetrieben, aber als ein langer Hornstoß von der Mauer her ertönte, begannen sie ernsthaft zu laufen und lösten sich von den Tantal.
    Pfeile kamen von der Mauer geflogen, die Tantal versuchten mitzuhalten und schlugen nach den Gefangenen, die in aller Eile auf die Tür zustürzten. Ein Gewirr von Männern schaffte

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