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Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Titel: Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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Rabbitbrush Shumai sind?«
    »Ach ja. Das wäre nicht gut. Ich hatte daran gedacht, glaube aber, daß sie nicht von der gleichen Gruppe sind und nichts von uns wissen werden.
    Vielleicht gibt das den Ausschlag.« Und die beiden Männer legten sich schweigend in die Ruder, als die Nacht dunkler und kalt wurde und die Sterne auf die Dämmerung zuwanderten.
    Dar merkte, daß der Pelbar instinktiv wußte, welchen Verlauf der Fluß hatte, wo kreuzende Fahrrin-nen lagen, wo man das Wasser fand, in dem man am leichtesten staken oder paddeln konnte, und wie man Baumstümpfen auswich. Er hatte den Verdacht, daß die Pelbar bei Nacht unbemerkt den Fluß befuhren.
    Ehe der Himmel heller wurde, türmten sich vor ihnen die Rabbitbrush-Insel auf, und im Osten, hoch über dem Steilufer war der schwarze hochaufragende Würfel der Zitadelle von Nordwall zu sehen. Auf Rabbitbrush konnten sie kleine Feuer erkennen. Dar zählte sie und kam auf achtzehn.
    »Das bedeutet«, sagte er in das schweigende, anstrengende Paddeln hinein, »daß auf Rabbitbrush wenigstens fünfzig Shumai sind. Was sollen wir tun, Jestak?«
    »Wir kommen dicht unter den Weiden herein und machen Löcher in ihre Boote. Dann fahren wir fort wie geplant. Sie werden heute nacht nicht viele Wachen aufgestellt haben, vielleicht höchstens ein paar Männer auf der Seite von Nordwall. Die Boote sind wahrscheinlich ein kurzfristig improvisierter Notbe-helf, für den unmittelbaren Gebrauch zusammenge-zimmert. Wenn wir draußen auf dem Hauptarm sind, ehe sie uns bemerken, erreichen wir Nordwall gefahrlos, ehe sie uns aufhalten können.«
    Als die Männer langsam an die untere Spitze der Insel herankamen, fanden sie große, mit Leder über-zogene Boote und machten mit ihren Kurzschwertern lautlos kreuzförmige Schnitte in die Häute. Während sie sich flußaufwärts weiter vorarbeiteten, erledigten sie fünfundzwanzig Boote, ohne gesehen zu werden, dann berührte Jestak Dar an der Schulter. »Das hier ist größer«, flüsterte er. »Wir wollen Winnt hineinle-gen und das Floß zurücklassen.«
    Während sie damit beschäftigt waren, konnten sie vom Ostufer schwach die Schreie der sie verfolgenden Shumai hören. Das Lager wurde aufgeschreckt.
    Es galt, keine Zeit zu verlieren. Das Floß wurde abge-stoßen, mit einem Bündel von Häuten darauf, die sie aus den Booten der Shumai am Ufer mitgenommen hatten, und die beiden ruderten das Boot zu der sumpfigen, mit Weiden bestandenen Spitze der Insel.
    Hinter ihnen loderten Feuer auf. Sie konnten Männer rufen hören, dann wurde allgemein Ruhe verlangt.
    Die Shumai, die ihnen gefolgt waren, kamen jetzt vom Ufer her, wahrscheinlich auf einem Floß. Die beiden Gruppen riefen sich an, während das Boot mit den Flüchtlingen an der Spitze der Insel wartete. Ein Schrei in der Ferne verriet ihnen, daß das flußabwärts treibende Floß entdeckt worden war. Der Himmel zeigte im Osten gerade die erste rosa Tönung. Rufe von der Insel her sagten Jestak, daß die Shumai dort verstanden hatten und zu den Booten eilten. »Jetzt«, sagte er, und sie stießen sich vom Nordende der Insel ab und kämpften sich leicht flußaufwärts oberhalb der Mündung des Arkan Creek in Richtung auf das Ostufer vor.
    Sie waren noch keine fünfzig Armlängen weit gekommen, als ihnen ein Schrei von hinten verriet, daß man sie entdeckt hatte. Trotz der Anstrengung lachte Dar bei dem Gedanken an Schwärme von Männern, die Boote zu Wasser ließen und prompt damit unter-gingen. Die Shumai auf dem Fluß hatten sie jetzt auch gesehen, aber die Strömung war gegen sie, und mit dem Floß hatten sie keinerlei Aussicht, dem flüchtenden Boot nachzusetzen. Sie wendeten und fuhren auf das Ostufer zu. Sie wollten eindeutig dort anlegen und nach Norden laufen, um den dreien den Weg abzuschneiden. Winnt stemmte sich hoch und sagte ruhig: »Sie haben noch ein paar aufgelesen. Ich zähle fünfzehn.«
    »Winnt«, grunzte Jestak zwischen Ruderschlägen, »mach mein Bündel auf und suche rechts nach einer langen Kupferpfeife. Steck sie mir in die rechte Tasche!«
    Winnt gehorchte, ohne zu fragen, da er sich allmählich an die sonderbaren Gerätschaften und Bitten des Pelbar gewöhnte. Die Shumai waren jetzt weiter unten am Ufer angelangt und begannen mit hohen, zittrigen Schreien zu laufen.
    Als das Boot auf Grund stieß, beugte sich Jestak vor und warf sein Bündel weit hinaus ins Schilf, die beiden Männer hoben die Bahre auf und begannen auf Nordwall zuzulaufen. Es dämmerte.

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