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Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Titel: Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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vorbeigekommen sein. Ich glaube nicht, daß sie sie einholen.«
    »Niemand läuft schneller als die Shumai«, sagte Jestak. »Das behaupten sie jedenfalls. Die Frage ist nur, ob sie über Nordwall hinausgehen werden. Die Sternenbande ist inzwischen sicher schon daran vorbei.«
    »Und«, sagte Winnt von der Bahre her, »werden sie dann umkehren und zwischen Nordwall und uns stehen?«
    »Kommt!« gab Dar zurück. »Wir wollen weiter zu den Weiden.«
    Als es heller Tag war, befanden sie sich in einem dichten Weidengestrüpp am Rande des Wassers am unteren Ende einer Biegung, von wo aus sie flußaufwärts und flußabwärts sehen konnten. Dar hatte sorgfältig auf ihrem Weg mehrere Menschenfallen aufgestellt. Als er zurückkam, fand er Jestak, wie er sich über einen sonderbaren Gegenstand beugte, den er noch nie gesehen hatte. Winnt sah ihm zu, wie er ein großes, konvexes Stück Glas über dem winzigen Kessel befestigte, den er bei sich trug, und die einfal-lenden Sonnenstrahlen auf das Wasser darin konzentrierte.
    »Wir können kein Feuer anmachen«, sagte er, »aber damit können wir ein bißchen Wasser wärmen.« Er bettete den Kessel in seine Pelzfäustlinge. Dar und Winnt schienen verwirrt. »Winnt«, fuhr Jestak fort, »da du schon hier bist, kannst du das mit der Sonne so bewegen, daß die Strahlen immer durch den Glas-deckel ins Wasser fallen. Ich werde diese Treibholz-stücke zu einem schmalen Floß zusammenbinden.
    Wenn wir hier am Wasser in eine Falle geraten, werden wir es brauchen.«
    Jestak hatte ein kleines Messer in seinem Bündel und eine Kettensäge, und damit und mit viel Vorsicht und Geduld baute er fast den ganzen Tag an einem Floß, das zusammengebunden und verzapft wurde.
    Es war plump, aber fest, und seine schmale Gestalt würde es, so hoffte er, ermöglichen, es schnell zu staken.
    Am späten Nachmittag war er an der Reihe zu schlafen, und Dar hielt Wache. Wind kam auf, und die Wellen vom Fluß machten es unmöglich, viel zu hören. Dar wusch Winnts Bein mit dem sonnenge-wärmten Wasser und packte Jestaks Werkzeuge zusammen, während der schlief.
    »Dar«, sagte Winnt. »Mir gefällt das nicht. Ich kann die Shumai beinahe riechen. Wir sollten näher an das Floß heran.«
    »Ja, ich auch ...«, begann Dar, wurde aber von einem Zuschnappen und einem wilden Schrei unterbrochen, als die am weitesten entfernte Menschenfalle ausgelöst wurde. Jestak war sofort auf den Beinen. Die beiden Männer stürzten mit Winnt zum Floß, warfen ihre Sachen darauf, und als sie abstie-
    ßen, hörten sie, wie die nächste Falle zuschnappte. Jestak und Dar stakten hinaus, während Winnt die beiden Bogen spannte, und bemühten sich, außer Speerwurfweite zu kommen, ehe die Shumai das Ufer erreichten.
    Der Hund kam als erster in Sicht, ein langhaariges, graues Tier, einem Mann fast bis zur Taille reichend, er brach durch die Weiden und rannte zum Wasser hinunter, um mit einem Satz aufs Floß zu springen.
    Dars Stange erwischte ihn in der Luft zwischen den Rippen und wehrte den Sprung ab. Der Hund klatschte ins Wasser, kam sofort wieder hoch und setzte fauchend und schnappend die Verfolgung fort.
    Winnt rollte sich vor Schmerz grunzend zur Seite und jagte ihm einen Pfeil durch den Hals, und in diesem Augenblick kamen vier Shumai in Sicht, drei hatten Speere, einer eine Axt. Alle schrien in einem eigenar-tigen Falsett, als sie die Männer auf dem Floß entdeckten. Der Mann an der Spitze hob seine Waffe und rannte zum Wasser, um sie zu werfen, nur um in die Menschenfalle zu stolpern, die Dar dort versteckt hatte, und mit drei aus seinem Rücken ragenden Holzpfählen kopfüber nach vorne zu stürzen.
    Der Mann dahinter bückte sich sofort, hob den Speer auf und schleuderte ihn mit großer Kraft nach Dar, aber Jestak griff mit der Stange hinüber und schlug ihn ins Wasser hinunter, ehe er das Floß erreichte.
    »Atou«, sagte Dar. Winnts nächster Pfeil flog an dem sich duckenden Mann an der Spitze vorbei, und der Speer des zweiten schoß über Winnts Körper hinweg ins Floß, der Schaft versetzte ihm einen scharfen Schlag, als er von der steckengebliebenen, Spitze nach unten wippte.
    Zwei weitere Shumai erschienen am Ufer, aber Dar hatte einen Bogen aufgehoben und einen Pfeil eingelegt, während Jestak weiterhin vom Ufer weg in die Hauptfahrrinne stakte. Jetzt waren drei Speerwerfer da, aber keiner wagte zu werfen, denn sie wußten, daß Dar jeden erschießen konnte, der, während er seinen Speer schleuderte, zu sehr aus

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