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Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Titel: Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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durch das Boot. Willton gab keinen Laut von sich, sondern hackte den Speer nahe an der Wunde ab und zog ihn dann durch; hielt sich, beinahe ohnmächtig, an der Ruderbank fest und erholte sich so weit, daß er das Loch im Boot verstopfen konnte.
    »Luxi«, schrie Willton, dann sank er in seinem Boot nieder.
    Luxi, der Anführer der südöstlichen Spitzenbande, übernahm das Kommando und schrie: »Südspitze, Hintermänner paddeln! Südost, zieht das Boot ran!
    Süd Mitte, auf den Axtschwinger!«
    Am Ufer stand ein Axtschwinger, in Felle gekleidet, mit gespreizten Beinen, während die restlichen Shumai sich an die Böschung herankämpften.
    »Hoch oben jetzt, Mittelleute«, schrie Luxi. Ein Schwarm von Pfeilen schoß in gewölbter Flugbahn auf den Axtschwinger zu, aber er sah ihn rechtzeitig und trabte an der Böschung entlang ein paar Schritte flußaufwärts. Als er anfing, sagte Luxi: »Hintermänner, auf diese Seite, flach zielen«, zwei weitere Pfeile flitzen auf ihn zu, einer fuhr ihm durch die Körper-mitte. Er kippte die Böschung herunter und rollte ins Wasser.
    »Alles rudert«, schrie Luxi. Es kamen keine Speere mehr. Die Sentani fuhren nach Süden auf das westliche Ufer zu, aber nicht zu nahe, ihr vollgelaufenes Boot, die Leiche von Ocer und den am Seil hängenden Shumai, der im eisigen Wasser strampelte, um obenzubleiben, hatten sie im Schlepptau.
    »Nordspitze«, schrie Luxi. »Untersucht die Insel!«
    Sie waren schon an zweien vorbeigefahren, aus Sicherheitsgründen, und auf der nächsten wollte Luxi kurz anlegen, um Schäden zu reparieren und die Verwundeten zu versorgen.
    Zwei Feuer brannten zwischen den Bäumen, und Stantu stieß einen kurzen, zittrigen Schrei aus, als er und Jestak näherkamen. Er bekam Antwort. Bald stießen sie auf Kod, der Wache stand.
    »Hier, Kod. Wir haben dir deinen Speer geflickt – und ihn geschärft.«
    »Du, Jestak? Was willst du?«
    »Ich gehe mit Stantu, um Tia zu ihrem Volk zu-rückzubringen.«
    »Und mit uns.«
    »Ihr auch? Was ist mit deiner Frau und deinen Kindern?«
    »Sie bleiben auf der Black Bull-Insel. Dort sind sie gut aufgehoben, bis die Hauptbanden kommen.«
    »Ist das weit weg?«
    »Nein. Hundert Ayas.«
    »Ich hoffe, du bist mir nicht mehr feindlich gesinnt.«
    »Es ist in Ordnung. Thro sagt es.«
    »Ich hoffe, daß du es auch in Ordnung findest.«
    »Thro sagt es.«
    »Nun gut. Ich werde dir gegenüber jedenfalls aufrichtig sein, Kod.«
    »Ruf die anderen! Sie rechnen nicht damit, daß ich schon von der Wache zurückkomme.«
    Ursa weinte leise, als sie Willtons Beinkleider weg-schnitten.
    »Bringt sie weg!« sagte er schwach.
    »Nein«, sagte sie. »Hier. Lege deine Faust hier drauf! Nein, Winnt. Die ganze Faust. Und jetzt drük-ken! Mehr Gewicht! Dann hört es auf zu bluten.
    Siehst du? Du mußt hier ganz festhalten, aber alle paar Sonnenbreiten einmal nachlassen, damit das Bein ernährt wird. Wenn die Blutung aufhört, kannst du loslassen, aber sei vorsichtig!« Dann wandte sich Ursa dem nächsten Mann zu und verband ihn.
    Incor wollte nicht sprechen. Die Sentani hatten ihn an einen Baum gebunden und verhörten ihn. Er zitterte noch von der Kälte des Flusses.
    »Wie viele Shumai?« fragte Zen. »Sag es uns, sonst geht es dir schlecht!«
    Incor lachte, dann hustete er heftig. Er wußte, daß die Sentani eine Abneigung gegen die Folter hatten, und er war Shumai genug, um dem Tod ohne viel Angst entgegenzusehen.
    »Wieviel?« wiederholte Zen, nahm sein Kurzschwert heraus und schliff es an einem kleinen, runden Stein. Dann war Ursa da.
    »Alles in Ordnung bei dir, Zen?«
    »Ja. Geh jetzt weg!«
    »Die Sternspitze?«
    »Ja«, sagte er, schliff schweigend die Klinge und spuckte auf den Stein.
    »Geht es ihm gut?«
    »Er ist ein Shumai. Bald wird es ihm nicht mehr gut gehen. Aber jetzt schon. Er hat eine Menge Flußwasser geschluckt.«
    »Er zittert ja.«
    »Wir haben nicht Sommer.«
    »Sein Hals«, sagte sie und streckte die Hand danach aus, Incor zuckte zusammen, dann wurden seine Augen ausdruckslos.
    »Laß das wilde Schwein in Ruhe, Ursa! Das verstehst du nicht.«
    »Es wird nicht weh tun, wenn ich es auswasche«, sagte Ursa.
    »Damit er mit einer sauberen Wunde stirbt? Laß ihn! Geh jetzt weg hier!«
    »Wenn Willton wollte, daß er stirbt, warum hat er ihn dann mitgenommen?«
    »Vermutlich, um Informationen zu bekommen.«
    »Du weißt, daß die Shumai nie reden, auch unter Schmerzen nicht. Und ihr foltert nicht gerne. Das wissen sogar die

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