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Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Titel: Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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Runzeln auf ihren Gesichtern waren durch das Lachen wie durch das Blinzeln gegen das Wetter entstanden. Ein paar Borde voll Fleisch trockneten über kleinen, rauchenden Feuern, die von ein paar alten Männern bewacht wurden, sie machten Spiele, wenn auch keine so lebhaften wie ›Na,na‹.
    Die Dörfler waren armselig gekleidet, aber ihre Kleidung, hauptsächlich aus Fellen bestehend, war reich verziert, denn sie hatten viel Zeit und fertigten gemächlich feinere Handarbeiten an, als man sie ge-wöhnlich in Shumai-Lagern zu sehen bekam. Jestak begriff, daß aus Orten wie Oldtree die feingeschnitz-ten Trinkkrüge kamen, die die Shumai mit sich führten. Nicht nur, weil das Holz widerstandsfähiger war als die von den Pelbar eingetauschten Keramiken, sondern weil es eine Stammeskunst war, auf die die Shumai stolz waren. Alle Figuren auf den Schnitze-reien hatten eine bestimmte Bedeutung, aber viele dieser Bedeutungen waren sehr phantasievoll und unverständlich, und auch nicht streng religiös oder philosophisch. Die Shumai versuchten eher, auf dem ungestümen, dichterischen Weg zur Bedeutung vor-zustoßen als auf dem geordneten.
    In Oldtree gab es auch einen Memorierzirkel, wo die Priester Sertines und die alten Gelehrten die Er-zählungen von der Gottheit und ihre Lebensregeln weitergaben, und sie bewahrten sich auch einen Anschein von schriftlicher Kultur, für welche die Shumai zwar wenig Verwendung hatten, die sie aber auch nicht ganz vergessen wollten.
    Natürlich war man in der Siedlung auf Jestak neugierig, der immer noch seine braune Pelbartunika trug. Viele waren nie in den Städten am Heart gewesen und hatten ihr ganzes Leben lang nichts als Shumai gesehen, außer feindlichen Sentani vielleicht.
    Die Alten hatten keinen Anführer, sie brauchten untereinander keinen, denn sie lebten in freundlicher Gemeinschaft zusammen und halfen sich gegenseitig, wenn Hilfe vonnöten war. Aber natürlich trat ein In-dividuum als Sprecher auf, in diesem Fall ein großer, dünner Mann namens Urthu. Er hielt sich noch aufrecht, obwohl er etwas langsam und geschwächt war.
    Seine Frau Lest begleitete ihn ständig und gab ihre Ansichten zu allem sehr entschieden zum besten. Die beiden hatten ein scherzhaftes, liebevolles Verhältnis zueinander.
    Thros Gruppe war die erste in diesem Frühjahr und mußte daher vier Tage bleiben, um den alten Leuten zu helfen, wilde Knollen und Zwiebeln zu sammeln, noch mehr Fleisch zu jagen und schweres Holz her-anzuschaffen, das man in einiger Entfernung sammeln mußte. Jestak stellte seine Schmiede wieder auf, und die an Metallgegenständen, die alle aus dem Tauschhandel mit den Pelbar stammten, erforderli-chen Reparaturen schienen kein Ende zu nehmen.
    Lange, ehe Jestak fertig sein konnte, würden Thro und seine Männer aufbrechen müssen.
    »Urthu«, sagte er am zweiten Tag, »ihr solltet ein paar Shumaimänner in eine der Pelbarstädte schik-ken, damit sie die Metallbearbeitung erlernen. Viel von diesen Dingen könntet ihr selbst machen. Auch wenn ich hier länger als eine Woche bliebe, könnte ich nur das Dringendste erledigen. Oder ihr könntet den Pelbar gestatten, hier herauszukommen und es für euch zu machen. Es könnte einen zentralen Punkt geben, wie unsere Friedenswoche, an den alle ihre kaputten Werkzeuge zum Richten bringt. Die Pelbar könnten euch sogar beibringen, hier draußen selbst welche zu machen.«
    »Hmmm«, sagte Urthu.
    »Was hast du da?«
    »Eine alte Speerspitze. Jetzt ist sie so abgeschliffen, daß wir sie als Messer zum Abbalgen verwenden.
    Aber sie wird jetzt schnell stumpf.«
    »Ja, das liegt daran, wie wir das Metall bearbeitet haben. Wir gaben ihm eine harte Oberfläche, damit es scharf blieb. Dann gaben wir ihm einen weichen Kern, damit es nicht zersplitterte.«
    »Das ist Zauberei.«
    »Nein. Es kommt nur darauf an, wie man es ab-kühlen läßt, wenn es rotglühend ist. Ich könnte es dir zeigen, aber wenn man es so machen will, wie du es haben möchtest, braucht man viel Übung.« Nun griff Jestak nach der alten Speerspitze und sah darauf das vertraute Zeichen der Jestan, ein sehr altes Datum und ›Wella‹.
    »Wella«, sagte er. »Wella. Sie war die Großtante meiner Mutter.«
    Lest lachte. »Die Großtante deiner Mutter hat das gemacht?«
    »Nein. Sie leitete die Familienwerkstatt in Pelbarigan. Wahrscheinlicher ist, daß es von einem der Arbeiter gemacht wurde. Aber sie hat vielleicht mitgeholfen. Hast du es in Pelbarigan bekommen?«
    »Das muß mein Vater

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