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Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Titel: Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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gewesen sein. Es war ein gutes Stück und hat die Herzen vieler Tiere durchbohrt.«
    »Es freut mich, daß wir anständige Arbeit für euch gemacht haben – auch wenn ihr manchmal unsere eigenen Speerspitzen auf uns zurückgeworfen habt.«
    »Ja«, sagte Urthu. »Aber ich habe das nie getan. Ich habe immer im Westen gelebt und den Winter direkt im Süden verbracht.«
    »Hast du Pferde gesehen?«
    »Pferde? Ein paar. Die Emeri hatten welche, aber ich habe gehört, daß die westlichen Shumai jetzt auch welche haben. Aber nicht viele.«
    »Ich werde ein Paar Pferde zurückbringen, spießt sie mir also nicht zum Abendessen auf, wenn sie hier vorbeikommen.«
    »In Ordnung«, sagte Urthu und lachte. »Solange du uns einen Stier bringst. Stanru sagt, daß du auch im Winter fischen kannst. Das mußt du uns zeigen. Wir können dann weder mit dem Netz fischen wie die Sentani, noch Speeren.«
    Jestak zeigte einer kleinen Gruppe der Leute von Oldtree, wie man mit einem Haken und einer Leine angeln konnte und wie man eine Leine über Nacht auslegte. Die Katzenfische bissen bald an, weil die alten Männer gewöhnlich nur im Sommer fischten, wenn das Wasser so klar war, daß sie ihre Beute sehen konnten. Sie waren skeptisch, bis ein großer Katzenfisch am Ufer zappelte, dann erschlugen sie ihn mit viel Gelächter und Geschrei und brachten ihn zum Kochen.
    Die Alten waren große Geschichtenerzähler, und natürlich mußten sie alles über Stantus und Jestaks Reisen hören, mit vielen Unterbrechungen und Fragen. Ein Mann namens Olum hatte bei den nördlichen Shumai gelebt und sogar Cwilgan, die westlichste Tantalstadt gesehen. Er kannte die Tantal als ein grausames, aggressives Volk und war überrascht, daß sie sich so vermehrt hatten.
    Abends spielten sie ein Gedichtspiel mit einer vierzig Mann starken Gruppe. Dazu mußte man ungefähr dreihundert kurze Shumaigedichte auswendig können. Einer sagte eine Zeile, der nächste mußte eine dazu passende Zeile von einem anderen Gedicht an-fügen. Dabei wurde leise und langsam geklopft, und der nächste Spieler hatte zehn Klopfzeichen Zeit, um die Zeile zu finden. Wenn er es nicht konnte, oder wenn er eine brachte, die wirklich nicht paßte, löste das viel Heiterkeit aus, und einer von seinen fünf Strohhalmen wurde in den kleinen Topf in der Mitte, nahe beim Feuer gelegt. Wenn er alle fünf Strohhalme verloren hatte, war er ausgeschieden, blieb aber im Kreis sitzen. Man durfte sich auch eine Zeile ausden-ken, solange sie das vorgeschriebene Versmaß einhielt und sich mit der vorhergehenden Zeile reimte, die bekannten Zeilen hingegen brauchten sich nicht zu reimen. Jestak merkte, daß viele der Kombinationen so bekannt waren, daß sie Formeln bildeten, aber an neuen Kombinationen wurde eine weitere Seite der lebhaften geistigen Fähigkeiten der Shumai sichtbar.
    Gegen Ende des vierten Tages gaben die alten Leute Thros Bande zwei Bretter mit getrocknetem Fleisch mit. Auf jedem Brett waren hundert schmale Streifen.
    Die Bande saß am Abend um das Feuer, und Jestak sollte das Fleisch aufteilen und herumreichen.
    Sofort gab er Thro sechs Streifen, ging dann zum nächsten Mann weiter und gab dem wieder sechs mit der Bemerkung: »Die letzten acht werde ich aufteilen.« Alle sahen ihn überrascht an. Wie er gesagt hatte, blieben acht Streifen übrig, und er schnitt sie lässig in Viertel und gab jedem Mann ein Stück. Ur-thur, der ihm zusah, schüttelte den Kopf und sagte: »Noch so eine Pelbarzauberei.«
    »Was?« fragte Jestak.
    »Jestak, wie hast du das gemacht?« fragte Thro.
    Stantu, der das einfache Verfahren von seinem Aufenthalt in Innanigan her kannte, lachte. »Das ist keine Zauberei, Urthu. Es ist einfach Division. Wir teilen miteinander, und haben doch nie multiplizie-ren und dividieren gelernt, aber andere Völker können es.«
    Sofort flackerte Interesse auf, das Feuer wurde nachgeschürt, und Jestak und Stantu mußten allen mit Stöcken im Staub die Grundbegriffe der Multipli-kation und Division beibringen. Jestak war durch seine technische Ausbildung bei den Pelbar ein guter Mathematiker, obwohl er sich in bezug auf Rechen-geschwindigkeit nicht mit einem durchschnittlichen ›Na,na‹-Spieler messen konnte. Das Interesse war so groß, daß die Leute von Oldtree meinten, sie sollten noch einen Tag bleiben, aber zu Jestaks Erleichterung sagte Thro: »Die Nächte werden schon wärmer. Wir haben einen langen Lauf vor uns und müssen fort.«
    Am nächsten Morgen brachen sie sehr

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