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Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Titel: Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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Monar bei der Abschaf-fung weiterer, spezieller Verteidigungsanlagen mit-ziehen wird.«
    »Von einigen kennt er sicher weder die Bedeutung noch die Funktionsweise – vom Flußdamm etwa, von der Vorfeldgrabenfalle und von der Dampfstoßanlage.«
    »Nun, Manti, wir müssen es uns eben zur Pflicht machen, darüber Bescheid zu wissen, damit alles, was vernachlässigt wurde, so schnell wie möglich wieder instandgesetzt werden kann, sobald es notwendig ist.
    Wir müssen unsere Partei aufbauen und über diese Dinge Buch führen. Wenn die Liste zu lang wird, berufen wir einfach ein allgemeines Gericht ein. Dann werden sie gezwungen, eine gewisse Ordnung in der Verteidigung aufrechtzuerhalten.«
    »Es ist nicht wie früher, dieses ganze Gezänk.«
    »Nein, Manti, aber etwas Besseres können wir nicht tun, oder?«
    »Manchmal wünschte ich, daß Jestak nie gekommen wäre.«
    »Er mußte kommen, Manti. Ich habe es zuerst nicht gesehen, aber er mußte kommen.«
    Am zweiten Tag gingen sie nur. Olor hatte sich erholt, aber Thro wollte seinen Knöchel am ersten Tag nach der Rast nicht zu sehr strapazieren.
    »Es ist nicht so schlimm. Wir sind nicht weit von Oldtree entfernt und werden dort die Nacht verbringen. Wir wollen versuchen, unterwegs ein paar große Tiere zu töten«, bemerkte Thro.
    »Was ist Oldtree, Stantu?«
    »Es ist eine kleine Siedlung von Shumai, die zum Laufen zu alt sind. Sie bleiben das ganze Jahr über dort. Natürlich sterben viele von ihnen an diesem Ort, und deshalb verehrt man ihn. Es geht ihnen recht gut, aber der Winter setzt ihnen hart zu. Wir steuern alle soviel Fleisch bei, wie wir nur können, und sie trocknen es. Sie sammeln auch Samen aus der Umgebung, fischen ein wenig, und so kommen sie aus. Ich werde vermutlich meine letzten Tage dort verbringen – oder an einem ähnlichen Ort.«
    »Warum überwintern sie nicht im Süden, östlich des Heart?«
    »Das ist zu nahe am Gebiet der Sentani.«
    »Man könnte sicher einen Waffenstillstand vereinbaren, so daß die Sentani sie in Ruhe lassen würden.
    Sie sind nicht aggressiv.«
    »Aber was ist, wenn die Shumai die Sentani überfallen wollen? Dann würden sie zurückschlagen, und den Alten würde es schlecht ergehen. Da ist es uns lieber, wenn sie hier draußen im Hohen Gras bleiben.«
    »Lieber, als auf das Recht auf Raubzüge zu ver-zichten?«
    »Du verstehst die Shumai noch immer nicht, Jestak.
    Außerdem, nimmst du nicht gerade jetzt selbst an einem Raubzug teil?«
    »Aber nur, um ein Unrecht zu vergelten.«
    »Glaubst du, wir fühlen uns von den Sentani nicht ungerecht behandelt? Und was ist mit all diesen Männern? Sie sind auf dem Raubzug, weil es ihnen Spaß macht, das zählt genausoviel wie alles andere.«
    »Alle?«
    »Nein, aber viele. Und das ist für uns alle ganz natürlich.«
    »Das ist schlimm.«
    »Warum?«
    »Denn wenn wir die Sache nach Art der Shumai angehen, mit fliegenden Speeren, werden wir nichts erreichen. Die ganze Situation muß studiert werden, wenn wir Erfolg haben wollen. Die Chance, mit dem Leben davonzukommen, ist viel größer, wenn wir die Gefangenen einfach zurückholen, als wenn wir versuchen, alles niederzubrennen, was wir vorfinden.«
    »Und wo ist dabei der Mut? Wo bleibt das Poeti-sche?«
    »Darin, daß ich mit Tia zusammen sein kann.«
    »Das hoffst du, aber vielleicht ist sie nicht einverstanden.«
    »Das ist dann auch ein Gedicht, in Moll.«
    »Ein was? – Schau mal, da ist Oldtree!«
    Das Dorf der alten Shumai lag auch auf einer Flußinsel, aber es breitete sich auf dem steilen Nordu-fer aus, das viele Felsvorsprünge hatte und außer Reichweite der Hochwasserfluten lag. Der Fluß war der Enfac, ein träger Präriebach, der im Spätsommer zu einem bloßen Rinnsal zusammenschrumpfte. Aber Wasser gab es immer.
    Für die Alten hatten die Shumai auf ihre gewohnte harte Lebensweise verzichtet und aus Balken große Gemeinschaftshäuser gebaut, damit sie es im Winter warm und im Sommer kühl hatten, aber die meisten alten Leute, die dort lebten, hielten an der Gewohnheit der Shumai fest und lebten, außer bei schlechtem Wetter, draußen im Freien. Einige Felsvorsprünge wurden ebenfalls als Unterschlupf benützt, wo sie überhingen, oder wo lockere Schichten es leicht machten, Höhlen hineinzugraben.
    Mehr als zweihundert Menschen lebten in dem Dorf, fast alle waren noch gehfähig, viele von ihnen waren jedoch ziemlich alt und vom Shumaileben körperlich erschöpft. Aber sie schienen glücklich, und genauso viele

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