Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Titel: Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
Vom Netzwerk:
warf es dann in einem hohen, sanften Bogen zurück, Jestak fing es am Griff auf und schob es mit der gleichen Bewegung in die Scheide. »Ich glaube, er ist in Ordnung«, sagte Thro.

ZEHN
    Wie Whin gesagt hatte, waren die Berge nicht so na-he, wie es den Anschein hatte. Nachdem sie einen Tag gelaufen waren, erreichten sie die bewaldeten Vorberge, aber das waren sanft geschwungene Hügel, und die Berggipfel waren immer noch sehr fern.
    »Thro«, sagte Reor. »Sind wir jetzt im Gebiet der Emeri?« Als Antwort hörten sie Hufschläge und drängten sich in Deckung. Eine Gruppe von fünfzehn Reitern fegte hinter ihnen vorbei, in nördlicher Richtung. Sie waren fast vorüber, als der letzte Mann langsamer wurde. »Ho«, sagte er und studierte den Boden. Als die anderen Reiter herumschwenkten, zischte Olors Speer durch die Luft und traf den letzten Mann durch die Schulter. Sofort rissen die Emeri ihre Langbogen heraus, und es wimmelte von Pfeilen und Speeren. Es war genau, wie Jestak befürchtet hatte, aber er stellte sich hinter einen Baum und jagte schnell hintereinander vier Männern Pfeile in den Leib, er schoß so schnell, wie er zielen konnte, wie beim Gardetraining der Pelbar. Die Emeri rasten davon, und Jestak traf noch einen und holte ihn vom Pferd. Ein Tier schrie, als ein Shumaispeer es durchbohrte, und die Kameraden des Reiters wendeten noch einmal in einem Versuch, ihn zu retten, sie kamen heran, schwenkten die Langschwerter und stie-
    ßen heisere, zittrige Schreie aus. Jestak holte noch zwei vom Pferd, und ein weiterer Speer fand seinen Mann, aber die Schwerter fegten die anderen Speere beiseite, als die fünf verbliebenen Emeri-Reiter die Shumai hart angriffen, die Kurzschwerter wegschlu-gen und die Männer niedermachten, die ihnen nicht mehr aus dem Weg gehen konnten. Reor sprang auf ein Pferd und holte noch einen Mann herunter, dabei handelte er sich einen scharfen Streifschlag mit einem Schwert über den linken Arm ein. Er ging zu Boden.
    Thros Speer, den er gehalten hatte, drang dem Schwertkämpfer durch den Bauch, und Jestak jagte seine letzten beiden Pfeile zwei weiteren Männern in den Leib. Die beiden Männer, die noch beritten waren, jagten nach Osten davon, aber Stantu durchbohrte einen mit einem weiten Speerwurf, und Jestak lief nach einem Langbogen der Emeri und schoß schnell einen Pfeil ab, der das Pferd in den Hals traf, worauf es den verbliebenen Reiter abwarf. Fünf Shumai verfolgten ihn.
    »Jes!« schrie Stantu, und als Jestak herumwirbelte, sah er den ersten Mann mit einem Langschwert auf sich zukommen. Jestak blieb gerade noch Zeit, um zur Seite zu laufen und eines der Schwerter der Ge-fallenen aufzuheben. Der Emer lachte grausam, verzweifelt, rechnete damit, ihn niederzuhauen, aber der Pelbar parierte jeden Streich und schlug nahe am Griff auf die Waffe des Schwertkämpfers ein. Der Emer war ein geschickter Fechter und trieb Jestak mit hackenden Hieben zurück, als eine Parade seine Klinge nahe am Griff erschütterte, sie abbrach und schwirrend in den Schmutz sausen ließ. Stantu hatte ungeschickt einen Pfeil in den Langbogen eingelegt, zog zum erstenmal die Sehne und jagte dem Emer einen Pfeil in den Leib, als der einen Augenblick lang mit dem Schwertgriff in der Hand dastand.
    Es war ein kurzer Kampf, der aber beiden Seiten schwere Verluste einbrachte. Alle Emeri waren tot, neun starben durch Jestaks Pfeile. Thro sah das mit gemischten Gefühlen. Olor jubelte über seinen ersten getöteten Feind, war aber auch außer sich wegen Re-or, der blutend dalag und sich wand. Unwillkürlich erinnerten sich die Vettern an die Überlebenden des Kampfs an der großen Furt, vor wenigen Wochen, und an die tödlichen Pfeile der Sentani. Neun Shumai waren tot, sechs durch Pfeile der Emeri. Kod war durch den Arm geschossen worden und saß in unerschütterlicher Ruhe da, während seine Kameraden ihm den Pfeil herauszogen. Jestak sah das einigerma-
    ßen erleichtert, denn wenn Kod jetzt nach Hause ging, blieb Ary wenigstens ihr Vater erhalten. Aber dadurch verringerte sich ihre Bande von vierund-dreißig auf fünfundzwanzig, vorausgesetzt, die Verwundeten konnten zu Ottans Lager zurückkehren.
    Man beschloß, daß einer von Ottans Männern sie begleiten sollte, und das verkleinerte die Zahl noch einmal um einen.
    Die Shumai durchsuchten die Leichen der Emeri.
    Thro sagte: »Bringt alle Bogen her!« Mehrere Männer sahen ihn an. »Es ist offensichtlich«, fügte er hinzu, »daß wir lernen müssen, damit

Weitere Kostenlose Bücher