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Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Titel: Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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viele Viertel also?«
    »Fast drei Nachtviertel, Krugistoran.«
    »Ist das schon einmal vorgekommen? Jagen sie manchmal die Shumai nach Osten und kommen dabei in die Nacht hinein?«
    »Nein, Krugistoran, das ist gegen die Befehle. Sie dürfen einer Spur folgen, schicken aber immer zwei Männer zurück, um Meldung zu machen, Krugistoran.«
    »Hol den Thousoran, Prestiginagi!«
    Der alte Mann kehrte dem dicken Herrscher den Rücken und verließ schnell den Raum, ohne den Krugistoran auch nur einmal angeblickt zu haben.
    Der Dicke nahm einen schweren Mantel und zog ihn an, dann steckte er seine Füße mit den schweren Ringen in weiche Schuhe und klatschte einmal in die Hände, damit eine junge Dienerin kam und sie ihm zuband. Er schickte sie mit einer Handbewegung weg. Sie war kaum hinter einem Vorhang verschwunden, als forschen Schritts der Thousoran erschien und sich haargenauso verhielt wie vorher Prestiginagi.
    »Sieh mich an, Dependiandi!«
    »Jawohl, Krugistoran«, erwiderte der Mann in starrer Haltung, machte auf dem Absatz kehrt, stand habacht und sah seinem Herrscher ins Gesicht. Er war in mittlerem Alter, hatte sich aber gut gehalten und war tiefgebräunt.
    »Du hast die Meldung gehört?«
    »Ja, Krugistoran.«
    »Was hältst du davon?«
    »Ich glaube, daß es einen Zusammenstoß mit den Shumai gegeben hat, Krugistoran. Wir haben schon Nachricht zu den Gehöften und Außenposten geschickt. Es ist die Zeit für ihre lästigen Raubzüge, Krugistoran.«
    »Und du glaubst also, daß das genug ist?«
    »Ja, Krugistoran, es sei denn, wir dürfen, wie ich es vorgeschlagen habe, einen vollen Angriff gegen sie reiten und die ganzen Ebenen im Westen säubern, Krugistoran.«
    »Pah! Dafür haben wir nicht die Männer. Die Shumai fliegen auf den Ebenen wie Baumwollwatte vor uns her. Die Ebenen würden uns verschlingen. Au-
    ßerdem sind sie Arbeitskräfte. Sollen wir unsere Sklavenquelle verschütten? Sie kommen sogar zu uns und bitten darum, daß wir sie versklaven.«
    »Wenn ich es mir erlauben darf, Krugistoran, sie sind keine besonders guten Sklaven, streitsüchtig und widerspenstig. Nie kann man ihnen vertrauen. Freiheit steht im Mittelpunkt ihres Wertsystems. Ich glaube, es kostet uns genausoviel Mühe, sie zur Arbeit anzuhalten, als wenn wir die Arbeit gleich selbst tun würden. Außerdem sind wir gefährdet, wenn sie mitten unter uns sind, und wir ziehen uns die Abneigung ihrer Gefährten auf den Ebenen zu, Krugistoran.«
    »Und erringen ihre schönsten und besten Frauen«, gab der andere zurück, und seine Augen wurden schmal. »Aber ich glaube doch, daß das nun etwas Neues ist. Nie zuvor haben wir eine Patrouille verloren, höchstens weit draußen auf den Ebenen. Deshalb gibt es einen Grund. Die Shumai haben nachgedacht.
    Ihnen ist etwas Neues eingefallen. Wir können uns nicht dagegen verteidigen, solange wir nicht wissen, was es ist. Ihrem Wesen nach zu urteilen, vermute ich, daß sie große Streitkräfte einsetzen wollen. Schik-ke deshalb bitte Nachricht an die Gehöfte und Au-
    ßenposten, man möge Ausschau nach großen Streitkräften halten und sich angemessen gegen sie weh-ren. Das ist jedoch nur eine Vermutung. Du wirst dich darum kümmern, daß wir genau herausfinden, was das für eine neue Sache ist. Und jetzt geh!«
    »Ja, Krugistoran«, sagte der Thousoran, machte auf dem Absatz kehrt wie vorher Prestiginagi und verließ schnell den Raum.
    Der Krugistoran klatschte in die Hände. Sofort kehrte sein Frauenklüngel zurück. Er deutete mit seinem dicken Zeigefinger auf eine von ihnen. »Heißen Tee.« Dann auf Acco. »Du bleibst! Alle anderen gehen!« Sie waren beunruhigt. Etwas hatte sich verändert. Aber sie gingen trotzdem.
    »Acco, sage mir, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, daß deine Leute sich zu einer großen Streitmacht zusammenrotten, um die zurückzuholen, dir wir vor ihrer Barbarei gerettet und auf unsere Farmen gebracht haben, Acco?«
    »Es sind nicht mehr meine Leute, Krugistoran. Ich gehöre jetzt zu dir, Krugistoran.«
    »Ja, ja. Aber was hältst du von dieser Möglichkeit?«
    »Ich weiß es nicht, Krugistoran. Es könnte sein, daß sie es tun, obwohl ich mich an keine Tendenz erinnern könnte, die es wahrscheinlich machen würde.
    Aber jeder Mensch verändert sich, Krugistoran.«
    »Haben sie außer dem Speer irgendwelche Waffen von Bedeutung, Acco? Könnten sie von den benachbarten Völkern welche bekommen haben?«
    »Ihr seid ihre Nachbarn, Krugistoran. Wenn sie sie bekommen

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