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Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Titel: Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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sanft wie ein sattes Baby, obwohl er gerade einen Kampf hinter sich hatte und neun seiner Männer frisch begraben waren. Jestak sah zu, wie das Feuer zu Asche wurde und ein leichter, blauer Rauch ins Mondlicht hinaufschwebte. Er konnte seine Gedanken nicht von den Emeri lösen und glaubte die Patrouille als Kinder zu sehen, die von ihren Müttern gehalten und gestillt wurden und die kleinen Köpfe in die Armbeugen der Mütter steckten. Aber er war in der Sache drin. Sie waren keine Kinder mehr. Hatte so etwas in großem Maß-
    stab zur Zeit des Feuers geführt? Ein Frösteln überlief ihn.
    Er dachte an Salzstrom und an den Propheten Oi, wie er beim Tee lächelte, nichts als Freundlichkeit im Gesicht, und fragte sich, was der wohl davon halten würde und was Aven, die er Gott nannte, von diesem Raubzug denken konnte. Natürlich ist es falsch, ein Volk zu versklaven, und man muß sich dagegen weh-ren. Aber gab es keine bessere Möglichkeit? Das hatte Jestak noch nicht gelöst, als Ogta ihn berührte. »Deine Wache«, sagte er, und als Jestak aufstand, nahm er den warmen Platz ein, den der Pelbar verlassen hatte.
    Am Morgen sahen die Wachen von Emerta einen einzelnen Reiter aus dem Norden in kurzem, aber schnellem Galopp auf die Stadtmauer zukommen.
    Vom höchsten Turm vom Emerta ertönte ein Gong.
    Man öffnete dem Reiter, der sich als Kavallerist aus Wildakibernipati, einem kleinen Außenposten im Nordosten herausstellte, das Stadttor.
    Der Hauptmann der Wache trat zu ihm, als er abstieg. »Was ist los, Tenoran?«
    »Unsere gestrige Ostpatrouille, Hauptmann. Die Leute sollten vor Sonnenuntergang wieder zurück-sein, sind aber nicht gekommen. Ich habe bis tief in die Nacht hinein gewartet und bin dann die Strecke nach Osten abgeritten, habe sie aber weder gesehen noch gehört. Schließlich bin ich hierhergekommen, um Bericht zu erstatten, Hauptmann.«
    »Vielleicht sind sie hinter Shumai her, Tenoran.
    Allmählich kommt die Zeit der Raubzüge, Tenoran.«
    »Ja, vielleicht, Hauptmann. Aber der Hunneran hielt es für das Beste, mich auf die Strecke zu schik-ken, der ich gefolgt bin, um mich dann hier Meldung machen zu lassen, Hauptmann.«
    »Ja, das ist gut, Tenoran. Melde dich in der Kaserne und laß dir Frühstück geben, dann kommst du zu-rück! Wenn man heute nichts von der Patrouille hört, oder wenn du herausfindest, daß sie in einen Kampf verwickelt wurde, schickst du heute abend einen Mann her. Wir werden jetzt die Gehöfte warnen. Sie werden mit den Shumai keine Schwierigkeiten haben.
    Die schreien immer wie die Irren, wenn sie kommen.
    Vielleicht könnten wir ein paar in Fesseln legen als Ersatz für diejenigen, die diesen Winter gestorben sind, Tenoran.«
    »Danke, Hauptmann. Wir werden tun, wie du befohlen hast, Hauptmann«, sagte der Tenoran, salutierte mit erhobener Hand und flacher Handfläche und ging dann zum Essen. Der Hauptmann sah ihm nachdenklich nach.
    »Hauptmann?« fragte der junge Wächter neben ihm.
    »Laß sein Pferd füttern und tränken und bring es in den Stall! Zäume für den Tenoran ein frisches Tier auf, Experienti. Eine ganze Patrouille wird vermißt.
    Das ist auf unserem eigenen Gebiet noch nicht vorgekommen. Vielleicht sind sie sehr zahlreich.«
    »Was, Hauptmann?«
    »Nichts. Geh jetzt, Experienti!« Und damit klopfte er dem jungen Mann leicht auf die Schulter und wandte sich ab, um den Vorfall bei der Hauptwache zu melden.
    Der Krugistoran war noch kaum aufgewacht und ließ sich genußvoll von drei jungen, weiblichen Die-nern waschen und verwöhnen, als Prestiginagi mit steifem Gang, ohne ihn anzusehen, eintrat und sich im rechten Winkel zu ihm aufstellte.
    »Ich will annehmen, Prestiginagi, daß das ein sehr großer Notfall ist. Sonst würdest du nie so eintreten und deinen Rücken in Gefahr bringen. Jetzt das Handtuch, meine Liebe. Nun, Prestiginagi?«
    »Krugistoran, soeben ist ein Tenoran von Wildakibernipati eingetroffen, um zu melden, daß letzte Nacht eine ganze Patrouille von der Ostroute nicht zurückgekehrt ist.«
    Sofort änderte sich das Benehmen des Dicken. Die Frauen zogen sich zurück. Er stand schwabbelig und leicht schwankend auf, dann begab er sich zu einer Bank. »Wie viele Männer?«
    »Fünfzehn, Krugistoran.«
    »Wann waren sie fällig?«
    »Bei Sonnenuntergang, Krugistoran.«
    »Wie lange hat er gewartet?«
    »Bis tief in die Nacht, Krugistoran. Und dann ist er noch eine Zeitlang die Strecke abgeritten, ehe er wendete und hierherritt, Krugistoran.«
    »Wie

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