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Pelbar 2 Die Enden des Kreises

Pelbar 2 Die Enden des Kreises

Titel: Pelbar 2 Die Enden des Kreises Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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da draußen laßt. Ich vertraue euch nicht. Ich habe zu vielen Leuten vertraut – den Dahmens, McCarty, Scule, den Ziegenhirten. Ich habe Glück, daß ich noch lebe. Nehmt eure Pferde und geht! Ich werde mein Papier behalten. Behaltet ihr euren Verrat!«
    »Du sollst es nicht umsonst tun. Wir bezahlen dich dafür. Wir tun dir nichts. Das ist die Wahrheit. Du kannst uns keinen Vorwurf machen.«
    »Ich werde wieder zählen. Bei zehn bist du bei deinem Pferd. Eins, zwei, drei ...« Wie beim letztenmal rannte Shay los, und Stel hörte zu zählen auf. Als Shay auf dem Pferd saß, trabte er zurück zu den anderen. Stel wartete, während sie miteinander sprachen. Dann löste sich ein älterer, bärtiger Mann von den anderen und ritt langsam auf Stel zu. Er war dünn, fast zerbrechlich. Stel sagte nichts, bis der Mann auf zwanzig Armlängen herangekommen war.
    »Das ist weit genug.«
    »Ich glaube nicht, daß du das Papier hast. Zeig es mir!«
    »Es ist mir egal, was du glaubst, und ich bin auch nicht daran interessiert, dir etwas zu zeigen, ich will mich nur verteidigen. Früher war ich ein Unschuld-slamm, habe aber gemerkt, daß das zu kostspielig ist.«
    »Junger Mann, kein Vertrauen zu haben ist genauso gefährlich wie zu viel zu haben.«
    »Vielleicht hast du recht. Ich will es aber eine Weile damit probieren. Mit meinem Vertrauen in die Ver-nunft meiner Mitmenschen bin ich schlimm genug gescheitert.«
    »Das Gefühl hat auch Elseth, und deshalb drischt sie auf diese Felswand ein. Du hast sie einen Augenblick lang dazu gebracht, wieder Zutrauen zu fassen, und dafür bin ich dir dankbar. Ich entschuldige mich für Shay und Than. Sie wollen sie nur schützen.«
    »Elseth werde ich alles sagen, was sie über Papier wissen will. Das heißt, alles, was ich weiß. Aber ihr Papier ist der Fels, und meines anscheinend der Sand.
    Was soll das heißen, daß sie auf den Fels eindrischt, weil sie kein Vertrauen hat?«
    »Nun, junger Mann, das ist meine Sorge. Sie ist ge-kränkt worden, und die Wunde will nicht heilen. Ich sehe, daß du Mitgefühl für sie empfindest. Ich glaube nicht, daß du mich töten wirst. Ich werde jetzt abstei-gen und auf dich zugehen und mich dann hinsetzen.
    Bitte hab Nachsicht mit einem alten Mann. Ich habe Wörter in den Felsen gemeißelt, bis mir die Hände schmerzten. Ich möchte dein kleines Buch sehen.«
    Stel war beunruhigt. Er wich zurück, als der Alte auf ihn zukam, aber als er sich auf die Erde setzte, holte Stel das Buch aus seinem Rucksack und reichte es ihm. Dann wich er wieder zurück und blickte sich nach allen Seiten wachsam um. Der Alte befühlte die Seiten. Er wendete langsam die Blätter um und war bald ebenso vertieft wie Elseth. Die Reiter standen in der Hitze. Stel ebenfalls.
    Dann blickte der alte Mann feierlich auf. »Es ist alles so einfach – wenn man weiß, wie man es macht.
    Wir haben es versucht, sind aber gescheitert. Wir haben auf Stoff und auf Ziegenhaut wie auf Felsen geschrieben. Ziegenhaut ist gut, aber viel zu teuer, um darauf Wissen zu verbreiten. Hier ist dein Buch, junger Mann. Ich weiß nicht, warum du es bei dir trägst, nachdem du doch jetzt alles leugnest, was darin steht.«
    »Nicht alles. Vor einigem habe ich Angst. Ich scheine immer weniger zu begreifen. Ich finde, es ist eine rücksichtslose Wahrheit, ein Recht mit Biß.«
    »Richtig. Ich bin Elseths Vater. Kannst du mir nicht um ihretwillen vertrauen?«
    »Sie sind ihre Brüder.«
    »Sie lieben sie, sind unklug, ein bißchen tollkühn, aber loyal. Ich entschuldige mich für sie.«
    »Davon bekäme ich meine Haut nicht wieder. Ein abgezogenes Kaninchen taugt nur noch zum Eintopf.
    Ich habe es mir abgewöhnt, ein Kaninchen zu sein.«
    Der alte Mann lächelte. »Wenn ich das Pferd holte und alle anderen wegschickte, würdest du dann mit mir allein zum Zentrum des Wissens gehen? Hast du Angst vor mir?«
    »Nein. Nach meinen Bedingungen habe ich vor euch allen miteinander keine Angst, nur das Pferd fürchte ich ein wenig. Was habe ich für eine Sicherheit? Was habe ich davon, wenn ich mit dir gehe?«
    »Du weißt, was du davon hast, genau wie wir. Wir müssen lernen, wie man das Papier macht, das unsere Ahnen zwar verwendeten, aber offenbar nie selbst herstellten. Wir müssen etwas über deinen Heart-Fluß erfahren, über deine Pelbar, über die anderen.
    Du mußt etwas über uns erfahren. Wir müssen wieder zusammenkommen. Du bist für uns lebendig viel wertvoller als tot und umgekehrt. Außerdem töten wir

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