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Pelbar 2 Die Enden des Kreises

Pelbar 2 Die Enden des Kreises

Titel: Pelbar 2 Die Enden des Kreises Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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Heart-Flusses haben wir Finger, Hände, Armlängen und Ayas.«
    »Wie ist das Wissen doch zersplittert worden.
    Wenn wir nur alles wieder zusammensetzen könnten.«
    »Es gibt so wenig Menschen, und sie sind alle verstreut und haben sich zu Gesellschaften zusammen-getan mit feindseliger Haltung und sonderbaren Ansichten. Warum nennt man dich die Verrückte Elseth?
    Du bist doch alles andere als das.«
    »Weil ich dies hier tue.«
    »Warum tust du es?«
    »Das ist eine lange Geschichte, die ich nicht erzählen möchte.«
    »Wann wirst du fertig sein?«
    »Niemals, hoffe ich. Wenn ich meißle, singt der Fels, die Formen bewegen sich, und alles scheint am richtigen Platz zu sein.«
    »Aber alle Kunst hat eine letzte Form. Sie paßt in einen Rahmen, genau wie wenn man eine Stadtmauer macht. Sie verläuft ein Stück, macht eine Biegung, geht weiter, macht wieder eine Biegung, findet schließlich zu sich selbst zurück und bildet ein Ganzes.«
    »Wo ist der Rahmen des Himmels? Und wo ist der Rahmen deines Lebens? Du wanderst einfach nach Westen. Vielleicht hattest du einen Grund, fortzuge-hen, aber ein anderes Motiv hast du nie gefunden.«
    Stel hob eine Handvoll Kiesel auf und warf sie einen nach dem anderen auf einen Stein. Keiner von ihnen traf. »Du hast recht. Ich stehe im Augenblick zwischen den Leben. Aber jedes Lied hat Strophen.
    Manche stehen am Anfang, die entwickeln sich dann, wieder andere bilden den Schluß. So ist es auch bei Gedichten. So ist es auch mit dem Leben. Man geht vom Kindesalter zum Greisenalter und rundet sich dabei ab. Du wirst die Klippe nie füllen. Irgendwann wirst du einfach aufhören müssen.«
    Elseth stand auf. »Ich muß wieder an die Arbeit.
    Du hast den Meißel nicht verdorben. Er ist jetzt viel besser. Ich glaube, die Formen, die ich herausmeißle, entsprechen der Länge meines Lebens.« Sie sah ihn aus zusammengekniffenen Augen an, und ein schmerzlicher Ausdruck fiel über beider Gesichter wie der Schatten einer Sommerwolke. »Bald mußt du gehen«, fügte sie hinzu. »Meine beiden Brüder kommen in ein oder zwei Tagen her, um zu sehen, wie ich überlebe, und um mir etwas zu essen zu bringen. Ich weiß, daß du keine bösen Absichten hast, aber sie wissen es nicht, und sie werden wütend sein.«
    »Morgen früh gehe ich.«
    »Heute abend. Ich werde dir sagen, wie du die Pendler finden kannst.«
    »Heute abend? So bald schon?« Aber Stel wußte selbst, daß er gehen mußte. Und er wußte, daß zwischen ihm und ihr ein Wissen um das Warum heranwuchs. Er sollte also wieder fortgejagt werden, diesmal nicht von einer kreischenden McCarty, sondern von jemandem, der Angst hatte vor der Liebe. Nun, sie hatte wirklich recht. Er würde gehen.
    Stel verbrachte den Nachmittag mit der Arbeit an den Meißeln, er schnitt den erhitzten Stahl ab, formte ihn und härtete die fertigen Stücke. Bei der herr-schenden Hitze war er trotz der trockenen Luft von staubigem Schweiß verschmiert. Er mußte mit Steinhämmern arbeiten und den Stahl mit einer Zange aus gebogenem Reisig halten. Das Holz rauchte und brannte. Es war schwere Arbeit, und die Ergebnisse waren alles andere als zufriedenstellend. Einmal hielt er inne und rief zu Elseth hinauf: »Ich wünschte, deine Brüder wären hier, damit ich ihnen zeigen könnte, wie man das macht.«
    Vor seinen Augen schien aus einem Busch ein Mann hervorzuschießen, der sagte: »Hier sind wir.
    Wer bist du? Warum bist du hier?« Der Mann hielt eine Peitsche. Stel wich zurück und ließ seinen Blick auf der Suche nach einem zweiten Mann umher-schweifen. Er war da, stand aber ein gutes Stück weiter weg und hielt zwei Pferde. Elseth sprang herunter und rannte zwischen sie.
    »Nein, Shay. Nein. Tu ihm nichts! Er hat mir nichts getan. Nein. Heute abend geht er fort. Bitte.« Der andere Mann ritt auf sie zu, Shays Pferd führte er am Zügel.
    »Wer ist das? Geh mir aus dem Weg? Wir werden uns mit ihm befassen.«
    »Nein. Das darfst du nicht. Er hat eine Waffe.«
    Shay stieß sie zur Seite und ging auf Stel zu, der reglos dastand, den Kurzbogen gespannt, einen Pfeil auf der Sehne. Der Mann auf dem Pferd schüttelte eine Schlinge in einem langen Seil aus, während er das Pferd im Galopp herantrieb. Stel überraschte ihn, indem er plötzlich auf ihn zulief, sich zwischen die beiden Pferde drängte und im Vorbeilaufen mit seinem Kurzschwert das Zaumzeug durchschnitt. Shay war hinter ihm her, und der Mann auf dem Pferd wendete es. Stel wirbelte herum und blieb stehen. Shay

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