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Pelbar 4 Der Fall der Muschel

Pelbar 4 Der Fall der Muschel

Titel: Pelbar 4 Der Fall der Muschel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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vielen Beschwerden brachte er sie dazu, es mit Stöcken und groben Brettern kreuzweise abzustützen, obwohl sie das bei der Arbeit aufhielt. Als es Nacht wurde, kam er verdreckt und zitternd herauf. Während er ein paar Augenblik-ke neben dem Loch stand, schaute er wieder nach oben. Das pummelige Mädchen stand an ihrem Fenster und schaute zu ihm herunter. Er wandte den Blick betont ab, ließ ihn aber dann zurückwandern.
    Sie zog ein angeekeltes Gesicht und knallte das Fenster wieder zu.
    Gamwyn durfte sich nicht waschen. Durchnäßt und durchfroren führte man ihn zum Lager zurück.
    Als er an diesem Abend neben Syle unter dem Rauch lag, flüsterte er: »Jetzt weiß ich, wie wir rauskommen.«
    Der junge Peshtak rollte sich dicht zu ihm. »Raus?«
    »Es wird lange dauern. Vielleicht ein Jahr.«
    Syle murmelte: »Bullenscheiße.«
    »Aber kein Nicfad wird uns verfolgen. Wir werden frei sein.«
    »Wie?«
    »Du wirst es nicht verraten?«
    »Wem verraten?«
    »Denen. Du bist ein Peshtak. Ich weiß, daß du uns am liebsten alle tot sehen würdest.«
    »Dann sag es mir nicht. Geh weg von mir! Du Kind. Du bist ganz voll Dreck.«
    Sie lagen voneinander entfernt. Plötzlich begann Gamwyn zu weinen. »Es ist alles so furchtbar«, sagte er.
    »Zum Teufel mit dir, erzähl es mir. Ich verrate nichts. Ich werde dir helfen. Ich schwöre es. Ich mag genauso wenig hierbleiben wie du. Hör auf zu flennen!«
    »Schwöre bei Aven!«
    »Wer, zum Teufel, ist Aven?«
    »Aven ist das, was einige andere Leute Gott nennen.«
    »Es gibt keinen Gott. Höchstens Teufel.« Wieder lagen sie still. Dann sagte Syle: »Ich schwöre. Ich schwöre bei Aven. Erzähl es mir!«
    »Der Brunnen. Das ganze Kreisgebiet ruht nicht auf Felsgrund. Diese Gebäude sind alle nur auf Erde gebaut.«
    »Ich verstehe nicht ...«
    »Hör zu! Mit so etwas kenne ich mich aus. Threerivers liegt am Heart. Aber Craydor hat es auf Felsen gebaut, damit der Fluß es nicht wegschwemmen kann. Der Brunnen ist eingestürzt, weil der Fluß wirklich unten durchsickert – wenigstens ein Teil davon. Als ich heraufkam, habe ich festgestellt, daß der Wasserspiegel unten fast genauso hoch ist wie im Fluß. Die Wände stürzen ein, weil das ganze Ding naß und instabil ist.«
    »Na und? Was nützt uns das?«
    »Wir gehen zur flußabwärts gelegenen Seite. Bei Nacht. Wir steigen über die Palisaden nach draußen.
    Oder darunter durch. Wir stellen uns unter den Bootssteg dort und fangen an zu graben. Den Aushub können wir in den Fluß werfen. Jede Nacht nur ein paar Armlängen. Den Eingang tarnen wir. Der Ge-samtabstand zwischen den beiden Flußarmen beträgt nicht mehr als ungefähr hundertfünfzig Armlängen.
    Wir stützen den Tunnel ab. Dazu verwenden wir, wenn möglich, Treibholz. Wir legen den Stollen knapp über dem Wasserspiegel an. Wir graben bis direkt unter den Turm. Aber nicht wir brechen durch.
    Der erste, große Wasseranstieg, wenn wir fertig sind, und der Fluß bricht durch. Dann landet das ganze Zentrum im Fluß: Es wird zum Fluß.«
    Syle lachte. »Du bist verrückt. Das würde ein ganzes Leben dauern.« Dann verstummte er. »Es ist zu kalt.«
    »Es wird schon wärmer werden. Warum glaubst du, daß der Fluß einschneidet? Er versucht abzukürzen. Du hast doch schon Altwässer gesehen, nicht wahr? Das sind alte Flußbiegungen. Wir helfen ihm nur ein bißchen dabei.«
    »Mir kommt es unmöglich vor.«
    »Vielleicht. Aber ich werde es machen. Können wir jemandem von diesen Siveri trauen?«
    »Nein. Der Rauch hat sie völlig versklavt. Dich auch ein wenig. Mich auch. Ich habe gesehen, wie die Nicfad das Kraut auch in den Eintopf getan haben.«
    »Bei den Flußschlangen! Wo bewahren sie es auf?«
    »Das unsere? In den Wachtürmen.«
    »Wir brauchen es, um es gegen sie einzusetzen.
    Misch es mit Eichenblättern! Ersetze es durch Eichenblätter. Gib es ihnen ins Essen!«
    »Du bist verrückt. Das ist unmöglich. Ein alter Mann bringt es für das Feuer. Schau nur mal, wie eilig er es hat. Er kann es gar nicht erwarten, bis es brennt und er den ersten Rauch einatmet.«
    »Dann schüchtern wir ihn ein. Sind die Siveri abergläubisch?«
    »Ja. Ein wenig. Sie überqueren kein Wasser, ohne etwas zu murmeln. Und wenn sie bei Vollmond draußen sind, kreuzen sie ihre Finger.«
    »Die Tusco sind auch abergläubisch. Vielleicht können wir das ausnützen.«
    Die Nicfad riefen zum Essen, und die beiden trennten sich. Am nächsten Tag beim Morgenrauch fanden sie keine Gelegenheit, sich zu

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