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Pelbar 4 Der Fall der Muschel

Pelbar 4 Der Fall der Muschel

Titel: Pelbar 4 Der Fall der Muschel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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»Ausnahmen: Dieser Zusatz ist nicht anwendbar a) auf Verluste, die aus der Herausgabe ... Aneignung einer Kreditkarte bei der ... oder der geschäftlichen Tätigkeit des Versicherten entstehen oder b) auf Verluste aufgrund von ...«
    Sandra machte gewissenhaft Kerben in ihren Stock, obwohl sie beide wußten, daß es sinnlos war. Der andere Streifen war klein und sorgfältig ausgeschnitten.
    Mit sehr blasser Tinte hatte jemand um einen Teil der Schrift ein Quadrat gezeichnet. Gamwyn starrte es lange Zeit an. »Lies!« sagte Sandra. Der Nicfad packte seinen Arm mit festem Griff. Die alte Frau runzelte die Stirn und schob seine Hand weg.
    Gamwyn seufzte. »Ich verstehe nicht alles. Dieses erste Wort über dem eingezeichneten Quadrat zum Beispiel. Das zweite heißt ›dort‹. Diese Zahl ist dann eine Neun. Dann steht da: ›Und nähme ich auch die Schwingen des Morgens und lebte in den tiefsten Tiefen des Meeres‹; das ist dann eine Zehn. Dann steht da: ›Selbst dort möge deine Hand mich führen und deine Rechte mich halten.‹* Dann kommt eine Elf, aber das ist alles.«
    »›Thy‹? Was heißt ›Thy‹?«
    »Ich weiß es nicht, aber es muß ein altes Wort für ›dein‹ sein.«
    »Wessen?«
    »Ich weiß es nicht. Ich glaube, es ist nicht so wich-

    * »Even there shall thy hand lead me, and thy right hand shall hold me.«
    tig.« Aber Gamwyn wußte, daß der Text von Aven sprach. Er hatte sich über den Streifen gebeugt und lernte ihn wie wild auswendig. Jetzt hatte er ihn sich eingeprägt. Es war eine uralte Schriftstelle, und das hier, mitten in dieser Sklavengemeinde.
    »Du weißt es«, sagte Sandra und schüttelte ihn.
    »Es hat nichts zu bedeuten.« Der Nicfad packte seinen Arm und begann ihn zu biegen. »Es bezieht sich nur auf Aven, der in einigen Gesellschaften ›Gott‹
    genannt wird. Ich weiß, daß ihr ihn als falsche Vorstellung ablehnt. Daher hat es nichts zu bedeuten, wie du siehst.«
    Die alte Frau schaute ihn unverwandt an. »Gott«, sagte sie. »Sonst nichts?«
    »Ja. Sonst nichts.«
    Sandra schnaubte verächtlich, wandte sich ab und sagte über die Schulter: »Nicfad, nimm ihn mit!«
    Der Mann hakte seinen Stab in Gamwyns Halsband ein und führte ihn hinaus, bis sie ins Freie kamen, hatte er ihn mehrmals zu Boden geworfen. Dann führte er ihn durch die Kreise und zurück zum Sklavenlager. Sobald sie im Inneren waren, brachte er ihn zu einem Wachturm und schleuderte ihn durch die Tür. Gamwyn lag längelang auf dem Boden vor den Stiefeln eines zweiten Nicfad. Der Mann hob den Stiefel und stellte ihn langsam auf die Hand des Jungen.
    Dann stellte er den zweiten Stiefel auf Gamwyns zweite Hand.
    »Du Unruhestifter«, sagte er. »Noch ein Piepser von dir, und du wirst gebraten, du Peshtak.«
    Gamwyn kniff vor Schmerz die Augen zusammen und keuchte: »Ja. Ja, ich verstehe.«
    Der Nicfad ließ ihn aufstehen, dann schüttelte er ihn. »Du bleibst im Lager! Keine Angst. Wir finden genug Arbeit für dich. Komm am Morgen her. Geh jetzt! Zeit für den Rauch.«
    Syle war erstaunt, als er Gamwyn sah. Alle hatten angenommen, er sei tot. Mit leiser Stimme bespra-chen sie, was geschehen war. Gamwyn verheimlichte ihm nichts. »Sie sind alle wahnsinnig – absolut wahnsinnig«, sagte er schließlich zusammenfassend.
    Syle winkte einem in der Nähe liegenden, jungen Siveri, und der Mann rollte sich herüber. »Das ist Nim. Die Nicfad haben noch neun Siveri gebracht, während du weg warst. Wir haben miteinander gesprochen. Ich habe sie dazu gebracht, den Rauch nicht einzuatmen. Wir sind weitergekommen. Wir haben einen Weg nach draußen gefunden, indem wir uns unter den Brettern auf dem Gangabtritt und durch den Gang nach draußen gegraben haben.«
    »Das könnt ihr nicht machen«, sagte Gamwyn.
    »Können wir nicht? Warum nicht?«
    »Wenn der Fluß steigt, überschwemmt er das Lager.«
    »Oh. Wann wird das sein?«
    »Wenn er ansteigt, dann im vierten oder fünften Monat, wenn der Schnee im Norden geschmolzen ist.
    Das hängt alles vom Regen ab und davon, wieviel Schnee es gegeben hat.«
    »Dann haben wir noch Zeit. Wir schütten das Loch wieder zu und suchen uns einen anderen Weg, wenn es soweit ist. Wir sind schon jetzt fast fünfzehn Armlängen weit hinter einem großen Stein unter dem Bootsanlegeplatz ins Ufer vorgedrungen. Wir graben weiter.«
    Gamwyn pfiff leise.
    »Noch etwas habe ich erfahren. Fast alle Nicfad rauchen die Blätter. Sie nehmen sie aus dem Vorrat im Wachturm. Die Bewachung ist wirklich

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