Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pelbar 4 Der Fall der Muschel

Pelbar 4 Der Fall der Muschel

Titel: Pelbar 4 Der Fall der Muschel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
Vom Netzwerk:
Frau geschubst, die sich ihm zuwandte und flüsterte: »Ich bin dein Anwalt. Ich werde für dich vor dem Komitee sprechen.«
    »Ich ... ich ...«
    »Ruhe!« befahl ein Nicfad. Dann fuhr er fort. »Vorarbeiter Ahks hat eine Beschwerde vorgebracht. Er mußte einen aufsässigen Sklaven im eigenen Hause pflegen auf Ansuchen von Daw, Tochter eines Ko-miteemitglieds. Er wünscht eine Entscheidung des Komitees darüber.«
    Die Kapuzen neigten sich kurz zueinander und be-sprachen sich. Eine Kapuze beugte sich vor und fragte: »Was sagt die Verteidigung?«
    Die alte Frau stand auf und hielt sich am Tisch fest.
    »Der Junge erbittet Verzeihung wegen Aufsässigkeit. Sagt, die Erschöpfung von der Arbeit an Brunnen löste bei ihm eine Geistestrübung aus. Er möchte zum Sklavenlager zurückkehren und treu dienen. Er sagt, Daw sei nicht zu tadeln. Alles sei nur seine Schuld. Er sagt, er wird die Schläge von Nicfad als Entschädigung auf sich nehmen. Er sagt, er will Ahks danken und sich entschuldigen. Er sagt, er wird zu-sätzlich für Ahks arbeiten, um die aufgewendete Zeit zu ersetzen.«
    Die Kapuzen neigten sich zueinander, und als die Frau sich hinsetzte, schaute Gamwyn sie erstaunt an.
    »Bist du wahnsinnig?« flüsterte er. »Was soll das? Ich habe ...«
    »Still!« zischte sie. »Das ist eine Formalität, um die Nicfad zu beschwichtigen. Laß nur! Willst du etwa Daw in Schwierigkeiten bringen?«
    »Daw? Das Mädchen? Du tust das also für sie. O
    nein. Wenn sie nicht gewesen wäre, wäre ich tot.
    Nein.«
    Die Kapuzen fuhren wieder auseinander. »Was sagt der Nicfadführer?« fragte die in der Mitte.
    Ein Mann mit zwei Streifen auf dem Rücken seiner Lederkleidung stand auf. »Ehrbares Komitee, wir müssen uns der Beschwerde des Vorarbeiters anschließen. Wir haben es schwer, bei den Arbeitern Ordnung und Disziplin aufrechtzuerhalten. Wir wissen, daß das Ergebnis von Freundlichkeit stets nur negativ war. Wir wissen, daß Ordnung und Strenge mit der Produktion immer Hand in Hand gehen.
    Müßiggang führt zu Unordnung und Produktionsverlust. Bringt nur Gedanken an Luxus in die Köpfe von Arbeitern. Gesellschaftliche Ordnung verlangt große Wachsamkeit von uns. Ich glaube, mit allem Respekt, daß die Freundlichkeit von Daw dem Sklaven gegenüber fehl am Platze war. Sie wird vielleicht noch heranwachsen zu richtiger Sicht von Komitee-beschlüssen. Sie hat ehrliche Familienzuneigung auf eine ungeeignete Klasse ausgedehnt. Wir wollen, daß sie sich entschuldigt. Wir stimmen Sandra von der Verteidigung zu und sind froh über das Einverständnis des Arbeiters.«
    Wieder starrte ihn Gamwyn erstaunt an. Einverständnis des Arbeiters? Er? Wieder neigten sich die Kapuzen zueinander. Gamwyn drehte sich um und sah Daw weiter hinten neben einem großen, dünnen Mann in Grau mit hohem Kragen sitzen. Ihre Augen waren rot und verschwollen. Sie fing seinen Blick auf und warf spöttisch ein wenig den Kopf zurück.
    »Was sagt Daw dazu?« fragte nun die Kapuze in der Mitte.
    Der große, dünne Mann erhob sich und sagte: »Ge-ehrtes Komitee und andere. Daw hat großes Bedauern über den Vorfall ausgedrückt, wünscht aber, ihre Überlegungen darzustellen, die nicht, wie angenommen unangebrachter Freundlichkeit entspringen, sondern vielmehr vorausschauendem, wirtschaftli-chem Denken. Sie bemerkte, daß der Arbeiter an aufeinanderfolgenden Tagen wegen seiner geringen Größe erfolgreich den Brunnen reparierte. Sie bemerkte, daß er jung war. Bemerkte auch, daß Kälte und Wasser zuviel für ihn waren. Bemerkte, daß die angemessenen Züchtigungsmaßnahmen, von Nicfad rechtmäßig angewandt, in diesem Fall Tusco das Leben dieses Arbeiters kosten könnten. Sie bittet das Komitee dringend, vorauszudenken. Angenommen, er lebt noch fünf Jahre. Sie bittet das Komitee dringend, an die Produktion des Arbeiters in diesen fünf Jahren zu denken. Ich habe es ausgerechnet. Laut Berechnungen erbringt er die Produktion dieses Jahres von ungefähr zweiundneunzigmal zehnhundert Stein Rauchkraut, Anbau von siebenunddreißigmal zehnhundert Reihen Standardfeldfrüchten, neunmal zehnhundert Standardkorbfüllungen Erde für den Damm, achtmal zehnhundert Ladungen Bruchstein für Uferbefestigung, Schlagen von zweimal zehnhundert Standardbäumen für Brenn-und Baustoffe, zusätzlich zur Arbeit bei Essenstrocknung, Konser-vierung und so weiter. Sie dachte, daß dies ein möglicher Verlust für U-Bend sein könnte. Es ist nicht gut, Arbeitskraft zu vergeuden.«
    Die

Weitere Kostenlose Bücher