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Pelbar 4 Der Fall der Muschel

Pelbar 4 Der Fall der Muschel

Titel: Pelbar 4 Der Fall der Muschel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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Udge im Breiten Turm voller Unruhe Pläne, aber der Rhythmus der Stadt, in der sie aufgewachsen war, schien ihr entglitten zu sein.
    Sie verließ sich fast völlig auf die Quadrantenrärinnen. Die Stimmung in der Stadt hatte sich langsam gewandelt. Das spürte sie. Vielleicht hätte man eine Übereinkunft treffen sollen. Vielleicht war es zu hart gewesen, den Jungen zu schlagen. Vielleicht hätte man sich um eine Versöhnung bemühen sollen. Der Wind in den hohen Steinen der Stadt schien zu flü-
    stern. Aber Udge reagierte darauf nur, indem sie noch unnachgiebiger wurde.
    Cilia brachte eine Bittschrift von den Familienoberhäuptern ihres Quadranten. »Könnte man nicht Pelbarigan um Hilfe bitten?« las sie. »Nahrungsmitteler-zeugung, Wasser, Honig, Handelsgüter, alles ist auf dem Tiefpunkt. Wir brauchen Männer für die schwere Arbeit, zum Fischesäubern, zum Schreinern, zur Steinmetzarbeit. Könnten wir nicht wenigstens eines der weitsprechenden Kommunikationssysteme in-stallieren, die die Kuppelmenschen nach Pelbarigan gebracht haben?«
    Udge seufzte. »Verstehst du denn nicht, mein Kind? Das sind nur Zeichen der Schwäche, des Ab-weichens von Craydors Ideal, der Nachgiebigkeit.
    Das Grundmuster unserer Stadt ist gesund. Die Stadt wird sich erneuern. Sie hat sich nur von den Unwürdigen gereinigt. Wenn weniger Nahrungsmittel pro-duziert werden, so sind auch weniger Mäuler zu füttern. Wenn Steinmetze gebraucht werden, müssen die Männer eben einfach ein wenig härter arbeiten.«
    »Aber wir haben nur noch vierunddreißig Männer hier, und einige sind schon zu alt zum Arbeiten, Protektorin.«
    »Neue werden nachkommen. Wurde nicht vor zwei Wochen erst einer geboren?«
    »Er ist schon fort, mit seiner Mutter, Protektorin.«
    »Hat man sie nicht verfolgt?«
    »Wer denn, Protektorin? Alle Gardisten tun schon jetzt doppelten Dienst.«
    »Die Antwort auf deine Bittschrift ist jedenfalls nicht negativ, Cilia. Wir werden das ins Auge fassen.
    Wir werden sehen, wie es diesen Sommer geht.«
    Cilia seufzte und murmelte: »Ja, Protektorin.«
    »Können wir einen Termin bekommen, Protektorin?« fragte Lamber. »Für die Entscheidung, meine ich?«
    Udge zog die Augenbrauen hoch. »Einen Termin?
    Ist das notwendig? Alles kommt mit der Zeit.«
    »Ja, Protektorin. Trotzdem könnte es uns bei den Leuten nützen, wenn wir einen Termin hätten. Das gibt ihnen das Gefühl, daß man sich mit allem in der richtigen Ordnung gründlich befaßt.«
    »Und du glaubst, das ist nicht der Fall?«
    »Darum geht es nicht, Protektorin. Ist es nicht an der Zeit, den Menschen und ihren Gefühlen einige Aufmerksamkeit zu schenken? Solange noch einige davon in der Stadt sind?«
    Udge erhob sich. »Gind«, sagte sie zu dem Gardisten, »Bitte bring die Osträtin hinaus, damit sie ein wenig darüber nachdenken kann, was sich gehört!«
    Der Gardist ging auf Lamber zu, aber die winkte ab. »Nicht nötig, Gind! Ich gehe schon.« Udge starrte ihr mit zitternden Lippen nach.
    Westlich des Zusammenflusses von Heart und Oh riß ein Peshtakposten an einem Seil, das von Baum zu Baum lief und in einiger Entfernung eine kleine Flag-ge hob. Sofort trabte eine Abordnung der kleinen Streitmacht auf den Wachtposten zu. Als sie lautlos dort ankamen, sagte der Posten: »Schon gut. Tut mir leid. Es ist nur Steelet.«
    Der Kundschafter und zwei seiner Männer wurden in das Unterholz am Flußufer geführt, wo Annon auf sie wartete. »Nun?« fragte der Anführer der Peshtak hinter seiner ausdruckslosen Maske.
    »Es ist Threerivers, Kommandant Annon. Dort stimmt etwas nicht. Wir glauben, daß die Stadt schwach geworden ist. Das könnte unsere Chance sein.«
    Annon lachte bitter. »Nachdem unser Sondierungstrupp letzten Winter völlig ausgelöscht wurde?
    Von den Pelbar? Mit ihrer neuen Waffe? Denk nach, du Narr! Du rätst uns, Threerivers einzunehmen?«
    »Wir haben keine Anzeichen dafür bemerkt, daß sich auch nur eine dieser Waffen in Threerivers befindet. Aber ständig verlassen Menschen diesen schleimfressenden Ort. Es sieht so aus, als wären kaum noch Männer dort. Sie verschanzen sich im Innern.«
    »Und wenn wir die Stadt einnehmen, was dann?
    Dann kommen die Pelbar mit der Waffe von Norden und erobern sie zurück.«
    »Mit denen können wir verhandeln. Vielleicht schließen sie einen Kompromiß.«
    »Sie verhandeln mit uns oder löschen uns aus.
    Warum wir einen solchen Schweinekratzer wie dich ausgeschickt haben, weiß ich, verdammt noch mal, nicht.« Annon

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