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Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten

Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten

Titel: Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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bitten, das Binhan-Territorium im Augenblick noch nicht zuzu-ordnen, wenn damit alle einverstanden sind, können wir trotzdem weitermachen.«
    Das hatte Desdaan vorgeschlagen, zuversichtlich, daß die See-Sentani, wenn die Peshtak zu stark prote-stierten oder schließlich der Föderation doch nicht beitraten, das Territorium mit seinen Lehm-und Mi-neralvorkommen, seinen Wäldern, dem Wasser und dem fruchtbaren Schwemmboden behalten könnten.
    Als Ahroe den Saal verließ, sah sie Dahn, ins Gespräch mit dem jungen Peshtak Char vertieft. Nach der ersten Begegnung mit Ahroe hatte sich Dahn kühl und distanziert verhalten. Jetzt schaute das Mädchen sie nicht an, obwohl Ahroe an Chars Lippen sah, daß er Dahn von ihrer Anwesenheit informierte. Wieder ein Ärgernis. Ahroe hatte das alles allmählich satt.
    Selbst in Igants Rede schien ein Bezug auf Desdaans Interesse an ihr enthalten.
    Weiter vorne wartete Aintre auf sie. »Eine Botschaft, Leiterin der Garde«, sagte sie. »Garet ist vor vier Tagen an Nordwall vorbeigefahren.«
    Garet war, stetig stromaufwärts rudernd, an Nordwall vorbeigefahren. In Pelbarigan hatte er gehört, daß die ›Wagemut‹, ein neues Dampfboot, schon zur Portage aufgebrochen war. Die ›Wagemut‹, ein Schwesterschiff der ›Tatkraft‹, nach Stels Plänen gebaut, war mit Problemen behaftet gewesen und hatte drei Tage in Nordwall festgelegen, während neue Teile geschmiedet wurden.
    Als Garet um die Biegung fuhr, erblickte er vor sich, am linken Ufer vertäut, das Boot. Er konnte Hammerschläge hören und nahm an, daß Brennstoff an Bord genommen wurde, aber als er sich dem Schiff näherte, sah er, daß auch der Motor teilweise zerlegt war.
    Als er längsseits glitt, rief ihn die Mannschaft freudig und frustriert zugleich an.
    »Schwierigkeiten?« fragte Garet.
    »Wie üblich. Das ist so ein Motor. Ich glaube, wir hätten lieber rudern sollen.«
    Garet lachte. »Das würdest du nicht sagen, wenn du es versucht hättest. Ich mache es jetzt zum zwei-tenmal in dieser Saison. Ein Kinderspiel ist es nicht.
    Was ist denn los?«
    »Das Lager und das Gehäuse des Ventilschafts hauptsächlich. Wenn es so dicht ist, daß nicht mas-senhaft Dampf austritt, dann sitzt auch der Schaft so fest, daß er nicht funktioniert. Hier. Am Gehäuse.«
    »Oh. Darüber habe ich endlose Diskussionen ge-hört. Laß mal sehen!«
    Der alte Mechaniker, der das Schieberventil aus-einanderbaute, stand auf und wischte sich über die schweißglänzende Stirn. Er war ärgerlich. »Mit Vergnügen«, sagte er. »Ich glaube nicht, daß es richtig gemacht wurde. Aber so stand es auf der Zeichnung.«
    »Wo sind das Zusatzgehäuse und die Ringplatte?«
    »Was?«
    »Sie gehört hier oben drauf, auf das Gehäuse geschraubt. Dailith und Stel haben lange genug darüber gesprochen.«
    »Ist aber nie in die Zeichnungen gekommen.«
    »Sie hatten dieselben Schwierigkeiten. Und sie haben auch hier, an diesem Schaft, ein Kardangelenk angebracht. Sie haben festgestellt, daß er durch die Auf-Ab-Belastung zum Brechen neigt.«
    »Spülicht«, sagte der alte Mechaniker. »Wie soll ich denn ...«
    Garet war selbst überrascht, wieviel er über diesen Motor wußte. Zu Hause war es unmöglich gewesen, diesem Thema auszuweichen. Innerhalb eines Viertels Tageslicht nach Sonnenhochstand hatten sie eine Platte gefunden, die neue Dichtung angebracht, die notwendigen Löcher gebohrt und die Platte aufge-schraubt. Was den Schaft anging, so hatte der Mechaniker schon angefangen, ein Ersatzteil zu machen – einschließlich des Kardangelenks, das Garet vor-schlug – als sie losfuhren.
    »So einleuchtend«, bemerkte der alte Mechaniker, als sich der Motor drehte und sie sich flußaufwärts wühlten. Er wischte sich wieder die Stirn.
    In Pelbarigan tagte der Rat. Was als Haushaltssitzung und Industriebericht begonnen hatte, war langsam in eine Debatte über die Föderationskonferenz überge-gangen. Sagan, die Protektorin, runzelte die Stirn, als Sobri, eine alte Konservative, monoton über die unge-rechtfertigten Kosten der langen Tagung und den unverhältnismäßig hohen Anteil schwafelte, den die Pelbar zu tragen hatten. Endlich machte sie einen Augenblick Pause.
    Sagan dachte, sie wolle sich setzen. Sie blieb aber stehen, schaute zu Boden und sprach dann weiter.
    »Ich bin auch, das muß ich gestehen, etwas verblüfft über die Stellung unserer eigenen Obrigkeit in dieser Angelegenheit – darüber, daß offensichtlich familiäre Stellung und persönliches

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