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Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten

Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten

Titel: Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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Haut. Portain schmiegte sich an ihn, spürte, wie sich sein Glied regte; sie wich ein wenig zurück und lachte leise.
    »Warum zitterst du? In der Dunkelheit findet uns niemand. Nicht einmal Raydi. So. Und jetzt mach weiter. Ich bin sicher ...«
    Von Norden krachte ein Gewehrschuß, dann drei weitere. Stel hörte aufgeregtes Schreien. Er schob Portain zur Seite und zischte leise: »Gütige Aven, Port. Zieh dich an! Das ist ein Angriff.« Er hastete im Dunkeln den Strand hinauf, stolperte und fiel hin, schürfte sich Nase und Hände auf, wälzte sich wieder auf die Beine und rannte weiter, schoß an dem Posten vorbei und sagte: »Portain kommt gleich. Was ist los?«
    »Weiß nicht«, antwortete der Posten, aber da rollte das jetzt schon vertraute ›Rumm, Bumm‹ der Tantal-Raketen über das Wasser, und der Nebel im Osten leuchtete schwach auf. Die Projektile fielen ins Wasser.
    Während der nächsten paar Sonnenbreiten herrschten Dunkelheit, ungezieltes Schießen und Verwirrung. Die Pelbar verstärkten ihren Verteidigungskreis und organisierten sich. Die Tantal wichen zurück. Niemand war verletzt worden, aber auf der Nordseite fand man drei Tantal-Leichen. Offenbar hatten die Tantal vorgehabt, der Küste zu folgen, sich zum Angriff zu formieren und auf den Morgen zu warten, bis sich der Nebel lichtete, weil sie annah-men, daß sich die Pelbar noch auf der Portage befanden. Beide Seiten waren so etwas überrumpelt worden. Aber im Nebel konnte keine viel tun.
    Erve rief im Dunkeln leise nach Stel, und als der sich zu ihm vorgetastet hatte, sagte er: »Setz dich!«
    Stel gehorchte. Er spürte, wie sich ihm die Haare aufstellten. Da war etwas passiert.
    »Wir haben ein Problem. Raydi hat nach dir gesucht. Der Posten ließ sie über den Wachenkreis hinaus. Sie sagte, ihr wolltet nachsehen, ob man den Rauch riecht.«
    »Das wollten wir auch. Nach Süden hin.«
    »Sie ist nach Norden gegangen.«
    »Was? Direkt in die Tantal hinein?«
    »Sie ist nirgends zu finden. Wir haben eine Patrouille hinter ihr hergeschickt, die langsam vorrück-te. Wir haben überall nachgesehen. Mehrere Leute haben sie dort draußen in der Dunkelheit schreien hören. Die Tantal haben sie, Stel.«
    Stel war zumute wie einem Wasserschlauch, der plötzlich von einem Messer aufgestochen wird. »Ich muß sie holen«, sagte er, selbst überrascht von der Entschlossenheit in seiner Stimme.
    »Wo, Stel? Wir würden dir helfen, wenn es eine Möglichkeit gäbe. Sie sind jetzt da draußen auf ihrem Schiff. Sie haben Kompasse. Sie können aufs offene Wasser hinausfahren und sich später darum kümmern, wo sie sind.«
    »Wir können die ›Pusterich‹ nehmen.«
    »Nein, Stel. Wir wissen, wofür die gedacht war. Sie sollte Verbindung aufnehmen. Ein Kampfboot ist sie nicht. Wir dürfen sie jetzt nicht verlieren.«
    »Du meinst, ihr wollt mir nicht helfen?«
    »Nicht ganz. Wir haben Befehle und einen Plan.
    Der gestattet nicht, daß wir das ganze Unternehmen ihretwegen opfern, Stel. Es tut mir leid. Aber so ist es nun einmal. Ich bin sicher, daß die Tantal jetzt in der Überzahl sind. Aus der Flugbahn dieser Raketen wissen wir, daß sie von zwei Schiffen abgeschossen wurden. Das könnte bedeuten, daß sie weit mehr als hundert Mann haben.«
    Stel stand auf und prallte wieder mit Portain zusammen, die direkt hinter ihm stand. Sie sagte nichts.
    Ein paar Augenblicke lang schwiegen sie beide. Dann meinte Stel: »Na gut. Ich sehe, daß ich ein Narr war, und das muß ich selbst verantworten. Ich werde sie zurückholen. Allein.« Er wandte sich zum Gehen.
    Zwei Gardisten, die wartend dastanden, packten ihn an den Armen, aber er wand sich unerwartet aus ihrem Griff und schüttelte sie ab. Einer jagte ihm nach und wollte ihn wieder fassen. Stel schlug ihm mit der offenen Hand seitlich gegen den Kopf und rannte auf den Strand zu. Niemand wagte, eine Fackel anzuzünden. Er fand das Wasser und stolperte daran entlang, bis er über ein Pfeilboot fiel. Das schob er ins Wasser, sprang hinein und ruderte wie wild in die Finsternis hinaus. Hinter sich hörte er Schreie. Sollten sie schreien. Er würde nicht ohne Raydi zurückkommen, koste es, was es wolle.
    Aber nachdem er bis zur Erschöpfung gerudert hatte, merkte er, daß er nichts hörte. Eine Zeitlang ruderte er weiter und hielt immer wieder inne, hörte aber nichts. Sehen konnte er auch nichts. Er schwamm allein, in fast völliger Dunkelheit, schweigend und teilnahmslos, ohne Richtung, ohne Orien-tierung. Langsam

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