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Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten

Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten

Titel: Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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nahm sie das Stofftuch, mit dem sie sich wuschen, und legte es ihm auf die Stirn, gleich über die Augen, dann ruderte sie im Takt mit Atlan weiter.
    »Informationsmeister«, sagte Porif. »Es ist etwas geschehen. Ich dachte, wir hätten sie fast soweit, aber dann hat es einen Rückschlag gegeben. Sie ist äußerst zäh.« Die beiden standen auf der Straße im Bezirk der Zentralen Weisheit in Ginesh.
    »Hast du sie nach Aven, dem Pelbar-Gott, gefragt?«
    »Nur soweit, um zu wissen, daß wir diesen Namen niemals erwähnen sollten. Er regt ihren Widerstand an, sogar unter Hypnose. Er ist tief in ihrer Identität verwurzelt. Wir müssen den Stengel abbrechen.«
    »Ich überlege. Gestern im Museum. Ich habe einen Fehler gemacht. Dieser stinkende Fenn. Ein sonderbarer Mensch. Er hat mich in Wut gebracht. Da habe ich einen Sklaven geschlagen.«
    »In ihrer Anwesenheit?«
    »Was denkst du denn? Wovon reden wir denn?
    Natürlich vor ihr.«
    »Du brauchst nicht so mit mir zu sprechen, Informationsmeister. Wir sind nicht in der Armee.«
    Terog warf ihm einen prüfenden Blick zu, sagte aber nichts. »Nun, heute ist Somnul an der Reihe. Mal sehen, wie es ihm ergeht.«
    In Threerivers stand Desdaan Ahroe in ihrer Unterkunft gegenüber, die Hände hinter dem Rücken.
    Aintre saß mit dem Rücken zu den beiden und po-lierte den Ledergriff ihres Kurzschwerts.
    »Die Peshtak haben Nachricht bekommen, daß die Innanigani einen Hochsommerangriff gestartet haben. Sie brauchen Gewehre«, sagte Desdaan.
    »Sind aber nicht bereit, sich uns anzuschließen?«
    »Dazu sind sie nicht bereit. Sie sehen das offenbar als Bedingung für den Beitritt an, als Test oder etwas dergleichen.«
    »Was meinst du?«
    »Ich weiß, daß die Sentani damit niemals einverstanden wären. Sie sind ohnehin schon skeptisch genug.«
    »Was ist mit dir?«
    »Was ich denke, wird durch meine Stellung als Re-präsentant zur akademischen Frage.«
    »Trotzdem, was meinst du?«
    »Ich glaube, sie sind ein auf sich bezogener, gräßlicher Haufen, und wir werden fast genausoviel Schwierigkeiten mit ihnen haben, ob sie nun in der Föderation sind oder außerhalb davon. Aber beitreten müssen sie. Wenn wir ihnen keine Gewehre geben – und wir dürfen ihnen keine geben –, dann müssen sie einen anderen Grund haben, bei uns zu bleiben. Sie haben starke verwandtschaftliche Bindungen. So klein die Zahl dieser Abgeordneten hier ist, sie wollen bis dorthin zurück, um gegen die Innanigani und die Tantal zu kämpfen.«
    »Was können wir ihnen denn geben?«
    »Ich weiß es nicht. Im Augenblick weiß ich es noch nicht. Aber mir wird schon noch etwas einfallen.«
    Stel und elf weitere Sklaven, alle mit Eimern, Besen und Wischlappen, wurden in den Vorraum von Blans Tempel geführt. Alle schlurften dicht hintereinander daher, die Augen gesenkt, den Mund fest geschlossen. »Halt!« sagte ein Wächter und schlug mit seinem Speerschaft auf den Boden. »Stellt euch dort in einer Reihe auf! Schaut, schaut, schaut! Hier hinein! Auf-wachen! So, jetzt!«
    Er trieb sie zu einer dichten Gruppe zusammen. Sie starrten zu Boden. Stel hörte etwas klirren, aber man hatte ihn gewarnt, nicht hochzuschauen, wenn sich der Priester des Tages näherte. »Es ist Aver, das Großmaul«, flüsterte der Mann neben Stel. »Da müssen wir uns auf eine Predigt gefaßt machen.« Der Wächter hörte etwas, konnte aber nichts tun, als zornig um sich zu starren.
    »Meine Freunde und Mitdiener«, sagte eine tiefe Stimme. »Schaut auf zu mir!«
    Stel hob den Blick und sah einen massigen, kahlköpfigen Tantal mir wäßrigen Augen, der den Me-tallplattenanzug eines Priesters trug, seine wogende Brust hob und senkte die Platten und die Verbin-dungsstücke, die alle poliert waren und im Lampenschein und im Licht, das durch die Fenster des Vorraums fiel, glänzten.
    Aver klatschte zweimal in die Hände. »Ihr wißt, ich bin Aver, der Priester des Tages, dieses glorreichen Tages, an dem wir wieder einmal die Gunst genießen, Blan in seinem eigenen Tempel dienen zu dürfen. Es kommt uns nicht zu, darüber nachzudenken, ob sich aus seiner Gegenwart Folgen für uns selbst ergeben – wir haben nur getreulich und gut zu dienen und jeden Schmutzfleck aus seinem Blickfeld zu entfernen, der seinen Augen ein Greuel ist. Denkt nur daran, ihm zu gefallen. Darin findet ihr Einheit mit den Prie-stern, und auf diese Weise, obwohl ihr ein Leben der Sklaverei führt, findet ihr Freiheit im Dienst, in der Einheit mit uns, im Wissen, daß

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