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Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten

Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten

Titel: Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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ihn Blan erfreut, dessen schreckliche Kraft über uns allen ist und uns zu ihm bringt, uns die sterbliche Kraft entzieht, auf daß wir uns ihm nähern und unser schlimmeres Ich durch sein besseres ersetzen. Es ist unser Opfer, damit seine Kraft als Antwort auf unsere Bitten in unserem Namen ausgreifen wird. Gnädig ist er, und er hat nicht den Wunsch, Schaden zuzufügen. Wir sind Zeugen, wie stark seine schreckliche Anwesenheit ist, die allein schon dadurch verletzt, daß er nahe ist. Diese Kraft beweist seine Macht in unserem Interesse, sobald wir uns in sicherem Abstand von seiner un-glaublichen Macht befinden.«
    Als Stel Aver beobachtete, stellte er fest, daß dessen Bewegungen sonderbar weibisch waren. Aver redete weiter, aber Stel vermochte ihm kaum zuzuhören.
    Die Atmosphäre war geschwängert mit etwas Obszö-
    nem, das ihm in den Nasenlöchern brannte, obwohl es keinen wahrnehmbaren Geruch gab. Aver klatschte wieder in die Hände, und ein junger Peshtak-Sklave, der nicht bei den anderen wohnte, trat hinter ihn und legte ihm sanft einen Mantel um die Schultern. Er war kahlgeschoren, wirkte aber nicht ungesund. Er bewegte sich sonderbar vogelähnlich, schnell und behutsam, und hielt die Augen auf den Boden gerichtet.
    Stel hörte einen der Sklaven würgen. Sofort stürzten sich drei Wächter in die Sklavengruppe, stießen die Leute beiseite, zogen einen Mann heraus und warfen ihn zu Boden. Sie hielten ihre Spieße gegen seinen Kopf gepreßt, gerade so, daß die scharfen Spitzen die Haut ritzten und das Blut in Strömen herunterlief. Der Mann bewegte sich weder, noch sagte er etwas.
    »Meine Freunde, ich danke euch für eure Wach-samkeit. Wir sehen, daß er ungeeignet ist. Blans Weisheit hat ihn erfaßt und bloßgestellt. In Blans Namen, entfernt ihn bitte und steckt ihn in eine andere Arbeitsgruppe. Mißhandelt ihn nicht ungebührlich.
    Kennzeichnet ihn gut. Wir werden uns später um ihn kümmern.« Einer der Wächter ritzte dem Mann mit der Spitze seines Spießes ein X in die Wange. Aus den Schnitten strömte das Blut, aber der Mann bewegte sich nicht.
    »Gut. Dann können wir weitermachen. Wir müssen diese Prüfung um Blans willen durchführen, des Gottes von ganz Urstadge, der die Tantal als sein Volk erwählt hat und unter ihnen die Zentrale Weisheit als Leiter aller. Wer versagt wie dieser arme Narr hier, muß in Blans Namen gezüchtigt werden. Er wird seine Ebene finden, wahrscheinlich beim Fische-säubern, wenn er sich erholt hat.
    Nun, Mosek, führ mich bitte ins Innere. Ich werde euch vorausgehen, ihr Diener, und ihr könnt beim Anzünden des Morgenopfers zusehen. Ach, Mosek, das mußt du heute für mich tun. Ich fürchte, dieser kleine Zwischenfall hat mich so aufgeregt, daß ich mich nicht so auf Blans Glück konzentrieren kann, wie ich sollte. Komm jetzt!«
    Aver wedelte mit den Armen, und zwei Wächter öffneten die Metalltüren und stellten sich dahinter.
    Aver ging voran in einen großen, kegelförmigen Raum, den zentralen Tempelraum, den Stel von dem Berg hinter der Stadt aus gesehen hatte. Stel blickte sich um und bewunderte die Steine mit ihren aufein-anderfolgenden Fensterreihen, ein Mosaik aus Bruchstücken alten Glases, das ein merkwürdiges Licht in den Raum strömen ließ. Den Raum beherrschend, auf einem erhöhten Podest, lag eine gewaltige Bron-zestatue eines fast nackten, liegenden Mannes mit einem seltsam leeren Lächeln auf dem Gesicht, die stili-sierten Beine waren entspannt, das linke lag auf der Seite, das rechte Knie war gebeugt. Blan stützte sich auf eine Hand und hielt die andere nach oben, die Handfläche leicht gewölbt. Bronzelocken umgaben seine Stirn, und ein sonderbarer Kopfschmuck aus Bronze war darübergegossen. Es war offensichtlich eine alte Statue, die die Tantal irgendwo ausgegraben hatten. Stel achtete, genau wie die anderen, darauf, sich von Blan fernzuhalten.
    »Kniet nieder!« befahl der Wächter. Das taten sie.
    Von Aver nach vorne gedrängt, trug Mosek, der Peshtak-Diener, auf einer reichverzierten Stange eine große, brennende Lampe in den Raum, stieg auf das Podest, hob die Lampe hinauf zu der Hand und stellte sie dort ab. Dann verneigte er sich, bis sein Kopf das Podest berührte, stand wieder auf und entfernte sich rückwärts. Stel hatte seinen Strahlungsdetektor umwickelt. Trotzdem konnte er ihn durch die Hüllen schwach zirpen hören. Mosek kehrte zu der kleinen Gruppe nahe der Tür zurück.
    »Auf!« sagte der Wächter. »Macht jetzt sauber! Du da,

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