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Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten

Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten

Titel: Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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ebenso brillant ausgeführt werden. Ich werde es nicht tun!«
    »Du weigerst dich also.«
    »Nur über meine Leiche.«
    »Dafür könnte ich schon sorgen.«
    Lynd sprang auf, riß sein Messer aus dem Gürtel und hielt es Iturge an die Kehle. »War das eine Drohung?«
    Iturge schaute ihn verächtlich an. »Na los! Stoß zu!
    Und warte, wie lange du dann noch lebst.«
    »Die Aussichten sind in keinem Fall besonders gut.
    Wir haben schon jetzt den Kommandanten und drei-undsechzig Mann verloren.«
    Iturge schoß einen Blick zu Eff. »Du steckst wohl mit ihm unter einer Decke?«
    »Ich? Nein. Ich bin nur Zuschauer.«
    »Na gut. Ich werde den Angriff tatsächlich führen.
    Und wenn er erfolgreich ist, werde ich mich um euch kümmern. Und ich versichere euch, daß der Vorteil dabei etwas mehr auf meiner Seite liegen wird.«
    »Einverstanden«, sagte Lynd und lachte lange. »In dieser Hinsicht habe ich keine Befürchtungen.«
    »Du mußt die Operation aber beobachten«, sagte Iturge. »Eff bleibt als Verantwortlicher hier.«
    Lynd zog wieder sein Messer, aber Iturge war zu-rückgewichen und hatte ebenfalls die Waffe gezückt.
    »Ein hübsches Bild«, meinte Eff. »Haben wir noch nicht genug Feinde? Bitte steckt alle beide eure Waffen ein und vergeßt nicht, wer wirklich der Feind ist!«
    Widerwillig gehorchten sie. »Gut. Wir müssen uns jetzt vorbereiten, damit wir rechtzeitig aufbrechen«, sagte Iturge. »Ruft die Bootsleute!«
    Spät in dieser Nacht glitt die siebzig Mann starke Tantal-Streitmacht aus ihrem Lager in die von Insekten summende Dunkelheit und folgte Iturges Kundschafter nach Nordwesten zu dem Lager, das er gefunden hatte. Ohne ihr Wissen waren an diesem Morgen die Reiter von Nordwall eingetroffen und la-gerten zwei Ayas südlich der Portage, sie machten Seile aus Lindenrinde, indem sie schmale Streifen ab-zogen und jeweils drei zusammenflochten. Blu hatte sich mit ihnen abgesprochen und wollte gerade aufbrechen, als man ihm die Bewegungen an der Tantal-Basis meldete.
    »Vielleicht könnten wir diese ganze Belagerung heute nacht abschließen, Arey«, sagte er zu einem schlaksigen, sommersprossigen Mann, der beim Sei-lemachen zusah. Arey trug die braune Tunika eines Pelbar-Gardisten, dazu enge Shumai-Hosen, und das blonde Haar hatte er zu einem Shumai-Schwanz geflochten.
    Arey schaute Blu prüfend an. »Wieviele Leute hast du bisher verloren?«
    »Dreizehn. Ich weiß, daß die anderen mindestens fünfzig verloren haben. Aber ich möchte keinen einzigen mehr verlieren, wenn es irgend geht. Wenn wir dieses Schiff auf Grund setzen und in Brand stecken könnten, veranlaßt sie das vielleicht zum Abzug.«
    »Dafür werden wir sorgen. Wir brauchen etwas zu tun, so oder so.« Arey wandte sich Blu zu, und sie schlugen in einer lässigen Shumai-Abschiedsgeste die Hände aneinander. Der Reiter war aus dem fernen Westen gekommen. Auf dem Boden stand er ein wenig krummbeinig, aber wenn er auf einem Pferd saß, schien er mit dem Tier verwachsen zu sein. Er sah Blu nach, als der mit drei Mann in westlicher Richtung davontrabte. Er drehte sich um, schaute zum Seile-machen hinüber, beugte sich dann vor und spuckte aus. Sein eigenes, braunes Pferd drehte sich bei dem Geräusch um und legte die Ohren zurück.
    Die Tantal bewegten sich fast völlig geräuschlos durch den Wald und fanden zwei Stolperfallen, als sie sich dem Lager näherten. Beiden wichen sie aus und machten sie im Dunkeln unschädlich. Vor sich sahen sie den schwachen, flackernden Schein von La-gerfeuern und hörten singende und lachende Stimmen. Iturge winkte, und die Männer begannen auszuschwärmen und sich mit schußbereiten Bogen langsam vorwärtszubewegen. Zwei Männer schleppten eine tragbare Rohrwaffe, und ein dritter die Munition dafür. Geräuschlos stellten sie die Waffe auf und richteten sie auf das Lager. Die anderen Männer gingen weiter, so dicht heran, daß sie Schatten erkennen konnten, die sich bewegten. Plötzlich gellte ein Shumai-Schrei auf, die Männer im Lager erstarrten, dann rannten sie davon, als die Tantal, ohne auf das Feuer der Rohrwaffe zu warten, brüllend an-griffen.
    Als sie auf die Lichtung rannten, krachten aus der Dunkelheit von ferne mehrere Flinten. Sie konnten Männer hören, die krachend im Wald durchs Unter-holz brachen, schickten einen Schwarm Pfeile hinter ihnen her und liefen schnell durch den vom Feuer erhellten Bereich in den Wald dahinter.
    Iturge fluchte. »Fast. Nun, das Lager haben wir.
    Verbrennt es! Nein.

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